Frau Oberst, Professorin Nguyen Kim Nu Hieu, herausragende Bürgerin der Hauptstadt im Jahr 2025. (Foto: Bao Lam/hanoimoi.vn) |
In der Beratungsstelle des Militärkrankenhauses 108 sieht man sie, eine kleine Frau mit einem warmen Lächeln, immer noch regelmäßig bei Gesundheitsberatungen für die Gemeinschaft. Mit über 80 Jahren arbeitet Frau Oberst, Professorin Nguyen Kim Nu Hieu weiter mit voller Leidenschaft.
Im Mai 1965, als Hunderte Medizinstudenten an die Front gingen, meldete sich die Medizinstudentin Nu Hieu gemeinsam mit 100 Kommilitonen der Medizinischen Universität Hanoi freiwillig zum Militärdienst. Sie wollte ihre Jugend der Nation widmen. Die Jahre an der Front, die sie der Pflege verwundeter Soldaten widmete, prägten ihren Charakter – Mut, Menschlichkeit und Disziplin eines Militärarztes.
Familie verabschiedet Nguyen Kim Nu Hieu ans Schlachtfeld. (Foto: Privat) |
Im Januar 1972 erhielt sie den Befehl, an die Front in Quang Tri zu gehen, obwohl sie schwanger war. Ihr Mann ist auch ihr Kamerad, Professor Nguyen Lan Dung. Zwischen Familienglück und Vaterlandspflicht entschied sie sich für Letzteres. Dazu Nguyen Kim Nu Hieu:
„Ich wollte die Realität des Krieges sehen, nicht nur in Sicherheit bleiben. Also entschieden mein Mann und ich, trotz aller Härten an die Front zu gehen.“
Nach dem Krieg widmete sie ihr Leben weiter der Militärmedizin, von der Abteilung für Infektionskrankheiten bis hin zur Kinderheilkunde und schließlich als stellvertretende Direktorin des Militärkrankenhauses 108. In jeder Position arbeitete sie mit wissenschaftlicher Strenge und unermüdlicher Lernbereitschaft:
„In jedem Alter muss man weiterlernen, auch wenn man bereits in Rente ist. Nur so kann man Schritt halten und weiterhin nützlich für andere sein.“
Ärztin Nu Hieu kümmert sich um verwundete Soldaten auf dem Schlachtfeld (Foto: Privat) |
2003 ging sie in den Ruhestand, zumindest offiziell. Für jemanden, der sein Leben dem Heilen gewidmet hat, war „Ruhe“ jedoch keine Option:
„Solange ich noch Kraft habe, will ich arbeiten und andere inspirieren, Gutes zu tun. Wenn ich es selbst nicht mehr kann, sollen andere das fortsetzen.“
Seit über 20 Jahren engagiert sich Nguyen Kim Nu Hieu aktiv in Veteranen- und Dioxinopferverbänden. Gemeinsam mit Gleichgesinnten gründete sie die Gruppe „Weibliche Intellektuelle – Freundinnen unter Freunden“. Diese verfolgt zwei Ziele: den Agent-Orange-Opfern beizustehen und Frauen in Grenzregionen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen zu helfen. Projekte wie die Ziegenzucht in Long Sap, der Anbau von Shan-Tuyet-Tee oder die Wildschweinzucht in Chieng Khua haben zahlreichen Familien geholfen, der Armut zu entkommen. Dazu Nguyen Thi Yen Hung, stellvertretende Leiterin der Gruppe:
Frau Oberst, Professorin Nguyen Kim Nu Hieu und die Gruppe „Freundinnen unter Freunde“ stellen den Menschen in Son La ein Modell zur wirtschaftlichen Entwicklungsförderung vor. (Foto: Privat) |
„Ärztin Hieu inspiriert viele, vor allem junge Menschen und Wissenschaftler. Sie verkörpert bis heute den Geist des Militärs – Disziplin und Mitgefühl zugleich.“
Für sie ist Helfen nicht nur Pflicht, sondern auch Freude und Lebenssinn. Ihre langjährigen Verdienste wurden mit zahlreichen hohen Auszeichnungen geehrt, darunter der Orden für heldenhafte Verdienste 1. Klasse, der Orden zum Schutz des Vaterlandes 1. Klasse, der Orden für den Widerstand 3. Klasse sowie viele Medaillen für Jugend, Wissenschaft, Frauenbefreiung und den Sieg des Militärs.
Das Leben von Nguyen Kim Nu Hieu ist ein stilles Heldenlied einer Ärztin in Uniform – ein lebendiges Symbol der Tugenden des „Ho-Chi-Minh-Soldaten“: mutig im Krieg, gewissenhaft im Frieden und heute eine „gütige Fee“ für die Armen an den Grenzen Vietnams.