Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu. (Foto: Xinhua/VNA) |
Am 5. Mai hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu bestätigt, dass Israel künftig seine Militäroffensive im Gazastreifen ausweiten werde. Dies nannte er die nächste Phase des Konflikts mit neuen Zielen.
Neue Absicht Israels
Laut dem neuen Plan will Israel kraftvolle Angriffe auf die islamistische Hamas durchführen, die Kontrolle über das gesamte Gebiet behalten und die Anwohner des Gazastreifens in den Süden umzusiedeln. Das israelische Sicherheitskabinett billigte außerdem einen Plan zur Verteilung humanitärer Hilfe nach Gaza, in dem jegliche Lieferungen seit dem 2. März blockiert wurde. Besonders hervorzuheben ist im neuen Militärplan Israels für den Gazastreifen die dauerhafte Besetzung Israels in diesem Gebiet.
Laut Israels Finanzminister Bezalel Smotrich wird Israel den Gazastreifen erobern, auch wenn das Land die Vereinbarung zur Befreiung von Geiseln erreicht. Währenddessen sagte Premierminister Benjamin Netanjahu, dass Israels Armee nicht mehr die bisherige Strategie verfolgen werde:
„Eines muss klar sein: Wir werden nicht einfach in den Gazastreifen einmarschieren, um Reservisten einzuberufen, damit sie kommen und Gebiete erobern, wir uns aus den Gebieten zurückziehen und dann Razzien in den verbleibenden Gebieten durchführen. Das ist nicht unsere Absicht. Was ist unsere Absicht? Das Gegenteil.“
Nach Angaben der Medien im Nahen Osten befürwortet Netanjahu weiterhin den Plan von US-Präsident Donald Trump, die Bewohner im Gazastreifen in Nachbarländer wie Jordanien und Ägypten umzusiedeln. Dieser Schritt erregt umgehend Reaktionen vieler Seiten. Die Außenministerien vieler Länder in Europa protestierten gegen eine Ausweitung der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen und begründeten, dass dies allen Seiten keine Interessen bringen würde. Unterdessen warnten die Vereinten Nationen davor, dass der israelische Plan die humanitäre Krise in Gaza verschlechtern könnte. Dazu der stellvertretende Sprecher des UN-Generalsekretärs Farhan Haq:
„Der UN-Generalsekretär hat seine Besorgnis um die Berichte über den Plan Israels zur Ausweitung seiner Offensive und zur Verlängerung seiner Militärpräsenz im Gazastreifen gezeigt. Dies wird sicher dazu führen, dass immer mehr Zivilisten getötet und die Infrastruktur in diesem Gebiet zerstört werden. Der Gazastreifen muss ein Teil eines zukünftigen palästinensischen Staates sein.“
Der israelische Militärplan wurde zu einem Zeitpunkt bekannt gegeben, an dem vielen internationalen Organisationen bewusst war, dass die humanitäre Katastrophe in Gaza alle Belastungsgrenzen überschreiten würde.
Die israelischen Soldaten im Gazastreifen. (Foto: Xinhua) |
Spannungen in vielen Aspekten
Analytikern zufolge wurde der neue Militärplan Israels bereits vor vielen Monaten vorbereitet, der im Vorfeld der Reise von US-Präsident Donald Trump in den Nahen Osten bekannt gegeben wurde. Dies zeigt, dass Israel die US-Regierung dazu überzeugen will, den früheren Gaza-Plan von Trump zu verfolgen. Es geht darum, dass alle Bewohner von Gaza in andere Länder umgesiedelt werden.
Außerdem wurden die verstärkten Militäraktionen Israels zum Zeitpunkt der zunehmenden Spannungen mit Israel und den USA in vielen anderen Aspekten durchgeführt. Dazu zählen die Angriffe der Huthi-Miliz in Jemen auf Israel und die Drohungen mit dem Gegenschlag von den USA und Israel gegen den Iran im Falle eines Scheiterns der aktuellen Verhandlungen über ein Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran.
Am 5. Mai lehnte US-Präsident Donald Trump eine Stellungnahme zum neuen Militärplan Israels im Gazastreifen ab. Er sagte nur, dass die USA die Menschen im Gazastreifen mit Nahrungsmitteln versorgen werden. Laut der Forscherin am Stimson Center der USA, Emma Ashford, steht Trump in der Israel-Frage unter großem Druck aus den USA selbst.
„Eine große Zahl der Unterstützer von Donald Trump, ob Berater im Weißen Haus oder Republikaner, unterstützen Israel in Fragen wie das Gazastreifen, der Iran oder Naher Osten stärker als Trump selbst oder seine „America First“-Politik.“
Laut Beobachter könnten die nächsten Wochen als „gefährliche Phase“ im Nahen Osten betrachtet werden. Denn der Zeitpunkt zur Ausweitung der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen fällt mit einer Zeit zusammen, in der die Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran große Fortschritte machen müssen. Sonst könnte die US-Regierung Militärmaßnahmen ergreifen, mit denen sie zuvor gedroht hatten.