Die Mong bewahren gemeinsam die Kulturidentität der Volksgruppe zur Entwicklung des gemeinschaftsbasierten Tourismus. |
Ein Junge in einer violetten Tracht der Mong sitzt unter einem Pfirsichbaum und spielt Flöte. Die sanften Flötenklänge, die rosa Pfirsichblüten und die weißen Pflaumenblüten unterstreichen die friedliche Atmosphäre des Hochlanddorfes. Wenn der Frühling kommt und die Bäume in voller Blüte stehen, beginnt die Hochsaison des Tourismus für Homestays im Dorf Ta So 1.
In Zeiten mit wenigen Gästen nutzt Mua A Nha die Gelegenheit, um seinen Homestay weiter zu verschönern. Vor 2019 kannte er nur die Arbeit auf den Feldern und Reisanbau. Als ein Projekt zur Entwicklung des gemeinschaftsbasierten Tourismus später in das Dorf kam, gehörte Mua A Nha zu den Pionieren im Dorf Ta So 1, die Tourismus treiben. Auf seinem eigenen Grundstück errichtete seine Familie mehrere kleine Häuser, in denen Gäste übernachten können.
Das Fünf-Räume-Holzhaus spiegelt den Lebensstil der Familien der Mong wider. |
Anfangs nahm Mua A Nha an verschiedenen Schulungen teil und lernte erfolgreiche Modelle des Gemeinschaftstourismus kennen, etwa in der Gemeinde Van Ho in der Provinz Lao Cai oder im bekannten Dorf Sin Suoi Ho in der Provinz Lai Chau. Dank der Kenntnisse in den Schulungen und seiner eigenen kreativen Ideen zählt die Familie von Mua A Nha heute zu den erfolgreichsten Haushalten im Dorf, die den gemeinschaftsbasierten Tourismus durchführen. Mua A Nha erzählt:
„Wenn wir Tourismus betreiben, können wir die Kulturidentitäten der Volksgruppe der Mong bewahren. In meinem Homestay sind traditionelle Muster und Brokatstoffe der Mong zu sehen. Seit wir im Tourismus tätig sind, ist unsere wirtschaftliche Lage stabiler als früher, als wir uns mit dem Anbau von Mais und Reis beschäftigten.“
Nicht weit davon entfernt veranstaltet Mua A Pha in einem alten Haus, das 1964 gebaut wurde, traditionelle spirituelle Rituale. Dies ist eines der einzigartigen Rituale der Mong in Ta So. Seit sich der gemeinschaftsbasierte Tourismus im Dorf entwickelt hat, wird das alte Haus bewahrt und ist zu einem Ort geworden, an dem Besucher das Leben der Mong kennenlernen können. Mua A Pha erklärt:
„Im Dorf gibt es zwar einige Häuser, doch sie haben ihr Inneres vollständig verändert. Mein Haus hingegen bleibt fast im ursprünglichen Zustand wie früher. Wenn Gäste kommen, erkläre ich ihnen jedes einzelne Detail. Der mittlere Raum ist der Hauptraum und enthält drei Altäre. Daneben befindet sich das Schlafzimmer des Hausbesitzers, das der Küche gegenüber liegt.“
Hang Thi Chu verwendet Bienenwachs zum Verzieren von Kleidung. |
Früher war Ta So 1 ein Hochlanddorf, das fast völlig von der Außenwelt abgeschieden war. Die Menschen dort lebten zurückgezogen und hatten wenig Kontakt zu Fremden. Doch seit der Entwicklung des gemeinschaftsbasierten Tourismus hat sich vieles verändert. Neben einer stabilen wirtschaftlichen Lage erhalten die Angehörigen der Mong auch die Möglichkeit, viele neue Fähigkeiten zu entwickeln. Dazu erklärt Mua A Di, Dorfvorsteher von Ta So 1.
„Wenn Besucher nach Ta So 1 kommen, können sie viele Aktivitäten und Spiele der Dorfbewohner erleben. Besonders bewahrt das Dorf noch zahlreiche schöne traditionelle Elemente, wie die Mundorgel Khen und alte Häuser. Seit der Entwicklung des Tourismus haben die Dorfbewohner begonnen, die Dorfwege, Gassen und ihre Häuser zu verschönern. Der Lebensstandard der Menschen hat sich deutlich verbessert, und sie haben mehr Kontakt mit Menschen aus anderen Volksgruppen.“
Die Entwicklung des Tourismus ist eng mit dem Erhalt der ethnischen Identität verbunden. Das ist die Überzeugung der Mong in Ta So 1. Sie sind sich bewusst, dass neben der natürlichen Schönheit gerade die Kulturidentität der entscheidende Faktor ist, der Besucher aus allen Regionen anzieht.