Häuser der Volksgruppe Ha Nhi

Quoc Hung
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(VOVworld) – Die Volksgruppe Ha Nhi lebt in der bergigen Region. Um sich an das raue Klima anpassen zu können, haben die Ha Nhi besondere Häuser aus Lehm gebaut, die “Trinh-Tuong-Häuser” genannt werden. Die Häuser haben den einzigartigen Architekturstil der Ha Nhi geprägt. 

(VOVworld) – Die Volksgruppe Ha Nhi lebt in der bergigen Region. Um sich an das raue Klima anpassen zu können, haben die Ha Nhi besondere Häuser aus Lehm gebaut, die “Trinh-Tuong-Häuser” genannt werden. Die Häuser haben den einzigartigen Architekturstil der Ha Nhi geprägt.

Häuser der Volksgruppe Ha Nhi - ảnh 1
Trinh-Tuong-Häuser der Volksgruppe Ha Nhi. (Foto: hanoitv.vn)


Die Trinh-Tuong-Häuser der Volksgruppe Ha Nhi sehen schön aus, mit Wänden aus Ton und moosbedeckten Dächern. Von Weitem sehen sie aus wie riesige Pilze am Berghang. Die Dörfer der Ha Nhi strahlen deshalb eine eigene Schönheit aus, die mit der Natur und der Umwelt um sie herum gut harmoniert. Die Häuser der Ha Nhi lehnen normalerweise mit der Rückwand am Berg. Die Türen sind ins Tal gerichtet. Die Mitglieder dieser Volksgruppe sind der Auffassung, dass diese Richtung dem Hausbesitzer Glück bringe, sagt Ly Gio Co in der Gemeinde Y Ty des Kreises Bat Xat der Provinz Lao Cai:

“Das Wetterbedingungen hier sind hart. Es ist im Winter sehr kalt. Im Trinh-Tuong-Haus ist es aber im Winter warm und im Sommer kühl. Es ist einfach, ein solches Haus zu bauen. Man benutzt Steine, um das Fundament zu errichten. Die Baumaterialien können alle vor Ort beschafft werden. Auf dem Dachboden bewahrt der Hausbesitzer normalerweise Lebensmittel auf.”

Ein Trinh-Tuong-Haus wird quadratisch gestaltet und hat eine Fläche von 65 bis 80 Quadratmetern. Die Besonderheit des Hauses liegt darin, dass die Wände aus Lehm gebaut sind. Sie sind 40 bis 50 Zentimeter dick und vier bis fünf Meter hoch. Das Grundgerüst des Hauses wird von einem System aus Säulen und Querbalken errichtet. Das Haus ist mit einem Grasdach gedeckt. Die Ha Nhi können wohl in einem solchen Haus wohnen, so Ly Seo Cho in der Gemeinde Y Ty:

“Das Haus wird ganz aus Tonerde gebaut. Es braucht deshalb viel Zeit und Aufwand. Mit Hilfe vieler anderer Menschen kostet der Bau eines Trinh-Tuong-Hauses auch vier bis fünf Monate Zeit. Die Ha Nhi haben schon lange diese Art der Hausarchitektur.”

Nach der Ernte beginnen die Ha Nhi oft damit, ein neues Haus zu bauen. Sie wählen flache Steinblöcke, arrangieren sie in einer Form und füllen diese mit Boden an, um das Fundament und den Hausboden zu schaffen. Der wichtigste Prozess ist der Bau der Hauswände. Die Tonerde wird von zwei Holzschienen eingefasst. Man bearbeitet die Tonerde mit Holzkeulen, damit der Ton zusammenklebt. Man muss fünf bis sechs solcher Wände herstellen, um eine feste Wand des Hauses zu schaffen. Mit der Zeit wird die Wand hart wie Beton. Sie kann allen Witterungen standhalten und hunderttausende Jahre bestehen. Nachdem die Wände fertiggestellt wurden, wird das Haus durch das Gerüst aus Säulen und Querbalken vervollständigt und mit einem Grasdach gedeckt.

Ein Trinh-Tuong-Haus hat drei bis vier Fenster. Es hat ein Schlafzimmer für Vater und Mutter, ein Wohnzimmer und ein Bett, das im Korridor des Hauses steht. Das Bett wird den Gästen oder dem Sohn der Familie zur Verfügung gestellt. Die Küche hat eine wichtige Position im Haus. Sie ist zugleich der Raum, in dem sich die Familienangehörigen unterhalten und die Gäste begrüßt werden.

Heutzutage gibt es immer mehr neue Baumaterialien. Die Technik, das Haus aus Tonerde zu bauen, wird allerdings weiterhin bewahrt. Die Trinh-Tuong-Häuser der Volksgruppe Ha Nhi sind nach wie vor für die Touristen attraktiv.

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