Welthandel 2025: Die Mühe zur Bewältigung des Gegenwinds

Quang Dung
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(VOVWORLD) - Der globale Handel im Jahr 2025 steht aufgrund des Zollstreits und der geopolitischen Spannungen vor größten Herausforderungen seit vielen Jahrzehnten. Jedoch zeigt er eine gute Widerstandsfähigkeit und verzeichnet Wachstum. 
Welthandel 2025: Die Mühe zur Bewältigung des Gegenwinds - ảnh 1Der Welthandel im Jahr 2025 steht vor den größten Herausforderungen der letzten 80 Jahre. (Foto: kinhte.vn)

Im am 3. Dezember veröffentlichten Handelsüberwachungsbericht die Welthandelsorganisation (WTO) festgestellt, dass der Welthandel im Jahr 2025 vor den größten Herausforderungen der letzten 80 Jahre stehe. Der Grund dafür liege in einseitigen Zollpolitiken und den zunehmenden geopolitischen Spannungen weltweit.

Größte Herausforderung

Laut dem WTO-Bericht war von Mitte Oktober 2024 bis Mitte Oktober 2025 fast ein Fünftel der weltweiten Einfuhren (19,7 Prozent) von neuen Zöllen und ähnlichen Maßnahmen betroffen, was deutlich höher als 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr war. Auf der Exportseite beläuft sich der Gesamtwert des betroffenen Handels auf fast 3 Billionen US-Dollar, also fast dreimal höher als die zuvor gemeldeten 888 Milliarden US-Dollar.

Laut der WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala sind die Turbulenzen in der ersten Jahreshälfte, vor allem nach der Einführung von gegenseitigen Zöllen durch die Regierung des US-Präsidenten Donald Trump, die größten Herausforderungen für den globalen Handel in den letzten acht Jahrzehnten. Laut Berechnungen der WTO vom Juni könnte die Weltwirtschaft im Falle einer Fragmentierung des globalen Handels langfristig um mindestens sieben Prozent des realen Bruttoinlandsprodukts reduziert werden. Jedoch hat die Welt das schlimmste Szenario vermieden, als die USA und viele andere Länder Verhandlungen geführt und neue Handelsabkommen erzielt haben. Außerdem haben die USA und China - die beiden größten Volkswirtschaften der Welt - eine Einigung zur Beendigung des Handelsstreits für ein Jahr erreicht. 

Trotz der Überwindung des Gegenwindes stellen die starken Schwankungen in diesem Jahr weiterhin eine große Frage nach der Rolle und Notwendigkeit einer Reform der multilateralen Handelssysteme, in der die WTO die Rolle als Säule spiele, erklärt die WTO-Generaldirektorin weiter:

„Die USA haben einige verständliche und legitime Sorgen um das WTO und das multilaterale Handelssystem. Andere WTO-Mitglieder, die Industrieländer und Entwicklungsländer sind, haben auch ihre eigene Sorge. Vielleicht könnten wir mit diesen Sorgen das System ändern.“

Perspektive für 2026

Dem Leiter der Abteilung für ökonomische Modellierung und quantitative Analyse der Welthandelsorganisation Marc Bacchetta zufolge bleibt das auffälligste Merkmal des globalen Handels im kommenden Jahr weiterhin die politische Unsicherheit der Länder, insbesondere der Handelsmächte. Daher prognostiziert die WTO, dass das globale Handelswachstum im Jahr 2026 lediglich etwa 0,5 Prozent erreichen wird. Auch die Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) hat ebenfalls vorhergesagt, dass 2026 das Wachstum aufgrund der verlangsamten globalen Wirtschaft, der steigenden Schulden und der weiteren hohen Handelskosten schwächer ausfallen wird.

Jedoch könnten einige positive Faktoren das Bild des globalen Handels in der Zukunft verändern, besonders die stark steigende Nachfrage nach Produkten im Bereich künstliche Intelligenz (KI). Die KI könnte einer der Faktoren sein, der den globalen Handel im nächsten Jahr beeinflusst, sagt die stellvertretende WTO-Generaldirektorin Johanna Hill:

„Die künstliche Intelligenz bietet dem Handel im Kontext des komplexen globalen Umfelds einen Lichtpunkt. Es öffnet neue Möglichkeiten, die Handelskosten zu reduzieren, die Produktivität zu verbessern und die Teilhabe in den globalen Märkten zu vergrößern. Am wichtigsten kann das Potenzial von KI zum inklusiven Wachstum nur realisiert werden, wenn wir konsequent reagieren, um die digitale Spaltung zu verringern.“

Dass sich immer mehr Länder auf den Handel mit Verbündeten oder politisch gleichgesinnten Partnern konzentrieren, gestaltet die globalen Handelsketten neu. Darüber hinaus haben Afrika und der Süd-Süd-Handel ebenfalls eine starke Erholung verzeichnet. Dies stellt die zunehmende Rolle der Schwellenländer gegenüber dem globalen Handel dar.