(VOVworld) – Die Kreisstadt Sapa in der Provinz Lao Cai liegt etwa 1500 bis 1800 über dem Meeresspiegel. Das Klima ist mild mit einer durchschnittlichen Temperatur von 15 bis 18 Grad. Das sind günstige Bedingungen für den Anbau von Heilkräutern. Seit einigen Jahren pflanzen viele Bauernfamilien in Sapa Heilkräuter wie Bai Zhu, Panax Pseudoginseng und Gummiulme und verkaufen ihre Produkte an vietnamesische Pharmahersteller.
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Der Anbau der Artischoken in Sapa. (Foto: vietnamnet.vn) |
Die Anbaufläche der Heilkräuter in Sapa wird ständig erweitert. Auch neue Sorten von Heilkräutern werden zur Probe angepflanzt. Eine Sorte, die hohen Gewinn bringt, sind Artischocken. Die Familie von Ma A Sinh pflanzt die meisten Artischocken in der Gemeinde Sapa. Man kann nicht nur die Blätter der Artischocke verkaufen, sondern auch Stiele, Wurzeln und Blüten. Dank der Einführung einer besonderen Pflanzmethode hat Sinh seine Produktion gesteigert. Seine Produkte werden von der Firma Traphaco gekauft. Die Familie von Sinh hat drei Hektar Heilkräuter. Damit ist er sehr zufrieden.
„Ich baue auf drei Hektar Artischocken an. Wir erwarten, dass wir jährlich umgerechnet etwa 12.000 Euro Gewinn haben.“
Dank des Artischockenanbaus haben viele Familien in Sapa den Weg aus der Armut geschafft und sind sogar reich geworden. Der Kreis hat Artischocken in die Liste der Hauptanbausorten des Kreises aufgenommen. Im ganzen Kreis gibt es mehr als 70 Hektar Artischockenanbaufläche. Durchschnittlich ernten die Bauern jährlich knapp 4000 Tonnen Artischockenblätter, die umgerechnet etwa 320.000 Euro einbringen. Artischocken haben einen stabilen Absatzmarkt, weil das Pharmaunternehmen Traphaco Sapa alle Artischocken-Produkte sowie andere Heilkräuter der Bauern im Kreis kauft. Dazu der Direktor von Traphaco Sapa, Do Tien Sy:
„Seit einigen Jahren kooperiert unsere Firma aktiv mit Bauern und Behörden, um Heilkräuterzonen aufzubauen. So werden Ertrag sowie Qualität der Produkte erhöht.“
Seit 2015 wird das Projekt zum Anbau von fünf Hektar Panax Pseudoginseng bei einigen Familien in der Gemeinde Sapa umgesetzt. Auch Pflanzenzonen für bestimmte Heilkräuter wurden entwickelt. Dazu Tran Thi Lan Huong, Vizeleiterin der Wirtschaftsabteilung des Kreises Sapa:
„Von 2015 bis 2020 konzentriert sich der Kreis auf den Anbau von Heilkräutern. Nun gibt es 200 Hektar Anbaufläche für Heilkräuter. Andere Pflanzensorten sollen die Bauern nicht zu viel, sondern nur wie geplant anbauen. So können ihre Produkte ausverkauft werden.“
In Sapa wurden Reis und andere Gemüsesorten seit einigen Jahren durch Artischocken ersetzt. Denn damit kann man mehr verdienen und der Anbau ist auch leichter. Wenn die Pflanzen groß sind, muss man sich nicht so intensiv um sie kümmern wie z.B. um Reis. Der finanzielle Gewinn bei Artischocken ist auf einen Hektar Anbaufläche drei bis vier Mal höher als bei Reis. Die Bauern in Sapa bezeichnen die Artischocke als Pflanze zur Armutsminderung.