Neue Chancen für das Keramikdorf der Volksgruppe Cham

Doan Sy
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(VOVWORLD) - Die Keramikkunst der Volksgruppe der Cham ist von der UN-Kulturorganisation (UNESCO) als immaterielles Kulturerbe anerkannt worden, das eines dringenden Schutzes bedarf. Die Anerkennungsurkunde wurde am 16. Juni in der Eröffnungszeremonie des Festes von Trauben und Wein in der südzentralvietnamesischen Provinz Ninh Thuan verliehen. Dieser Titel bietet den Behörden und Angehörigen der Cham in Ninh Thuan neue Chancen, ihren traditionellen Beruf zu bewahren und ihr Einkommen durch den auf dem Erbe basierenden Tourismus zu erhöhen. 
Neue Chancen für das Keramikdorf der Volksgruppe Cham - ảnh 1Die Qualität und das Design der Kunstkeramikprodukte von Bau Truc werden immer verbessert. (Foto: VOV)

Bau Truc ist ein bekanntes Keramikdorf der Volksgruppe Cham in der Provinz Ninh Thuan. Seine Existenz ist der Weitergabe des Geheimnisses und der Quintessenz der Töpferei unter Familienmitgliedern von Generation zu Generation zu verdanken. Die Kunsthandwerkerin Truong Thi Gach im Keramikdorf Bau Truc ist bereits mehr als 70 Jahre alt. Doch beschäftigt sie sich immer noch mit dem traditionellen Handwerksberuf ihrer Vorfahren. Sie müsse ihren Kindern und Enkelkindern diesen Beruf beibringen, sagte Truong Thi Gach:

„Ich wünsche mir, dass meine Kinder und Enkelkinder diesen traditionellen Beruf lieben werden. Ich versuche deshalb, ihnen den Beruf beizubringen. Wir müssen etwas tun, um den traditionellen Beruf unserer Vorfahren zu bewahren.“

Die Besonderheit an der Cham-Keramik ist, dass beim Formen keine Drehscheibe zum Einsatz kommt. Dieser Schritt ist vor allem den geschickten Händen der Handwerker zu verdanken. Zu den traditionellen Motiven der Bau Truc-Keramik gehören Zackenkreise, Pflanzenmuster usw., die von Muscheln und Alltagsgegenständen inspiriert werden. 2017 erkannte das Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus die Keramikkunst der Cham als nationales immaterielles Kulturerbe an. 2022 ist die Keramikkunst der Cham von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt worden, das eines dringenden Schutzes bedarf. Seitdem ist die Zahl der Besucher im Handwerksdorf gestiegen. Zu Festen werden Keramikprodukte der Cham sehr gut verkauft. Dazu Van Quan Phu Doan, der Direktor der Handels- und Dienstleistungsgenossenschaft der Keramik Bau Truc:

„Besucher mögen Bau Truc-Keramik und kaufen viele Produkte als Mitbringsel. Sie können Keramikprodukte in Souvenirläden oder direkt in den zwei Handwerksdörfern kaufen.“

Im Keramikdorf Bau Truc gibt es derzeit 300 Handwerkshaushalte, zwei Keramikgenossenschaften, zwei Unternehmen und 60 Keramikproduktionsstätten. Seit 2005 hat die Provinz Ninh Thuan zahlreiche Projekte zur Bewahrung des Keramikdorfes Bau Truc umgesetzt. Dazu zählen eine Tour zur Besichtigung des Keramikdorfes und ein Projekt zum Bau eines Gemeindehauses im Handwerksdorf. Mit der Aufmerksamkeit der Behörden und dem Engagement der Bewohner wird die Infrastruktur des Keramikdorfes Bau Truc verbessert und trägt so zur Entwicklung des Handwerksdorfes bei. 

Das Keramikdorf Bau Truc konzentriert sich derzeit darauf, den auf dem immateriellen Kulturerbe basierenden Gemeindetourismus zu entwickeln. Dieses Tourismusmodell trägt dazu bei, sowohl den Lebensstandard der Einheimischen zu verbessern, als auch die einzigartigen Kulturzüge der Volksgruppe der Cham zu bewahren. Dang Chi Quyet, der Leiter der Verwaltungsabteilung des Wohnviertels Bau Truc, sagte, dass die Abteilung für Gemeindetourismus im Keramikdorf Bau Truc mit 15 Mitgliedern den Dorfbewohnern dabei unterstützt habe, den Tourismus zu betreiben:

„Zur Abteilung, die 2018 gegründet wurde, gehören verschiedene Gruppen, die für Küche, Handwerk und Kultur der Cham zuständig sind. Diese Gruppen sind nicht nur im Handwerksdorf, sondern auch in der Stadt Phan Rang – Thap Cham tätig.“ 

Dang Sinh Ai Chi, die stellvertretende Vorsitzende des Volkskomitees der Kleinstadt Phuoc Dan im Kreis Ninh Phuoc, sagte:

„Der Kreis bietet jungen Menschen im Keramikdorf  Kurse, bei denen sie lernen, wie sie auf der Grundlage der traditionellen Keramik den Tourismus machen können. Parallel dazu werden Ausbildungsprogramme für Reiseführer organisiert, die zugleich für Keramikprodukte des Dorfes werben sollen. Es gibt immer mehr Touristen, die das Keramikdorf besuchen.“

Die Anziehungskraft der Cham-Keramik für Touristen ist ein positives Signal für die Verbindung der Tourismusentwicklung mit traditionellen Handwerksdörfern. Die UNESCO-Anerkennung der Keramikkunst der Cham als immaterielles Kulturerbe, das eines dringenden Schutzes bedarf, wird eine wichtige Voraussetzung schaffen, um das Kulturerbe zu erhalten, zu bewahren und zu fördern.

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