Drei Jahre Ukraine-Konflikt: Chance für Frieden

(VOVWORLD) - Vor genau drei Jahren wurde der Ukraine-Konflikt gestartet, der größte Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Trotz verheerender Kämpfe auf Schlachtfeld gibt es noch die Hoffnung auf eine Friedensvereinbarung dank der neuen US-Regierung. 
Drei Jahre Ukraine-Konflikt: Chance für Frieden - ảnh 1Ein ukrainischer Soldat. (Foto: AFP/VNA)

Der Ukraine-Konflikt brach am 24. Februar 2022 aus, als Russland eine militärische Sonderoperation in der Ukraine startete. Dies schafft die größte Sicherheitsänderung in Europa seit mehreren Jahrzehnten und beeinflusst die internationalen Beziehungen.

Wende für Frieden

Drei Jahre nach dem Ausbruch verursachte der Konflikt schwere Folgen für die Menschen und die Wirtschaft für die betroffenen Seiten, besonders für die Ukraine. Bis Ende 2024 muss die Ukraine schätzungsweise fast 500 Milliarden US-Dollar ausgeben, um das Land wiederaufzubauen. Millionen Ukrainer mussten das Land verlassen. Auf der russischen Seite üben die Last des Konflikts und die Sanktionen des Westens großen Druck auf die russische Wirtschaft. Für Europa und die Welt steht die Gefahr einer globalen Sicherheitskrise, wenn der Konflikt immer eskaliert.

Es gibt nun eine Wende, die die Seiten fördern kann, sich einer Friedensvereinbarung anzunähern. Der Impuls kommt aus der neuen US-Regierung. Fast einen Monat nach seiner Rückkehr zur Macht führte US-Präsident Donald Trump am 12. Februar sein erstes Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, um Verhandlungen zum Stopp des Ukraine-Konflikts zu starten. Am 18. Februar trafen diplomatische Delegationen der USA und Russlands in Riad in Saudi-Arabien für ein Gespräch. Wahrscheinlich werden sich Spitzenpolitiker beider Länder innerhalb der kommenden Wochen persönlich treffen. US-Präsident Trump bezeichnet die Lösung des Ukraine-Konflikts als die erste Priorität.

„Ich denke, Präsidenten Putin und Selenskyj sollten miteinander sprechen. Denn wir wollen es stoppen, dass Millionen Menschen ums Leben kommen. Deshalb wünsche ich mir eine Waffenruhe und eine Vereinbarung. Und ich denke, dass wir das machen können.“

Für eine Vereinbarung verhandelt die US-Regierung einerseits direkt mit Russland und übt andererseits Druck auf die Ukraine aus, damit das Land Kompromisse eingehen muss. Die US-Regierung forderte Europa auf, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen und einen Sicherheitsplan für die Ukraine nach dem Konflikt zu erstellen. Die USA wollen den Ukraine-Konflikt vor

Ostern Ende April lösen.

Schwierige Frage für Europa

Alle Seiten wünschen den Frieden für die Ukraine. Aber wie kann Frieden geschaffen werden. Die Unsicherheit herrscht in Europa, denn die USA und Russland haben bei den ersten Verhandlungen Europa ignoriert. Dazu kommt noch die Forderung der USA nach Bodenschätzen im Wert von 500 Milliarden US-Dollar aus der Ukraine. In der vergangenen Woche haben die europäischen Länder, darunter Großbritannien, aber auch Kanada – ein Mitglied der Nato – zwei Gipfel in Paris veranstaltet, um über Maßnahmen für die derzeitige Lage zu diskutieren. Beide Gipfel konnten allerdings keine großen Ergebnisse erzielen. Die europäischen Länder haben Meinungsverschiedenheit über den neuen Annäherungskurs der US-Regierung gegenüber dem Ukraine-Konflikt.

Diese Woche reisen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer in die USA, um US-Präsident Trump zu überzeugen, die Sicherheitsstrategie Europas zu unterstützen. Demnach sollten die USA Sicherheitsgarantie für die Entsendung der Friedenstruppen Europas in die Ukraine geben, falls eine Waffenruhe erreicht wird. Dazu Professor Philip Golub aus der American University of Paris:

„Die Kernfrage für die USA ist die Beziehungen zwischen den Großmächten, nämlich die zwischen den USA, China und Russland. Das ist auch die Art und Weise, wie Donald Trump und die US-Regierung die Welt sehen. Deshalb können sie Macron zuhören, aber kein Zugeständnis an die Aufforderungen Europas machen. Ich denke, dass diese Reise zu keinen großen Veränderungen in Washington führen kann.“

Expertin Armida Van Rij, die Direktorin des Europa-Programms im britischen Institut Chatham House, ist auch dieser Meinung. Diese Entwicklungen zeigten den unumkehrbaren Trend, dass die USA sich schrittweise aus Sicherheitsvereinbarungen mit Europa zurückziehen. Die Lösung des Ukraine-Konflikts sei der größte Test für Europa, ob der Kontinent seine Sicherheit und Interessen selbst schützen kann oder akzeptieren muss, von dem Spiel ausgeschlossen zu werden.

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