(VOVworld) – Angesichts der Prognosen einer bevorstehenden Dürre, haben die Bauern in den Provinzen im Mekong-Delta seit Anfang der Frühlingsernte die Fruchtfolge umgestellt, um auf die langandauernde Hitze und den Mangel an Wasser zu reagieren. Durch diese Maßnahme können sie Wasser einsparen.
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Viele Bauern im Mekong-Delta stellen seit Anfang der Frühlingsernte die Fruchtfolge um, um auf die langandauernde Hitze und den Mangel an Wasser zu reagieren.
(Foto: baoninhthuan.vn) |
Bei der diesjährigen Sommer-Herbst-Ernte hat der Bauer Le Tang in der Gemeinde Binh Phu der südvietnamesischen Provinz Dong Thap Erdnüsse statt Reis angepflanzt. Ihm zufolge kann diese Pflanze auf dem Sandboden gut wachsen. Angesichts der Dürre wird die Änderung der Fruchtfolge, bei der weniger Wasser benötigt wird, als eine vernünftige Maßnahme betrachtet. Die Erdnüsse seien einfach anzupflanzen und zu pflegen, sagt Bauer Le Tang:
„Für die Monate nach dem Neujahrsfest Tet steht nicht genügend Wasser für die Kultivierung zur Verfügung. Deshalb pflanzen wir Erdnüsse statt Reis, bei dem sowohl die Kosten als auch das Wasser reduzieren können.“
Bei der Änderung der Fruchtfolge haben die Bauern in anderen südlichen Provinzen, wie Ca Mau und Hau Giang, für die Trockenzeit das Anpflanzen von Mung-Bohnen und Ananas gewählt. In den Gebieten, in denen man nur Reis anbauen könne, solle man die Felder abwechselnd bewässern, sagt Doktor Chau Minh Khoi von der Universität Can Tho. Diese Maßnahme wurde in einigen Orten der Provinzen An Giang und Bac Lieu erfolgreich umgesetzt. So könne man etwa 10 bis 20 Prozent des Wassers einsparen, so Chau Minh Khoi weiter:
„Je nach Art des Bodens und der Wasserhaltefähigkeit des Bodens können wir eine entsprechende Bewässerungstechnik nutzen. Beispielsweise werden die Reisfelder mit Wasser überschwemmt und diese können dann natürlicherweise trocknen und das Wasser verdunsten. Dafür brauchen wir keine Wasserpumpe, um die Wassermenge in den Feldern zu halten. Bei den tonhaltigen Böden, die das Wasser gut halten, können wir ein weiteres Mal bewässern, wenn der Wasserstand fünf bis zehn Zentimeter unter Bodenoberfläche liegt. In diesem Zustand kann der Reis noch gut wachsen.“
Angesichts des derzeitigen Unwetters muss die Wassermenge für das Anpflanzen gewissenhaft berechnet werden, um eine mögliche Verschwendung von Trinkwasser zu vermeiden. Der Vizeleiter des Forschungsinstituts für Klimawandel der Universität Can Tho, Le Anh Tuan, ist der Meinung, dass die Wassereinsparung in der Landwirtschaft dazu beitrage, die Wasserressourcen effektiv zu nutzen. Der Zeitpunkt der Bewässerung der Reisfelder solle dem genauen Zeitpunkt des Wasserbedarfs der Pflanze entsprechen. Die Bewässerung in der Landwirtschaft solle den Pflanzen dienen, nicht dem Boden, fügte Le Anh Tuan hinzu:
„Wir haben viele Forschungen über Wassereinsparmöglichkeiten durchgeführt. Wir können die Anbauflächen durch Sprinkler- oder Tröpfchenbewässerung pflegen, darunter auch den Sandboden. Denn bei der heutigen Bewässerung geht viel Wasser im Boden verloren oder verdampft. Wenn wir die Pflanzen mit der richtigen Methode bewässern, können wir bis zu 40 Prozent Wasser sparen. Auch die effiziente Anwendung des Bewässerungssystems kann bis zu 90 Prozent Wasser einsparen.“
Um sich an den Klimawandel anpassen zu können, haben die Provinzen im Mekong-Delta außerdem Schutzmaßnahmen für die Wasserquellen ergriffen, um auf die Dürre und Versalzung zu reagieren. Darüber hinaus wurde ein Dammsystem entlang des Flusses ausgebaut sowie Schleusentore gegen die Versalzung in den Obstanbaugebieten errichtet.