(VOVworld) – Gastfamilien-Aufenthalte im Dorf Sin Sui Ho in der nordvietnamesischen Provinz Lai Chau sind eine neue Art des Tourismus in der Region. Dabei werden den Gästen die Schönheit der Natur und Landschaften sowie die traditionelle Kultur der Einheimischen vorgestellt.
|
Dorf Sin Sui Ho. (Foto: VOV) |
Der Name Sin Sui Ho bedeutet in der Sprache der Einheimischen „Bach mit Gold“. Das Dorf liegt etwa 35 km von der Provinzstadt Lai Chau entfernt. Im Dorf sind vor allem Einwohner der ethnischen Minderheit der Mong angesiedelt. In der gesamten vietnamesischen Nordwestregion gibt es rund 100 Dörfer, in denen seit mehr als zehn Jahren die Gastfamilien-Aufenthalte betrieben werden. Diese Art des Tourismus wurde aber erst vor einem halben Jahr in Sin Sui Ho eingeführt. Auf dem Dorftor wurde die Überschrift „Gastfamilien-Aufenthalte in Sin Sui Ho“ aufgehängt.
Vor jeder Haustür im Dorf wurde der Name des Hausbesitzers auf einem Holzstück eingraviert. Am jedem Eingang zu einer Wohngemeinschaft können Besucher auf einer großen Holztafel lesen, welche Dienstleitungen, wie beispielsweise Wifi, angeboten werden. Die Tafeln wurden mit Kies und kleinen Steinstücken geschmückt.
|
Häuser im Dorf Sin Sui Ho. (Foto: VOV) |
Auf dem Weg zum Dorf gibt es einen Markt auf dem Produkte der Einheimischen, wie Schweine, Bambus oder Brokatstoffe angeboten werden. Auf dem Weg entlang sind viele Orchideen zu sehen. Dazu der Einheimische Vang A Lai.
„Feste, Tänze und Mundorgeln gehören zu der traditionellen Kultur der Mong in Vietnam. Sowohl die Jungen als auch Mädchen benutzen Musikinstrumente, um die oder den Geliebten zu bezirzen.“
In den jüngsten Jahren boomt das Geschäft der Gastfamilien-Aufenthalte. Besucher können die traditionellen Speisen der Einheimischen genießen. Reiseführer sind die Gastgeber selbst. Das Dorfoberhaupt Vang A Chinh sagte, das Dorf habe mehr als 100 Haushalte, sechs davon bieten ihre Unterkunft an. Jeder kann bis zu acht Besucher aufnehmen.
„Der Gastfamilien-Aufenthalt bringt den Familien ein gutes Einkommen. Sie können ihre Kinder besser finanzieren. Jeder Gast zahlt für die Übernachtung umgerechnet rund drei Euro. Die Familien wurden vorher für die neue Art vom Tourismus geschult. Jetzt sind die Besucher herzlich willkommen.“
Der Leiter der Tourismusbehörde der Provinz, Le Quang Minh sagte, die Geschichte der Mong sei für Touristen ein Geheimnis, das sie entdecken sollen. Die Einheimischen züchten vor allem Orchideen, sagt Minh.
„Wir unterstützen die Einheimischen beim Gastfamilien-Aufenthalt. Bis jetzt müssen sie noch keine Steuern zahlen. Beim Besuch des Wasserfalls „Trai Tim“ müssen die Besucher umgerechnet 30 Eurocent bezahlen. Wir müssen auch die Umwelt schonen und die traditionelle Kultur der Mong bewahren.“
Die Provinz Lai Chau fördert die Gastfamilien-Aufenthalte, in dem sie den Einheimischen Kredite mit günstigen Zinsen gewährt. In diesem Jahr will die Provinz rund umgerechnet fast eine Million Euro für den Bau einer Straße von der Stadt Lai Chau bis zum Dorf Sin Sui Ho investieren. Touristen sind in Sin Sui Ho herzlich willkommen.