Die traditionelle Hochzeit der Khmer

Nguyen Ha
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(VOVworld) – Für Angehörige der Khmer ist die Hochzeit ein wichtiges Ereignis in ihrem Leben. Mädchen und Jungen im Heiratsalter haben die Freiheit, ihre Liebespartner kennenzulernen. Trotzdem muss ein Liebespaar zahlreiche traditionelle Zeremonien sowie Sitten und Bräuche ausüben, um ein Ehepaar zu werden. 

(VOVworld) – Für Angehörige der Khmer ist die Hochzeit ein wichtiges Ereignis in ihrem Leben. Mädchen und Jungen im Heiratsalter haben die Freiheit, ihre Liebespartner kennenzulernen. Trotzdem muss ein Liebespaar zahlreiche traditionelle Zeremonien sowie Sitten und Bräuche ausüben, um ein Ehepaar zu werden. 

Die traditionelle Hochzeit der Khmer - ảnh 1
Die Heiratssaison der Khmer findet vom 1. bis zum 3. Monat nach dem Mondkalender statt. (Foto: nguoimientayinfo)


Die Heiratssaison der Khmer findet vom 1. bis zum 3. Monat nach dem Mondkalender statt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Erntearbeit beendet. Wie andere Familien der Khmer im Mekong-Delta veranstaltet die Familie des Einwohners Chau Chan Da im Kreis Tri Ton in der Provinz An Giang die Hochzeitsfeier seines Sohnes nach traditionellen Zeremonien. Der Bräutigam Chau Lim ist Polizist und die Braut Thach Thi Nhon ist Studentin im letzten Semester. Vor zwei Jahren lernten sie sich kennen und wollen nun eine Ehe eingehen. Die Verlobungsfeier findet im Haus der Brautfamilie statt. Die Familie des Bräutigams bringt der Familie der Braut Opfergaben, wie beispielsweise Betelblätter und –nüsse, Obst und Tet-Kuchen. Neben den Opfergaben schenkt die Familie des Bräutigams der Braut Geld für die Hochzeitskleidung. Zusätzlich machen die Melodien der fünf Musikinstrumente die Verlobungsfeier offizieller.

Zum Auftakt der Verlobungsfeier führen zwei Achar-Männer, die die Feier leiten und die zwei Familien vertreten, Gespräche. Ein Achar-Mann ist ein angesehener Mann mit Familiennamen, der eine glückliche Familie hat und die Sitten und Bräuche der Khmer gut versteht. Dazu der Vater des Bräutigams, Chau Chan Da:
„Ich bitte einen netten Mann, der gute Kenntnisse hat, darum, die Verlobungsfeier zu leiten. Denn die Verlobungs- und Hochzeitsfeier umfasst zahlreiche schwierige Zeremonien.“

Die Gespräche finden in einer ernsthaften Atmosphäre und unter Anwesenheit der Vertreter beider Familien statt. Dies ist zugleich die erste Zeremonie der Heirat. Dabei werden sich die beiden Familien einig über die Daten der Hochzeitsfeier.

Früher fand die Hochzeitsfeier der Khmer an drei Tagen und zwei Nächten statt, heute nur noch zwei Tage und zwei Nächte.

Die Khmer respektieren die Mutterherrschaft, weshalb die Hochzeitsfeier im Haus der Brautfamilie stattfindet. Am frühen Morgen des ersten Tages der Hochzeitsfeier bringt die Familie des Bräutigams unter Leitung des Anchar-Mannes die Opfergabe zum Haus der Braut. Neben den traditionellen Opfergaben schenkt die Familie des jungen Mannes der jungen Frau Schmuck und Halsschalen.

Bevor die Delegation der Familie des Bräutigams ankommt, fasst die Familie der Braut die Tür mit Dornenzweigen ein. Die Dornenzweige symbolisieren die Reinheit der Braut. Wenn die Delegation der Familie des Bräutigams vor der Haustür angekommen ist, tanzt ein Vertreter der Delegation mit einem Holzschwert, um der Familie der Braut zu berichten, dass der Bräutigam kommt. Die Vertreter der Familie der Braut schlagen daraufhin das Gong-Instrument, um die Gäste zu begrüßen. Die Braut und zwei Brautjungfern in traditionellen Trachten tragen Kränze, um den Bräutigam zu empfangen. Dann tritt das Ehepaar ins Haus ein. Während die Gäste das junge Ehepaar begrüßen, erklingt Musik.

Nach den Zeremonien, wie beispielsweise der Begrüßung der Großeltern und der Eltern, der Übergabe des Schmucks und der Schalen sowie der Ehrung der Ahnen folgt die Zeremonie, in der die Haare des jungen Ehepaares geschnitten werden. Eine Person singt und umrundet dabei das frische junge Ehepaar. Er trägt eine Schere und schneidet einige einzelne Haare der Braut und des Bräutigams ab. Mit dieser Zeremonie will man das Böse aus dem Leben des Ehepaars vertreiben. Am Abend lädt die Brautfamilie Mönche aus einer örtlichen Pagode zum Haus ein, um für das Glück des jungen Ehepaars zu beten. Die Hauptzeremonien des Hochzeitsfestes finden am zweiten Tag statt, wie beispielsweise die Hochzeitsnacht und das Streuen von Betelblüten. Je sorgfältiger die Zeremonien veranstaltet werden, umso stolzer ist das junge Ehepaar. Die Braut Thach Thi Nhon ist sehr aufgeregt:

„Ich bin stolz darauf, dass meine Hochzeitsfeier nach der Tradition meiner Volksgruppe veranstaltet wird. Nur die Khmer haben diese Zeremonien.“

In der heutigen Zeit umfasst die Hochzeitsfeier der Khmer sowohl traditionelle Merkmale, als auch Neuerungen aufgrund des Kulturaustauschs mit anderen Volksgruppen im Gebiet. Nach den traditionellen Zeremonien folgt eine Party, um sich bei Verwandten und Freunden zu bedanken. Die Hochzeitsfeier endet mit dem Lam Thon-Tanz.

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