Sitten zur Waldverehrung und zum Schutz der Wasserquelle der Ha Nhi

Quoc Hung
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(VOVworld) – Die Mitglieder der Volksgruppe der Ha Nhi wohnen seit hunderten von Jahren in der bergigen Region im Nordwesten Vietnams. Ihr Leben ist eng mit Wäldern, Flüssen und Bächen verbunden. Für sie sind die Wälder wie Hausdächer, die sie schützen. Die Flüsse und Bäche gelten inzwischen als die Quelle ihres Lebens. Die Ha Nhi pflegen deshalb seit langem die Sitte, den Wald zu verehren und die Wasserquellen zu schützen. 

(VOVworld) – Die Mitglieder der Volksgruppe der Ha Nhi wohnen seit hunderten von Jahren in der bergigen Region im Nordwesten Vietnams. Ihr Leben ist eng mit Wäldern, Flüssen und Bächen verbunden. Für sie sind die Wälder wie Hausdächer, die sie schützen. Die Flüsse und Bäche gelten inzwischen als die Quelle ihres Lebens. Die Ha Nhi pflegen deshalb seit langem die Sitte, den Wald zu verehren und die Wasserquellen zu schützen.


Sitten zur Waldverehrung und zum Schutz der Wasserquelle der Ha Nhi - ảnh 1
Die Zeremonie zur Waldverehrung der Ha Nhi. (Foto: nongnghiep.vn)


Die Mitglieder der Volksgruppe Ha Nhi glauben, dass alle Dinge eine Seele haben. Ihrer Auffassung nach sind die Götter, wie beispielsweise der Waldgott, der Wassergott oder der Berggott, eng mit dem Leben der Menschen verbunden. Vor allem der Waldgott und der Wassergott haben für die Ha Nhi eine besondere Bedeutung. Sie sind der Meinung, dass ihr Schicksal eine enge Verbindung mit der Existenz der Wälder haben. Die Volksgruppe hat deshalb strenge Regeln aufgestellt, um die Wälder und Wasserquellen zu schützen. Alle Handlungen, die die Wälder beschädigen, werden verurteilt und strikt bestraft. Jedes Dorf von Ha Nhi besitzt einen eigenen Wald, der von den Dorfbewohnern geschützt wird. Dazu Nguyen Huu Son, Vertreter der Kulturbehörde der Provinz Lao Cai:

“Jedes Dorf hat einen eigenen Wald, der heilig ist. Niemand wagt es, in den Wald zu gehen, um Holzstücke zu holen. Die Dorfbewohner besuchen nur einmal pro Jahr den Wald, um die Waldverehrung zu veranstalten. Dieses Ritual nennt man das Gia-ma-gio-Gebet.”

Beim Gebet stellen die Dorfbewohner vor dem Waldtor eine Bambuspflanze auf, die im heimischen Dialekt “Ta Leo” heißt. “Ta Leo” steht für ein Verbotsschild, mit dem verboten wird, in den Wald zu gehen. Während des Gebetes, das drei Tage dauert, hängt man an den “Ta Leo” einen Schweinehuf. Ly So Cho in der Gemeinde Y Ty der Provinz Lao Cai erklärt:

“Wenn jemand diesen Schweinhuf berührt und ihn dreht, wird er bestraft. Während des Gebetes darf niemand in den Wald gehen. Nach dem dreitägigen Gebet ist es dann möglich.”

Traditionsgemäß sind die Opfergabe Hühner und Schweine. Laut der Auffassung der Ha Nhi sind die Schweine heilige Tiere. Sie werden Gott dargebracht. Die Schweine werden dann im Jenseits mit den Menschen leben. Nach dem Gebet werden die Ha Nhi deshalb die Beine der Schweine aufbewahren, die die Seele der Götter symbolisieren. Chu Gi Tho in der Gemeinde Y Ty sagt:

“Die Waldverehrung findet jährlich statt. Beim Gebet ist der gekochte Klebreis unentbehrlich. Es gibt zudem Schweine und Hühner. Diese werden dem Gott dargebracht.”

Mitglieder der Ha Nhi achten auch auf den Schutz der Naturressourcen und Wasserquellen. Sie pflegen die Tradition, Reis auf Terrassenfeldern anzubauen. Das Bewässerungssystem für diese Felder wird gewissenhaft eingerichtet. Jedes Feld hat eine eigene Bewässerungsleitung. Die Ha Nhi nutzen zudem die Stärke des Wassers, um den Reis zu zerstampfen. In Dörfern der Ha Nhi gibt es Reismörser, die bereits dutzende Jahre alt sind und durch die Stärke des Wassers funktionieren. Diese Mörser haben die Arbeit der Ha Nhi erleichtert.

Wenn man die Urwälder der Ha Nhi besucht, versteht man, wie sich die Ha Nhi dem Wald gegenüber verhalten. Der Schutz der Wälder und Wasserquellen ist eine schöne Sitte dieser Volksgruppe geworden.

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