Ein Glasbild (Foto: Ngoc ANh/VOV)

Die Herstellung von  Glasbildern in der Ortschaft Phuoc Thuan in der Gemeinde Phu Tan der Provinz Soc Trang ist landesweit bekannt. Sie ist vor mehr als einem halben Jahrhundert entstanden. Die Werke der Volksgruppe der Khmer erzählen vom Leben Buddhas, den Landschaften auf dem Lande, den Sehenswürdigkeiten und Pagoden. Viele Familien kaufen Glasgemälde für den Ahnenkult oder für Dekoration. Dazu der Vizevorsitzende des Volkskomitees des Kreises Chau Thanh, Nguyen Van My:

„Die Glasgemälde sind wunderschöne Werke. Neben dem Thema Landschaften gibt es auch Themen wie lehrreiche Geschichte oder Legenden. Die Khmer sind buddhistische Gläubige und malen deshalb Gemälde zu Themen Buddha und Pagoden. Die Glasmalerei ist ein langjähriger traditioneller Beruf der Khmer. Früher wollte jede Familie Glasgemälde für die Dekoration des Hauses haben. Der Beruf zur Herstellung von Glasbildern ist aus diesem Bedarf entstanden.“

In der Gemeinde Phu Tan haben früher mehr als 100 Haushalte Glasbilder hergestellt. Ihre Produkte wurden in vielen Städten und Provinzen im Süden verkauft. Angesichts der Entwicklung der Technologie und der Konkurrenz verschiedener Bildarten beschäftigt sich in Phu Tan heute lediglich eine Frau mit diesem Beruf und zwar Trieu Thi Vui in der Ortschaft Phuoc Thuan. Wegen des guten Rufs sind ihre Glasbilder sehr gefragt und werden gut verkauft. Vui sagt, dass dieser Beruf ihr kein hohes Einkommen bringe. Trotzdem verrichte sie diese Arbeit leidenschaftlich und wollte dadurch den Kulturwert der Khmer bewahren, so Trieu Thi Vui weiter:

„Ich mag den Job sehr und will den jungen Menschen in der Ortschaft diesen traditionellen Beruf beibringen. Ich male gern Buddha-Bilder. Ich habe eine Klasse mit zwölf Lernenden eröffnet. Vier von ihnen können gut malen.“ 

Ein gelungenes Glasbild erfordert viele Schritte mit Geschicklichkeit und Ästhetik in der Mischung von Farben. Das Bild wird auf einer klaren Glasscheibe mit endloser Größe und Farben gezeichnet. Trieu Thi Vui zufolge ist es am schwierigsten, die gefühlvollen Augen und den lächelnden Mund Buddhas zu malen:

„Bei der Herstellung eines Glasbildes sollten wir uns auf Glasscheibe, Farben, Pinsel und Muster vorbereiten. Alle Dorfbewohner, von Kindern bis zu den Älteren, konnten früher Glasbilder malen und deshalb den traditionellen Beruf aufrechterhalten. Die Glasbilder in der Ortschaft Phuoc Thuan in der Gemeinde Phu Tan gehen überwiegend um Buddha. Denn die Angehörigen der Khmer verehren und respektieren Buddha. Die Familien der Khmer hängen ein Buddha-Glasbild über den Altar.“

Um die Herstellung von Glasbildern wiederzubeleben, hat die lokale Behörde die Bewohner beim Erlernen des Berufes unterstützt. Auch die Werbung für Glasbilder sei bei Messen und Ausstellungen verstärkt worden, sagt der Vizevorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Phu Tan, Pham Van Tuyen:

„Die Behörde hat Trieu Thi Vui bei der Herstellung von Glasbildern geholfen. Beispielsweise hat die Gemeinde Frau Vui beim Bau eines Klassenzimmers unterstützt, damit sie den Jugendlichen den traditionellen Beruf beibringen kann. In Soc Trang beschäftigt sich nun nur Frau Vui mit diesem Beruf.“

Trotz der langen Existenz werden die Glasbilder heute noch per Hand hergestellt. Die Glasbilder der Gemeinde Phu Tan haben eine sehr gute Qualität. Die Herstellung von Glasbildern gilt nicht nur als traditioneller Beruf, sondern auch als einzigartige Kultur der Khmer in Soc Trang.