Klasse zur Beseitigung von Analphabetentum in gebirgiger Region

Vu Mien
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(VOVWORLD) - Die Klasse zur Beseitigung von Analphabetentum im Kulturhaus des Dorfes Phac Che findet abends von Montag bis Freitag wöchentlich statt. Das ist eine besondere Klasse, weil die meisten der Lernenden Angehörige der ethnischen Minderheiten und Senioren sind, die am Tag mit der Feldarbeit beschäftigt sind und nur am Abend Zeit zum Lernen haben. Das Dorf Phac Che liegt in der Gemeinde Hoanh Mo im Kreis Binh Lieu in der nordvietnamesischen Provinz Quang Ninh. 
Klasse zur Beseitigung von Analphabetentum in gebirgiger Region - ảnh 1Die Beseitigung von Analphabetentum für Angehörige ethnischer Minderheiten wird als wichtige und langfristige Aufgabe bezeichnet. (Foto: VOV)

Das Lehren der Buchstaben in gebirgiger Region ist schwierig. Aber das Lehren der Buchstaben in der Klasse zur Beseitigung von Analphabetentum für Senioren ist noch viel schwieriger. Die Lehrerinnen und Lehrer werden ausführlich ausgewählt und dabei werden Einheimische bevorzugt. Die Lehrerinnen und Lehrer haben eine Art und Weise entwickelt, um das Lehren besser durchzuführen, nämlich mit den Lernenden gemeinsam essen, gemeinsam wohnen und gemeinsam arbeiten. Dazu Lehrerin Nong Thi Lan:

„Ich bin eine Angehörige der Tay-Volksgruppe. Beim Unterricht bemühe ich mich, die Sprachen von den Dao und den San Chi zu sprechen, damit sie mich besser verstehen können. Aber ich kann nur einfache Wörter sprechen. So können die Lernenden und ich einander auch besser verstehen.“

In der Klasse zur Beseitigung von Analphabetentum sind die Lernenden in verschiedene Altersgruppen eingeteilt. Viele sind schon Opa und Oma, lernen aber zum ersten Mal die Buchstaben kennen. Sie sind meist die Angehörigen der Dao und der San Chi, von 28 bis 60 Jahre alt. Sie sind meistens beschäftigt mit Kindern, Hausarbeit und Feldarbeit. Anfangs gab es in der Klasse nur etwa zehn Menschen. Tag für Tag kommen mehrere. Sie haben einander aufgerufen, zur Klasse zu kommen. Sie alle wünschen sich, dass sie bald lesen und schreiben können. Nach neun Monaten werden sie eine Urkunde erhalten und sie nicht mehr zu den Analphabeten gehören, wenn sie die Prüfungen bestehen. Das Ehepaar vor Duong A Chiu und Tran Thi Chau sind die San Chi. Sie haben drei Kinder. Nun ist es die Erntezeit und sie sind sehr beschäftigt. Aber sie bemühen sich, zur Klasse zu kommen.

„Wir können das Geld nur bis Tausend rechnen, wir können noch nicht bis Millionen zählen. Wir kennen keine  Buchstaben und können nicht unterschreiben. Jedes Mal wenn wir etwas in der Gemeindebehörde erledigen, müssen wir einen Fingerabdruck abgeben.”

“Unsere Kinder können schon lesen und schreiben, nur wir beiden nicht. Deshalb müssen wir lernen. Wenn wir lesen können, können wir mit dem Transport auch besser umgehen, wie wir beispielsweise mit dem Bus nach Binh Lieu, Mong Cai oder Tien Yen kommen, wenn wir bei der Bushaltestelle warten. Es ist nicht einfach, aber wir müssen lernen.“

Im Kreis Binh Lieu gibt es am meisten Analphabeten zwischen 15 bis 60 Jahre in der Provinz Quang Ninh. Die Behörden des Kreises Binh Lieu achten sehr auf die Beseitigung von Analphabetentum der Bewohner. Seit 2014 hat der Grenzkreis insgesamt 96 Klassen zur Beseitigung von Analphabetentum organisiert und Urkunden an 1625 Lernende gegeben, darunter 410 auf dem zweiten Niveau, ähnlich wie Klasse 4 oder 5. Dazu Hoang Ngoc Ngo, der Vizevorsitzende des Volkskomitees des Kreises Binh Lieu:

„Die meisten Bewohner auf dem ersten Niveau können schon lesen und schreiben, vor allem wenn sie ein Smartphone für das Alltagsleben haben. Einige möchten mehr lernen und die Technik von Pflanzen und Tierzucht erlernen. Aber in der Tat gibt es bestimmte Schwierigkeiten beim Lernen. Denn sie sind Angehörige der ethnischen Minderheiten und allein Vietnamesisch zu sprechen ist schon schwierig für sie. Wir heben die Aufklärungsrolle der Behörde hervor, aber für die Beseitigung des Analphabetentums braucht es viel Mühe von den Lernenden.“

Die Beseitigung von Analphabetentum der Angehörigen ethnischer Minderheiten wird als eine wichtige und langfristige Aufgabe bezeichnet. Die Mühe der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Behörden im Kreis Binh Lieu hilft den Einheimischen dabei, die Qualität ihres Lebens zu verbessern, die Armut zu mindern und die Sozialwirtschaft im schwierigen Kreisgebiet zu entwickeln.

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