Das Thanh Minh-Fest der Volksgruppe der Dao – Tag der Ahnenkult

Cheo Thu
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(VOVWORLD) - Der dritte Monat nach dem Mondkalender jedes Jahres ist die Zeit, in der die Volksgruppe Dao das Thanh Minh-Fest, also das Grabfegerfest, feiert. Obwohl das Thanh Minh-Fest jeder Gruppe der Dao unterschiedliche Merkmale hat, zeigt es aber die Dankbarkeit gegenüber den Vorfahren. Durch die Reinigung der Grabflächen und Gebetszeremonien beten die Dao um ein gutes Leben und ertragreiche Ernten. 
Das Thanh Minh-Fest der Volksgruppe der Dao – Tag der Ahnenkult - ảnh 1Opfergaben für Ahnenkult der Dao. (Foto: Diem Quynh)

Die Gruppe der Dao Quan Chet lebt hauptsächlich in den Provinzen Tuyen Quang, Hoa Binh und Vinh Phuc in Nordvietnam. Um sich auf das Thanh Minh-Fest vorzubereiten, versammeln sich die Familien der Dao Quan Chet im Haus zur Verehrung ihrer Vorfahren. Vor dem Fest muss das Familienoberhaupt den günstigsten Tag auswählen, um das Fest zu feiern. Dann muss er zwei Schamanen mit anderen Nachnamen einladen, um die Gebetszeremonie durchzuführen. 

Jede Familie bereitet Opfergaben wie Schnaps, Schweinefleisch, Hühner und Day-Kuchen vor. Unentbehrlich sind weißes Papiergeld, das Geld für die Bezahlung darstellt, und gelbes Papiergeld, das Gold symbolisiert. Neben Papiergeld umfassen die Opfergaben für jedes Grab auch ein Stück Papier mit Pferdemotiv, das etwa 5 cm breit und 50 bis 60 cm lang ist. Dieses Stück Papier ist nur für die Gebetszeremonie im Haus. Nach dem Brauch der Dao Quan Chet verehrt man beim Thanh Minh-Fest alle Verstorbenen. Je mehr Fische und Garnelen es bei der Gebetszeremonie gibt, desto bedeutungsvoller ist die Gebetszeremonie. Dazu Trinh Tien Xuan in der Gemeinde Nga Hoang im Kreis Yen Lap in der Provinz Phu Tho:

„Das Thanh Minh-Fest ist eine Gelegenheit für Menschen, den Verstorbenen ihre Dankbarkeit auszudrücken. Wir fangen deshalb Garnelen und Fische in Teichen, Seen und Flüssen und bereiten sie zu einfachen Gerichten zu. Nach der Gebetszeremonie werden alle Familienangehörigen diese Gerichte zusammen genießen.“

Bereits Anfang des dritten Mondmonats beschäftigen sich die Dao Khau im Kreis Sin Ho in der Provinz Lai Chau damit, Gräber ihrer Vorfahren zu reinigen und zu renovieren. Die Männer kaufen bunte Papiere und schneiden daraus Wimpel. Am Grabfegertag werden sie diese Wimpel an die Äste hängen oder sie auf das Grab legen. Die Frauen beschäftigen sich damit, Schnaps zu brauen, Klebreis zu kochen und Day-Kuchen zu stampfen.

Vom Beginn des dritten Mondmonats bis zum Ende des 22. Tages diesen Monats bringen die Dao normalerweise Hacken, Schaufeln und Sicheln mit, um Grabfläche zu reinigen. Dann legen sie Opfergaben auf das Grab. Nach der Gebetszeremonie gehen sie direkt nach Hause. Cheo Lieu Pao in der Gemeinde Phang Xo Lin im Kreis Sin Ho sagt:

„Diese Tage sind Tage voller Freude. Die Familienangehörigen versammeln sich, um sich an die Vorfahren zu erinnern. Das Thanh Minh-Fest ist eine kulturelle Schönheit, die von Generation zu Generation bewahrt werden soll.“

Legenden zufolge wanderten die Dao Tien ein, als ihr Vater starb, sodass sie nicht rechtzeitig zurückkehren konnten, um ihren Vater zu betrauern. Die Frauen von Dao Tien tragen deshalb immer ein weißes Kopftuch, um ihren Vater zu betrauern. Das ist auch der Grund, warum die Dao Tien zum Thanh Minh-Fest Gräber ihrer Vorfahren nicht besuchen. Stattdessen bedanken sich die Dao Tien vor der neuen Ernte bei ihren Vorfahren und beten um eine ertragreiche Ernte. Doktor Ban Nang Tuan an der nationalen Akademie für Politik Ho Chi Minh sagt:

„Die Dao Tien feiern das Thanh Minh-Fest zu Hause. Opfergaben sind roter und schwarzer gekochter Klebreis sowie Day-Kuchen. Nach dem Fest werden sie mit der neuen Ernte beginnen.“

Mit so vielen Bedeutungen ist das Thanh Minh-Fest zu einer guten Tradition der Volksgruppe der Dao geworden. Dieser Brauch wird von Generation zu Generation gepflegt und erinnert die Angehörigen der Dao daran, sich immer an ihre Wurzeln zu erinnern und die Solidarität in Familien und Dörfern zu fördern.

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