Das erste Ritual im Lebenszyklus der Mitglieder der ethnischen Minderheit Tay in Bac Kan

Viet Phu – VOV4
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(VOVworld) – Mitglieder der ethnischen Minderheit Tay sind der Auffassung, dass jeder Mensch in seinem Leben mindestens vier Mal alle seine Familienangehörigen und Verwandten zu einem Ritual treffen muss. Dies sind das “Ma nhet”-Fest, die Hochzeit, die Feiern, die das Umziehen in ein neues Haus begleiten und die Trauerfeier. Eine besondere Bedeutung hat das “Ma nhet”-Fest. Es ist ein Fest, das organisiert wird, wenn ein Kind einen Monat alt wird. Es ist auch das erste Ritual im Lebenszyklus eines Menschen. Es wird deshalb sorgfältig und aufwendig vorbereitet.

(VOVworld) – Mitglieder der ethnischen Minderheit Tay sind der Auffassung, dass jeder Mensch in seinem Leben mindestens vier Mal alle seine Familienangehörigen und Verwandten zu einem Ritual treffen muss. Dies sind das “Ma nhet”-Fest, die Hochzeit, die Feiern, die das Umziehen in ein neues Haus begleiten und die Trauerfeier. Eine besondere Bedeutung hat das “Ma nhet”-Fest. Es ist ein Fest, das organisiert wird, wenn ein Kind einen Monat alt wird. Es ist auch das erste Ritual im Lebenszyklus eines Menschen. Es wird deshalb sorgfältig und aufwendig vorbereitet.

Das erste  Ritual im Lebenszyklus der Mitglieder der ethnischen Minderheit Tay in Bac Kan - ảnh 1
Beim Ma nhet-Fest kann es an Cooc-mo nicht fehlen. (Foto: KT/ vov4.vov.vn)


„Ma nhet“ heißt in der Sprache der ethnischen Minderheit Tay „hässlich“. Da das Kind auf diesem wichtigen Fest von einem Schamanen oder einer Person mit großem Ansehen in der Familie benannt wird. Man wählt normalerweise für das Kind einen hässlichen Namen. Damit die Heiligen nicht neidisch auf das Baby werden. Das Baby kann dann leichter wachsen. Durch das “Ma nhet”-Fest wollen sich die Mitglieder der Volksgruppe Tay zudem bei ihren Vorfahren dafür bedanken, dass sie ihre Unterstützung geschickt haben, damit das Kind gesund auf die Welt gebracht wurde. Vor allem das Fest für das älteste Kind wird aufwendig organisiert. Die Vorbereitung beginnt normalerweise gleich nach der Geburt. Wohlhabende Familien bereiten 15 bis 20 Tabletts mit leckeren Speisen zu und laden ihre Verwandten, Freunde und Nachbarn zum Fest ein. Zu diesem wichtigen Ereignis ist der traditionelle “Cooc mo”-Kuchen, eine Art von Croissant, unentbehrlich. Dazu der Kulturforscher Ha Van Vien:

“Gemäß der finanziellen Lage jeder Familie kann das Fest groß oder klein organisiert werden. Die reichen Familien können Hühner und Schweine schlachten und mehrere Kuchenarten machen. Die armen Haushalte bereiten wenigstens Essen mit Hühnerfleisch vor.”

Das “Ma nhet”-Fest besteht aus zwei Teilen: erstens dem Gebet, um die Dankbarkeit für „Ba mu“, also die Geburtshelferin, zu zeigen. Anschließend folgt ein Ritual, mit dem das Kind als neues Mitglied der Familie anerkannt wird. Hoang Thi Hien, Vertreterin der Kulturbehörde der Provinz Bac Kan erklärt das Gebet für die Geburtshelferin:

“Dieses Gebet umfasst verschiedene Teile und dauert mehr als fünf Stunden. Es findet im Haus unter dem Altar statt. Das Ritual zum Eintritt durch die Haustür der Geburtshelferin ist am wichtigsten. Alle Rituale während des Gebets werden vom Schamanen durchgeführt.”

Nach Auffassung der Volksgruppe Tay gibt die Geburtshelferin den Ehepaaren Kinder. Die Familie des Kindes muss deshalb Opfergaben für sie darbringen, um ihr zu danken und zugleich für sie zu beten, bevor sie das Kind benennt. Früher hat der Schamane das Kind benannt, nachdem er die Geburtshelferin befragt hatte. Heute wählen die Eltern jedoch einen Name für ihr Kind. Der Schamane wirft nur Münzen, um so zu erfahren, ob die Geburtshelferin mit diesem Namen einverstanden ist oder nicht. Hoang Thi Hien stellt ein weiteres Ritual vor:

“Wahrend des “Khai buon”-Rituals wird das Kind von einem Erwachsenen auf dem Rücken getragen. Diese Person wird herumgehen, mit dem Ziel, die unnötigen Dinge zu verkaufen und für das Kind Glück zu kaufen. Die Hängematten werden heruntergehängt, damit die Verwandten darauf sitzen und das Baby wiegen können.”

Diese Verwandten werden auch Geschenke für das Baby vorbereiten, so der Kulturforscher Ha Van Vien:

“Die beiden Großmütter und die engen Verwandten bringen zum Fest normalerweise ein bis zwei Klebreisgefäße und ein Huhn, dessen Füße und Haare gelb sind, mit. Die Großmutter mütterlicherseits gibt dem Baby außerdem ein Babytragetuch als Geschenk.”

Die Person, die gewählt wird, um das Baby mit dem Tuch zu tragen, muss bestimmte Kriterien erfüllen. Sie muss pflichtbewusst und ehrfurchtsvoll gegenüber ihren Eltern, sowie erfolgreich bei der Arbeit sein. Nachdem das Kind benannt und auf die Hängematte gelegt wurde, wird es als neues Mitglied der Familie anerkannt. Die Großmutter mütterlicherseits trägt dann das Baby im Tuch und geht herum. Sie bringt eine Tasche Croissants mit. Unterwegs verkauft sie an Menschen, die sie trifft, ein bis zwei Croissants und erhält von ihnen Geld dafür. Jetzt wird das Kind auch als offizielles Mitglied des Dorfes anerkannt.

Das “Ma nhet”-Fest ist ein traditioneller Brauch der Volksgruppe Tay. Es ist nicht einfach ein Fest, bei dem das Kind benannt wird, es zeigt auch die Hilfe sowie die Verantwortung der Familie und der Verwandten bei der Pflege des Babys.                                         

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