Lebhafte Atmosphäre im Besendorf Chiem Son. (Foto: Tuyet Le/VOV)

Das Handwerkerdorf Chiem Son stellt das ganze Jahr über Besen aus dem Thysanolaeneae-Gras her. Bei der Besenproduktion übernimmt jede Person einen bestimmten Arbeitsschritt, vom Wickeln des Drahts, Bündeln des Grases bis hin zur Fertigstellung des Produkts. Der Besitzer der Produktionsstätte „Nhat Tuan“ Nguyen Nhat Tuan berichtet, täglich stelle sein Betrieb fast 1.500 Besen verschiedener Arten her.

„Jedes Jahr werden 40 bis 50 Tonnen Rohmaterial eingekauft. Die Arbeitskräfte arbeiten ständig. Selbst 80-jährige Menschen können hier arbeiten, weil sie hier Freude finden. Auch Menschen mit Behinderung finden hier Beschäftigung. In manchen Phasen werden 30.000 bis 40.000 Besen hergestellt.“

Nhat Tuan ist eine von über 20 großen Produktionsstätten in der Gemeinde Duy Trinh, wo mehr als 350 lokale Arbeitskräfte regelmäßig arbeiten. Im Vergleich zu vielen anderen Handwerksberufen und traditionellen Dörfern wird das Besenhandwerk in Chiem Son nicht nur bewahrt, sondern entwickelt sich auch stetig weiter. Daher ist das Besenmachen in Chiem Son heute nicht mehr nur eine Nebentätigkeit, sondern für viele Dorfbewohner zum Hauptberuf geworden. Dazu sagt Phan Thi Xuan, eine Mitarbeiterin in der Produktionsstätte Nhat Tuan. 

„Ich arbeite hier seit über zehn Jahren, und der Lohn reicht aus, um den Lebensunterhalt meiner Familie zu sichern. Der Leiter der Produktionsstätte schafft auch stabile Arbeitsmöglichkeiten für viele Frauen und Dorfbewohner.“

Nguyen Nhat Tuan ist einer der Pioniere bei der Besenproduktion im Handwerksdorf Chiem Son. (Foto: Tuyet Le/VOV)

Die Besen aus Chiem Son werden von den Verbrauchern stets dank ihrer Qualität und der vielfältigen Designs hoch geschätzt. Der Leiter des Verwaltungsausschusses des Handwerksdorfs Chiem Son, Nguyen Van Thanh, erklärt:

„Dies ist ein traditionelles Produkt, und das Handwerk der Dorfbewohner hier wurde von  Generation zu Generation weitergegeben. Die Dorfbewohner produzieren diese Besen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch an erster Stelle steht für sie stets die Verlässlichkeit. Das ist ein Prinzip, das schon ihre Vorfahren hochgehalten haben. Deshalb hat sich das Besenhandwerk des Dorfes trotz vieler Höhen und Tiefen stets weiterentwickelt. Wenn die Kunden bereits Besen aus Chiem Son verwenden, kaufen sie sicher wieder ein.“

Die Besen aus Chiem Son werden vor allem in den Provinzen Nordvietnams verkauft und auch ins Ausland exportiert. Der Preis pro Besen liegt zwischen 1,5 bis 3,5 US-Dollar. Der durchschnittliche Jahresumsatz des gesamten Dorfes beträgt umgerechnet mehr als 4,3 Millionen US-Dollar.

Ein Schritt bei der Besenproduktion. (Foto: baoquangnam.vn)

In Chiem Son gibt es nicht nur erfahrene Handwerkerinnen und Handwerker, die ihre Produktion ausweiten, sondern auch viele junge Menschen, die sich bewusst für ein Start-up mit dem traditionellen Besenhandwerk entscheiden. Heute werden die Besen sogar auch erfolgreich über zahlreiche E-Handels-Plattformen angeboten. Nguyen Duy Binh, der Besitzer der Besen-Produktionsstätte Minh Thu in der Gemeinde Duy Trinh erzählt:

„Heute verkaufe ich sowohl auf traditionelle Weise als auch online. Ich stelle meine Produkte ins Internet, und die Kunden selbst kommen zu mir. Wenn man Produkte herstellt, muss man auch Verantwortung übernehmen und sich ganz nach den Wünschen der Kunden richten.“

In den vergangenen Jahren haben die Lokalbehörden den Bewohnern geholfen, Absatzmärkte für Gras-Besen zu suchen. Dazu sagt der Vize-Vorsitzende des Volkskomitees des Kreises Duy Xuyen, Dang Huu Phuc:

„In den vergangenen Jahren hat der Kreis ebenfalls die Entwicklung der Handwerkerdörfer begleitet, indem nationale Zielprogramme zum Aufbau neuer ländlicher Räume integriert wurden. Insbesondere das Besenhandwerkerdorf in der Gemeinde Duy Trinh hat der Kreis massiv unterstützt, mit verschiedenen Maßnahmen zur Förderung des Marktzugangs sowie Hilfen im Rahmen von Programmen zur Handelsförderung.“

Das Besen-Handwerk hat der Gemeinde Duy Trinh eine große positive Änderung gebracht.