Einzigartige Pfahlhäuser der Volksgruppe der Gie Trieng

Lam Thanh, Vinh Phong
Chia sẻ
(VOVWORLD) - In der zentralvietnamesischen Provinz Kon Tum leben sechs Volksgruppen, darunter der Gie Trieng. Die Angehörigen dieser Volksgruppe siedeln überwiegend in beiden Kreisen Ngoc Hoi und Dak Glei. Bislang werden die Sitten und Bräuche der Gie Trieng noch bewahrt, besonders die Pfahlhäuser. 
Einzigartige Pfahlhäuser der Volksgruppe der Gie Trieng - ảnh 1Das Rong-Haus der Gie Trieng. (Foto: Baodantoc.vn)

Die Angehörigen der Volksgruppe der Gie Trieng wohnen in langen Pfahlhäusern, deren Dächer in der Form eines Schildkrötenpanzers errichtet wurden. Normalerweise wurden die Pfahlhäuser im Dorf rund um das Rong-Haus, das Gemeinschaftshaus, gebaut. Ein Pfahlhaus der Gie Trieng wird von einem Flur in zwei Teile getrennt, ein Teil für Männer und der andere Teil für Frauen. Dazu der Einheimische A Mon im Dorf Dak Rang im Kreis Ngoc Hoi:

„Im Haus gibt es drei Räume. Die älteren Menschen wohnen in einem Raum nahe des Ofens, um sich aufzuwärmen. Daneben befindet sich der Raum der Mutter und des Vaters, dann folgt der Raum für Kinder. Früher hat es keine Trennwände gegeben. Man schlief auf einer Matte auf den Boden.“

In der Provinz Kon Tum wohnen ein paar Haushalte der Gie Trieng gemeinsam in einem Pfahlhaus. Der wichtige Raum im Haus der Gie Trieng ist die Küche, so A Mon weiter:

„In der Küche der Gie Trieng werden Setzlinge und Fleisch konserviert und Flechtwaren aufbewahrt. Für eine lange Lebensdauer eines Hauses ist ein Ofen erforderlich, der die heiße Luft auf das Palmendach bläst. In diesem heiligen Raum werden alle Rituale am Ofen durchgeführt. Am Ofen gibt es eine Säule. Wenn man ein Tier jagt, wird man dieses Tier auf diese Säule hängen.“

Einzigartige Pfahlhäuser der Volksgruppe der Gie Trieng - ảnh 2Ein Büffelkopf wird beim Eingang des Rong-Hauses gehängt. (Foto: Baodantoc.vn)

Die Gie Trieng legen großen Wert auf ihr Rong-Haus. Das Grundstück für den Hausbau wird sorgfältig gewählt. Es soll groß und flach sein. Vom Rong-Haus aus kann man das ganze Dorf beobachten. Vor dem Haus ist ein großer Hof zu sehen, in dem alle großen Ereignisse des Dorfes stattfinden. Das Rong-Haus wurde aus natürlichen Materialien gebaut, wie beispielsweise Holz und Bambus. Eine Einzigartigkeit des Rong-Hauses der Gie Trieng liegt in der Architektur mit der spirituellen Bedeutung der Büffelfigur, sagt A Mon:

„Der Büffel ist ein heiliges unentbehrliches Tier im Leben der Gie Trieng. Er verbindet die Götter mit den Menschen und gilt als Vertreter der Kultur der Gie Trieng. Durch das Ritual mit dem Büffel als Opfergabe will man um eine ertragreiche Ernte beten.“

Das Rong-Haus der Gie Trieng wird auf zehn Holzstelzen errichtet. Der Hausbau sei ziemlich kompliziert, teilt A Mon weiter mit:

„Die Gie Trieng haben Hölzer aus Wäldern für den Hausbau gebracht. Früher haben sie die Holzstelzen mit Äxten gemeißelt. Bei der Aufstellung der Holzstelzen ist der Einsatz vieler Menschen erforderlich.“

Entsprechend dem typischen Design mit der Form des Büffelrückens ist das Dach des Rong-Hauses der Gie Trieng kuppelförmig. Auf beiden Seiten des Hauses wurden drei bis fünf Rundstelzen direkt vom Boden bis zum Dach errichtet. Dazu A Mon:

„Das Rong-Haus der Gie Trieng ist nicht zu hoch, dessen kinnhohe Boden Menschen vor wilden Tieren sowie Regenfällen schützt. Das Dach sieht wie der Büffelrücken oder ein Schildkrötenpanzer aus.“

In der Architektur des Rong-Hauses gibt es neben Ornamenten für das Tor auch büffelhornförmige Holzausschnitte. Als Symbol für die Stärke und spirituelles Symbol der Dorfbewohner wurde das Rong-Haus der Gie Trieng mit aller Kraft und Enthusiasmus der ganzen Gemeinschaft gebaut. Damit gilt das Haus als eine spirituelle Stütze und als eine Festung zur Verteidigung der Dorfbewohner. 

Feedback