Das Homestay wird einfach gebaut. (Foto: VOV)

Das Homestay von Dinh Van Nhu im Dorf Gian Bi in der Gemeinde Hoa Bac erstreckt sich auf einer Fläche von fast 1000 Quadratmetern mit Bächen und ist von Bergen umgeben. Das Homestay ist einfach wie ein zweistöckiges Stelzenhaus gestaltet. Im ersten Stock befinden sich die Empfangshalle, der Ess- und Wohnbereich. Der zweite Stock ist ein Raum, der etwa 30 Gäste beherbergen kann. Das Haus wird einfach mit Holzbambus, Stein und traditionellen Utensilien der Co Tu dekoriert. 

Nachdem das Homestay-Tourismusmodell ins Leben gerufen wurde, haben die Angehörigen der Co Tu in den Dörfern Ta Lang und Gian Bi in der Gemeinde Hoa Bac eine Kooperationsgruppe mit 45 Mitgliedern gegründet, die von Dinh Van Nhu geleitet wird. Gruppenmitglieder beschäftigen sich überwiegend mit Berufen wie Brokatweberei, Stickerei, Trekking, Gastronomie und Gongs. 

Bui Thi Luoi, Mitglied des Teams der Brokatweberei, sagte, dass das Leben der Einheimischen in der Vergangenheit sehr schwierig sei gewesen. Nun weben die Menschen mehr Produkte wie Hemden und Taschen, um sie an Touristen zu verkaufen. Dies trage dazu bei, sowohl ihre Kulturidentität zu bewahren, als auch ihr Leben zu verbessern, so Bui Thi Luoi:

“An Feiertagen oder im Urlaub sind die Gastfamilien gut besucht. Wir unterstützen sie beim Weben und werden mit umgerechnet 1,9 bis 7,5 Euro jedes Mal bezahlt. Dieses Geld hilft uns, unsern Lebensunterhalt zu verdienen. Durch das Homestay-Modell wird auch die traditionelle Kultur wiederbelebt.”

Besucher können das Alltagsleben der Bewohner erfahren.

Im Jahr 2009 wählte der Kreis Hoa Vang zwei Dörfer Ta Lang und Gian Bi, um dort das Pilotprojekt über den Gemeindetourismus umzusetzen. Dinh Van Nhu, Leiter der Kooperationsgruppe für Öko-Gemeindetourismus, sagte, dass er von lokalen Behörden ein Kredit im Wert von 15.000 Euro unterstützt wurde, um dieses Tourismusmodell durchzuführen. Die Besucher können das Leben der Co Tu erleben. Sie können zum Beispiel ein Boot selbst herstellen, den Fluss Cu De hinterrudern oder Bachfische fangen und das Brokatweben der Co-Tu-Frauen bestaunen. Beim Übernachten können die Gäste am Lagerfeuer oder dem Gongtanz teilnehmen. Bislang haben die Gastfamilien in der Gemeinde Hoa Bac mehr als 1000 Besucher empfangen. Dieses Tourismusmodell habe zum Lebensunterhalt der Mitglieder der Reisegruppe beigetragen, sagte Dinh Van Nhu:

“Jeder hat eine zusätzliche Einnahmequelle. Jedes Mitglied des Musikteams erhält etwa 3,7 Euro, wenn es am Abend für Gäste auftritt. Wer mitkocht und Gäste bedient, bekommt für jedes Mal etwa 7,5 Euro. Mit Unterstützung der Behörden hat die Gemeinde Hoa Bac bereits eine Grundlage für die Tourismusentwicklung geschaffen. Nun setzen wir dieses Modell fort, um weitere Arbeitsplätze für Mitglieder unserer Gruppe zu schaffen.”

In der letzten Zeit haben das Volkskomitee und die Tourismusbehörde der Stadt Da Nang viele Maßnahmen ergriffen, um die Kooperationsgruppen für Gemeindetourismus im Bergkreis Hoa Vang zu unterstützen. Dementsprechend wurden Trainingskurse  im Kundenservice angeboten sowie Brokatwebkurse eröffnet. Die Einheimischen haben auch die Möglichkeit, Tourismusmodelle in anderen Orten kennenzulernen. Dazu Tan Van Vuong, Vize-Direktor der Tourismusbehörde der Stadt Da Nang:

“In der kommenden Zeit werden die Tourismusbehörde und das Volkskomitee des Kreises Hoa Vang verstärkt in die touristischen Dienstleistungen investieren sowie die Werbearbeit fördern. Wir werden auch Touren entwickeln, um mehr Touristen anzuziehen. Das Modell des Gemeindetourismus wird von Einwohnern verwaltet und durchgeführt. Es erhöht das Einkommen der Einheimischen.”

Das Modell des Gemeindetourismus ist eines der neuen touristischen Produkte, das zur Vielfalt der Tourismusbranche in der Stadt Da Nang beigetragen hat. Es ist nicht nur rein ökonomisch, sondern verbindet auch die Tourismusentwicklung mit der traditionellen Kultur und trägt so dazu bei, die einzigartigen traditionellen kulturellen Werte der örtlichen Volksgruppe der Co Tu zu bewahren.