Besondere Klassen im Grenzgebiet

Sy Duc
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(VOVWORLD) - Seit fünf Jahren werden abends in den Grenzgebieten der Kreise Que Phong, Tuong Duong und Ky Son der zentralvietnamesischen Provinz Nghe An besondere Klassen für Angehörige ethnischer Minderheiten im Alter von 30 bis 60 Jahren organisiert. Lehrer sind junge Freiwillige der Verteidigungs- und Wirtschaftstruppe 4, die zum Verteidigungsministerium gehören. 
Besondere Klassen im Grenzgebiet - ảnh 1Schülerinnen der besonderen Klasse in den Grenzgebieten der Kreise Que Phong, Tuong Duong und Ky Son sind Frauen ethnischer Minderheiten im Alter von 30 bis 60 Jahren. 
Es ist 20 Uhr. In einem Klassenzimmer in der Grenzgemeinde Tri Le im Kreis Que Phong in der Provinz Nghe An konzentrieren sich etwa 30 Lernende auf Schreiben und Buchstabieren. Sie sind hauptsächlich Frauen ethnischer Minderheiten im Alter von 30 bis 60 Jahren. Mit 17 oder 18 Jahren haben sie geheiratet, haben Kinder bekommen und anschließend dann das ganze Jahr über hart auf den Feldern gearbeitet. Viele von ihnen haben noch nie lesen und schreiben gelernt. Manche sind nur einmal zur Schule gegangen, haben dann aber wegen der harten Feldarbeit und der Pflege ihrer Familien ihr Studium abgebrochen. Dank der Hilfe junger Freiwilligen aus der Verteidigungs- und Wirtschaftstruppe 4 können diese Frauen nun ihr Lernen fortsetzen.

Um diese besondere Klasse zu erreichen, müssen die jungen Freiwilligen hohe Hänge, Pässe und Berge überwinden. Dazu Oberstleutnant Nguyen Nhu Hong:

„Wir gehen zu Fuß über einen Waldweg, der etwa fünf km lang ist. So kommen wir zum Unterricht.“

An Regentagen wird der Weg zum Unterricht noch schwieriger. Es gab Tage, an denen die jungen Freiwilligen nach dem Ende des Unterrichts erst kurz vor Tagesanbruch zu ihren Einheiten zurückkehrten. Doch streben sie danach, alle Schwierigkeiten zu überwinden, um Bedürftigen ihr Wissen zu vermitteln. Vi Hoang Anh, ein Mitglied der Verteidigungs- und Wirtschaftstruppe 4, sagte:

„Trotz des Unwetters und der weiten Strecken gehen die Frauen noch zum Unterricht. Sie müssen früh aufstehen, um auf den Feldern zu arbeiten, und kehren erst spät abends nach Hause zurück. Viele bringen ein bisschen gekochten Klebreis mit und essen diesen während des Unterrichts als Abendessen. Viele essen erst nach dem Unterricht zu Abend, weil sie besorgt sind, zu spät zum Unterricht zu kommen.“

Die Bemühungen von jungen Freiwilligen und Frauen ethnischer Minderheiten hätten Erfolge gebracht, so Lo Thi Phuong, ein Mitglied der Verteidigungs- und Wirtschaftstruppe 4:

„Sie alle können nun buchstabieren und Wörter bilden. Einige können sogar lesen. Sie wissen auch, wie man Addiert und Subtrahiert.“

Luong Thi Can im Dorf Kem Don im Kreis Que Phong sagt:

„Früher konnte ich gar nicht lesen, daher war es schwierig, irgendetwas zu tun. Ich bin glücklich, weil ich jetzt lesen und schreiben kann. Ich bin den Soldaten sehr dankbar.“

Neben dem Unterricht in Lesen und Schreiben vermitteln die jungen Freiwilligen den Lernenden auch soziales und wirtschaftliches Wissen sowie die Entwicklungspolitik der Partei und des Staates. Oberstleutnant Nguyen Nhu Hong weiter:

„Wir arbeiten mit den Lokalbehörden zusammen, um Unterricht zu geben. Zunächst müssen wir die Frauen überzeugen, zum Unterricht zu gehen. Wir kommen zu jeder Familie, um über Wünsche sowie Schwierigkeiten von Frauen zu erfahren. Dadurch können wir geeignete Unterrichtsmethoden finden.“

Die Frauen ethnischer Minderheiten in den Grenzkreisen der Provinz Nghe An können nun Vietnamesisch, die Sprache der Mehrheit der Kinh, verstehen und wissen, wie man Tiere und Bäume richtig züchtet. Dies bringt eine positive Veränderung in ihrem Leben. 

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