Einzigartige Kulturelemente in der Verlobungs- und Hochzeitsfeier der Pu Peo

Vinh Phong
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(VOVworld) – Obwohl die Pu Peo gemeinsam mit 21 anderen Volksgruppen in der nordvietnamesischen Gebirgsprovinz Ha Giang leben, bewahren sie ihre Sitten und Bräuche. Dazu zählen unter anderem Sitten und Bräuche in der Verlobungs- und Hochzeitsfeier.

(VOVworld) – Obwohl die Pu Peo gemeinsam mit 21 anderen Volksgruppen in der nordvietnamesischen Gebirgsprovinz Ha Giang leben, bewahren sie ihre Sitten und Bräuche. Dazu zählen unter anderem Sitten und Bräuche in der Verlobungs- und Hochzeitsfeier.

Einzigartige Kulturelemente in der Verlobungs- und Hochzeitsfeier der Pu Peo - ảnh 1
Die Frauen der Pu Peo in einem Fest. (Foto: dulichhagiang.com.vn)


Schon seit langem haben die Frauen und Männer der Pu Peo die Freiheit in der Liebe. Sie können selbstständig entscheiden, wen sie kennenlernen oder heiraten wollen. Damit ein Liebespaar zu einem Ehepaar werden kann, müssen vier Schritte bewältigt werden. Erstens müssen ein Mann und seine Eltern einen Vermittler oder eine Vermittlerin finden, um die Eltern der Frau zu treffen. Wenn der Vermittler oder die Vermittlerin das Haus der Frau besucht, muss er oder sie eine Packung gekochten Klebreis, eine Flasche Schnaps und Geld mitbringen, die alle in rotem Papier eingepackt und geschnürt sind. Dazu Luu San Van, der die Kultur der Volksgruppen in der Gemeinde Ha Giang erforscht:

„Wenn ein Vermittler das Haus der Frau besucht, äußert er den Wunsch der Eltern des Mannes, durch eine Heirat Verwandtschaft mit den Eltern der Frau zu werden. Wenn die Eltern der Frau „Ja“ sagen, bekommen sie die Geschenke der Eltern des Mannes. Sonst lehnen sie diese ab.“

Wenn die Eltern der Frau „Ja“ sagen, übermittelt der Vermittler diese gute Nachricht den Eltern des Mannes. Danach bereitet die Familie des Mannes Geschenke für die Familie der Frau vor. Der dritte Schnitt ist der wichtigste Schritt. Nach diesem Schritt wird das Liebespaar zum Ehepaar. Kulturforscher Luu San Van weiter:

„Am Tag der Verlobung bringen der Vermittler und die Familie des Mannes drei Packungen gekochten Klebreis, Schweinerippchen, zwei Flaschen Schnaps, zwei Hühner, zwei Schalen, eine Reihe von Glasperlen und roten Stoff zum Haus der Frau. Die Reihe von Glasperlen soll so lang wie die Länge des Tischs im Haus der Frau sein. Dieser Tisch soll mit dem roten Stoffstück bedeckt werden. Den Termin für die Hochzeitsfeier kann die Familie des Mannes oder die Familie der Frau wählen.“

Wenn der Termin festgesetzt wurde, beginnen beide Familien damit, sich auf die Hochzeitsfeier vorzubereiten. In der Hochzeitsfeier der Pu Peo tragen alle Teilnehmer die traditionellen Trachten. Vor der Hochzeitsfeier wird die Kleidung für die Braut von ihrer Mutter, ihren Schwestern und ihr genäht. Dazu die Angehörige der Pu Peo, Trang Thi Mai:

„Wenn meine Tochter ins Haus ihres Ehemannes zieht, schenke ich ihr die schönsten Trachten unserer Volksgruppe. Damit kann sie die kulturellen Besonderheiten der Pu Peo bewahren. Ohne die traditionelle Tracht weiß man nicht, zu welcher Volksgruppe sie gehört.“

Zur Abholung der Braut kommt eine Delegation des Bräutigams, welche aus einer ungeraden Zahl an Teilnehmern besteht, zum Haus der Braut. Bei der Rückkehr hat sie dann eine gerade Zahl an Teilnehmern. Die Delegation bringt fünf Körbe gekochten Klebreis, Schweinerippchen, vier Flaschen Schnaps und zwei Hühner, die als Opfergaben zur Verehrung der Ahnen bestimmt sind. Wenn die Delegation des Bräutigams ankommt, stellt die Familie der Braut einen Tisch vor die Haupttür, auf dem man Schnaps und Tee legt. Vertreter beider Familien singen und trinken gemeinsam Schnaps und Tee. Danach folgt die Zeremonie zur Verehrung der Ahnen. Die Hochzeitsfeier dauert insgesamt einen Tag. Am frühen Morgen des darauffolgenden Tages wird ein Freund der Braut sie huckepack zum Haus ihres Ehemannes tragen. Nach der Zeremonie zur Verehrung der Ahnen im Haus des Bräutigams wird die Braut offiziell Mitglied der Familie des Bräutigams. Nachdem die Braut von der Familie des Bräutigams abgeholt wurde, wird sie beim Besuch ihrer Eltern als Gast betrachtet. Dazu Kulturforscher Luu San Van:

„Wenn das Haus der Braut nicht so weit von dem Haus ihrer Schwiegereltern entfernt ist, werden sie und Vertreter des Bräutigams drei Tage nach der Hochzeitsfeier ihre Eltern besuchen und dort an einem Essen teilnehmen. Wenn das Haus ihres Ehemannes weit vom Haus ihrer Eltern entfernt ist, kehren sie und Vertreter des Bräutigams sieben Tage nach der Hochzeitsfeier zum Haus ihrer Eltern zurück. Nach der Eheschließung wird die Braut Gast im Haus ihrer Eltern sein. Sie darf das Haus nicht aufräumen und auch das Geschirr nicht waschen.“

In den Sitten und Bräuchen bei der Verlobung und Hochzeit der Pu Peo gibt es ganz eigene Verboten. Wenn ein Mann des Familiennamens A die Frau des Familiennamens B heiratet, dürfen andere Männer des Familiennamens B Frauen des Familiennamens A heiraten. Nach der Eheschliessung wird die Ehefrau den Familiennamen ihres Ehemannes annehmen.

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