(VOVWORLD) - Die neue Regierung von US-Präsident Donald Trump hat vor kurzem Zölle auf einige große US-Handelspartner erhoben. Diese Entscheidung weckt globale Besorgnis um einen umfangreichen Handelskonflikt.
US-Präsident Donald Trump auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus. (Foto: AFP) |
Anfang Februar hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko zu verhängen. Gegen China verhängten die USA zehnprozentige Zölle auf importierte Waren. Dies soll Mexiko und Kanada zu Maßnahmen bewegen, um illegale Einwanderung und den Schmuggel der synthetischen Droge Fentanyl über ihre Grenzen in die USA zu stoppen.
Jedoch haben die USA die geplante Verhängung von Zöllen gegen Mexiko und Kanada um einen Monat verschoben, nachdem die beiden Länder damit einverstanden waren, die Grenzsicherheit zu verstärken, um illegale Einwanderung und den Schmuggel von Drogen in die USA zu verhindern.
Steigende wirtschaftliche Instabilität
Nach der Ankündigung vom US-Präsidenten zu neuen Zöllen auf Importe aus Mexiko, Kanada und China könnte die Europäische Union mit neuen US-Zöllen rechnen. Denn Trump hatte kurz zuvor deutlich gemacht, dass er zweifellos auch Zölle auf Importe aus der EU verhängen will. Vor dieser Gefahr haben viele EU-Spitzenpolitiker wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz betont, dass die EU als starker Wirtschaftsraum auf Zollpolitiken mit Zollpolitiken reagieren könne.
Als Reaktion auf die Entscheidung der USA will Kanada seinerseits Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren im Wert von 106 Milliarden US-Dollar erheben. Währenddessen hat die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum erklärt, sie habe den Wirtschaftsminister angewiesen, den Plan B umzusetzen, der tarifäre und nichttarifäre Maßnahmen zur Verteidigung der Interessen Mexikos umfasse. Auch China hat eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) angekündigt. Diese Gegenmaßnahmen könnten die Handelsspannungen verschärfen und dadurch sich auf die globale Wirtschaft auswirken, sagt Professor Qiu Buhui an der University of Sydney Business School:
„Die Entscheidung der US-Regierung wird die Instabilität der globalen Wirtschaft verschärfen. Es gibt auf den Märkten noch viele Schwankungen. Denn die USA haben ihre Handelspartner davor gewarnt, dass das Land angesichts der möglichen Vergeltungsmaßnahme höhere Zölle verhängen würde. Dies könnte zu Handelskonflikten führen sowie die Wirtschafts- und Handelsschutzpolitik stärken.“
Die derzeitigen Handelsspannungen werden allen betroffenen Seiten keine Interessen bringen. Laut dem Chefökonom Gregory Daco bei der Unternehmensberatung Ernst&Young könnten diese Zölle das US-Wachstum aufgrund der Verlangsamung von Konsum und Investitionen in diesem Jahr um 1,5 Prozent und im nächsten Jahr um 2,1 Prozent verringern.
Wirksame Strategie?
Viele Experten waren der Meinung, dass Donald Trump in Zukunft wahrscheinlich die Zölle weiterhin als „Waffe“ nutzen werde. Dazu der Direktor für Kapitalforschung der US-Finanzdienstleistungskette Wedbush Securities, Kevin Merritt:
„Ich glaube, dies ist eine effiziente Taktik von US-Präsident Donald Trump. Wir haben beobachtet, wie die konkreten Drohungen gegen Kolumbien und Mexiko sie schnell gezwungen haben, sich an den Verhandlungstisch zu setzen und Kompromiss zu zeigen. Aber ob diese Schritte bei größeren Nationen wirksam sind. Das ist eine andere Geschichte.“
Auch für Drittländer sei es unklar, ob sie von den aktuellen internationalen Handelschwankungen profitieren können, sagt die Vizepräsidentin und Chefökonomin von KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Yael Selfin:
„Einige Volkswirtschaften können von der Handelsverlagerung profitieren oder einen Vorteil haben, wenn ihre Waren billiger sind. Aber zu diesem Zeitpunkt ist es schwierig zu sagen, wie die realen Auswirkungen sein werden, bis wir die umfassende Lage des kommenden Zollkriegs kennen.“
In einer Erklärung hat der Sprecher des UN-Generalsekretärs Stephane Dujarric mitgeteilt, diese Organisation sei besorgt über die zunehmenden Auswirkungen der Handelsbeschränkungen auf die Weltwirtschaft. Die Besorgnis gelte besonders bei Entwicklungsländern, in denen viele Benachteiligte leben, so Dujarric weiter.