(VOVworld) – Vietnam ist seit einigen Jahren mit schlimmen Dürren und Versalzung betroffen. Grund dafür ist das Wetterphänomen El Niño, das mit seiner großen Stärke zu Temperaturanstiegen, Trockenheit führt, mit negativen Folgen für die landwirtschaftliche Produktion und das Leben zahlreicher Menschen, vor allem im zentralvietnamesischen Hochland Tay Nguyen und im Mekong-Delta. Derzeit bemühen sich die vietnamesische Regierung und die betroffnenen Provinzen darum, die Schäden wegen dieses Unwetters zu beschränken.
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Die schlimme Dürre in der südvietnamesischen Provinz Kien Giang. (Foto: Huu Hanh) |
Derzeit befindet sich einige Gebiete Vietnams in einer schlimmen Phase der Dürre und Versalzung. In diesem Jahr werden im Südzentralvietnam voraussichtlich 40.000 Hektar der Reisproduktion eingestellt werden müssen. 50.000 Bewohner hier werden von Trinkwassermangel betroffen sein. Im Mekong-Delta sind 90 Kilometer Böden von Verzalzung betroffen. Die Situation wird in der kommenden Zeit noch verschärfen, wenn die höchste Zeit der Dürre und Versalzung in Mai und Juni kommt. Einige Provinzen in Zentralvietnam wie Thanh Hoa, Nghe An, Quang Binh und Quang Tri werden wegen des El Niños von Dürre heimgesucht. Dazu sagt der Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Cao Duc Phat:
„Mehr als die Hälfte der Fläche im Mekong-Delta ist von Versalzung betroffen. Darunter sind die Provinzen im Süden wie Kien Giang, Ca Mau, Bac Lieu, Soc Trang, Tra Vinh, Ben Tre und Hau Giang. Nur in der Provinz Dong Thap wird keine Versalzung auftreten. Die höchste Zeit dieses Phänomens wird im Mekong-Delta im März und April beginnen und bis Juni andauern. Währenddessen wird die Dürre den Süden im April und Mai auftreten.“
Entschlossene Maßnahme von Zentralbehörden
Angesichts der starken Auswirkung von El Niño hat die Regierung bestimmt, dass die Dürre mit langfristigen Maßnahmen bekämpft werden soll. Beispielsweise erließ Premierminister Nguyen Tan Dung am 4. Februar 2016 ein Dekret über dringende Maßnahme zur Vorbeugung und Bekämpfung der Dürre und Versalzung. Gleich nach dem Neujahrsfest Tet überprüfte Vizepremierminister Nguyen Xuan Phuc die Vorbeugung und Bekämpfung der Versalzung im Mekong-Delta und der Dürre im zentralen Hochland Tay Nguyen und Südzentralvietnam. Auf der Regierungssitzung im Februar forderte Premierminister alle betroffenen Behörden und Provinzen dazu auf, das Lage des Unwetters strikt zu verfolgen und damit die Bewohner in dürren und versalzten Gebieten rechtzeitig zu unterstützen. Bezüglich der langfristigen Maßnahmen betonte der Vizeleiter des Regierungsbüros Nguyen Khac Dinh:
„Wir werden die Felderwirtschaft und die Tierzucht entsprechend der Wasserbedingungen regulieren. Schätzungsweise benötigt man für ein Hektar Reis 10.000 Kubikmeter Wasser. Viele andere Pflanzen, die weniger Wassermenge brauchen, bringen aber gute Erwirtschaftung. Das Landwirtschaftsministerium hat den Premierminister vorgeschlagen, finanzielle Unterstützung in Höhe von zwei Milliarden Euro für die Vorbereitung auf das Trinkwasser im Zeitraum von 2016 bis 2020 auszugeben.“
Provinzen ergreifen Maßnahmen
Angesichts der zunehmend ernsthaften Schäden der Versalzung hat die südvietnamesische Provinz Ca Mau entschieden, die Dämme zum Schutz vor der Versalzung einen Monat früher im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu schließen. Laut dem Vorsitzenden des Volkskomitees in Ca Mau, Nguyen Tien Hai, hat die Provinz die Aufklärung über die Bekämpfung der Versalzung verstärkt. Außerdem wurden Trainingskurse für die Bauern über den Technologie-Transfer bei dem Reisanbau und der Garnelenzucht entsprechend den Wetterbedingungen angeboten:
„Bei der Investition in die Infrastruktur für die Produktion, vor allem die Reisproduktion und Garnelenzucht, gibt es bereits Bewässerungsprojekte. Man soll diese Projekte einheitlich im ganzen Gebiet durchführen, um bestmögliche Effektivität zu bekommen.“
Der Vizeleiter des Verwaltungsstabs für den Südwesten, Nguyen Phong Quang, bezeichnete die Vorbeugung und Bekämpfung der Dürre und Versalzung in diesem Gebiet als eine vorrangige Aufgabe:
„In den Hauptproduktionsgebiete in den Provinzen An Giang, Kien Giang und Can Tho wurden Dämme errichtet, um die Versalzung zu verhindern. Bei der Behandlung dieses Problems für eine lange Zeit soll die Regierung mit einigen Ländern in der Mekong-Subregion arbeiten. Dies ist eine nationale Frage.“
In den kommenden Monaten wird die höchste Saison der Dürre und Versalzung stattfinden. Dass die Regierung und die betroffenen Provinzen Maßnahmen intensiv ergreifen werden, wird Vietnam dabei helfen, die Schäden des Klimawandels zu begrenzen.