 Eine belebte Geschäftsstraße mit hunderten von Ausstellungsräumen und Möbelhäusern entlang der Nationalstraße 10. |
Vom frühen Morgen bis zum späten Abend sind im Dorf La Xuyen die Geräusche von Sägen und Meißeln zu hören. Die Dorfstraßen sind belebt von Fahrzeugen, die Rohmaterialien für die Produktion anliefern. Im Gegensatz zu vielen anderen Handwerksdörfern, die zunehmend von industrieller Massenfertigung dominiert werden, wird die Handwerksproduktion im Tischlerdorf La Xuyen noch bewahrt. Vom Entwurf über den Grobzuschnitt, das Schnitzen der Details und das Glätten bis hin zur Fertigstellung wird jeder Schritt akribisch von Hand ausgeführt. Unter den geschickten Händen der Handwerker werden Kunsthandwerksprodukte aus Holz geschaffen, verziert mit klassischen Schnitzereien wie den „Vier heiligen Tieren“ (Drache, Qilin, Schildkröte und Phönix) oder mit Motiven wie Pflanzen, Blumen, Menschen und Berglandschaft. Dazu Pham Ngoc Tuan, Parteisekretär des Dorfes La Xuyen:
„Die Handwerker in La Xuyen arbeiten mit Meißel, nicht mit Maschinen. Zum Beispiel können Maschinen das Schnitzen an den traditionellen Teeschränken nicht leisten. Hier muss zwingend von Hand gemeißelt werden.“
 Die Handwerker in La Xuyen arbeiten mit Meißel, nicht mit Maschinen. |
Das Industriecluster des Handwerksdorfes La Xuyen befindet sich auf einer Fläche von 16 Hektar, beherbergt über 30 Unternehmen sowie mehr als 1.000 Produktionsstätten und sichert rund 5.000 Arbeitsplätze. Viele Betriebe investierten Hunderttausende Euro in moderne Maschinen zur Holzverarbeitung. Damit entsteht eine belebte Geschäftsstraße mit hunderten von Ausstellungsräumen und Möbelhäusern entlang der Nationalstraße 10. Die Produkte aus La Xuyen bedienen nicht nur den Binnenmarkt, sondern werden auch nach China, Thailand, Japan und Europa exportiert. Kunsthandwerker Duong Van Hien, Direktor der La Xuyen Vang AG, sagt:
„Dank der heute sehr günstigen Verkehrsanbindung und der Vielfalt sowie Qualität unserer Produkte kommen nicht nur inländische Kunden, sondern auch ausländische Gäste zu uns. Wir wollen die Marke des Handwerksdorfes aufbauen, hochwertige Holzprodukte fördern und diese sowohl national als auch international vermarkten.“
 Handwerker Nguyen Van Duc beschäftigt sich mit dem letzten Schritt der Arbeit. |
Heutzutage ist La Xuyen nicht mehr nur ein Produktionszentrum für traditionelle Holzmöbel, sondern ist zu einem attraktiven Ziel für Kulturinteressierte geworden. Besucher haben dort die Gelegenheit, den Fertigungsprozess der Meister hautnah mitzuerleben und dabei die traditionsreichen kulturellen Werte des Handwerksdorfes intensiv spüren. Duong Van Bach, ein Besucher, äußert seine Gefühle:
„Ich habe schon viele Holzschnitzereidörfer wie Phu Khe, Dong Ky oder Thiet Ung besucht. Aber meine Freunde und ich bevorzugen Produkte aus La Xuyen wegen ihrer Einzigartigkeit. Es gibt hier Tischgarnituren mit einzigartigen Formen aus alten Baumwurzeln oder mit Drachenschnitzereien.“
Pham Thi Phuong, Inhaberin eines Kunsthandwerksbetriebs sagt:
„Gäste aus China, Taiwan (China), Hongkong (China) und Japan kommen hierher, um das Dorf zu besuchen und unsere Produkte zu kaufen. Viele von ihnen sind auf der Suche nach Importquellen für ihre Heimatmärkte.“
Die Verwaltung des Handwerksdorfes und die Lokalbehörden forcieren derzeit die Markenwerbung für die Tischlerei aus La Xuyen durch Messen und Ausstellungen, verbunden mit der Anwendung der digitalen Technologie. Gleichzeitig wird das Modell des „Erlebnistourismus“ stark gefördert.
Die Bewahrung und Weiterentwicklung der Tischlerei in La Xuyen in Verbindung mit der Tourismusentwicklung eröffnet neue Perspektiven. Dieses Modell bringt nicht nur nachhaltigen wirtschaftlichen Nutzen, sondern sorgt auch dafür, dass die traditionellen Werte dieses Handwerks im Zuge der internationalen Integration lebendig bleiben.