Zehn Jahre Bürgerkrieg in Syrien: Fakten und Herausforderungen

Ba Thi
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(VOVWORLD) - Der 15. März 2021 ist der 10. Jahrestag des Beginns des brutalen Bürgerkrieges in Syrien, eines der Länder, die am schlimmsten von der Bewegung „Arabischer Frühling“ getroffen wurden. Nach einem Jahrzehnt herrschen in Syrien noch immer Instabilität und tiefe Spaltung. Der Friedensprozess und der Wiederaufbau des Landes stehen vor vielen großen Herausforderungen.
Zehn Jahre Bürgerkrieg in Syrien: Fakten und Herausforderungen - ảnh 1Zehn Jahre des Bürgerkrieges verursachen große Schäden für Syrien. (Foto: Reuters)

Nach einem Jahrzehnt ist der Bürgerkrieg in Syrien eine der schlimmsten Krisen in der Welt im 21. Jahrhundert. Bisher hat der Krieg 400.000 bis 500.000 Menschenleben gekostet, etwa 200.000 Menschen gelten als vermisst. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung musste ihre Häuser verlassen. Diese sind jedoch nicht die endgültigen Zahlen.

Komplizierte Lage

In seiner Rede zum 10. Jahrestag des Kriegsbeginns in Syrien betonte UN-Generalsekretär Antonio Guterres, die Lage in Syrien sei ein schrecklicher Alptraum. Seit Kriegsbeginn lebt etwa die Hälfte der syrischen Kinder keinen Tag ohne Krieg. Etwa 60 Prozent der Syrier leiden unter Hunger im Jahr 2021. Laut dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF steht Syrien zugleich vor drei Krisen, nämlich Gewalt, Wirtschaftsrezession und der Covid-19-Pandemie. Zwei von drei syrischen Familien können die wesentlichen Forderungen des Lebens nicht erfüllen.

Auf dem Schlachtfeld hat die syrische Armee den Großteil der von Aufständisch besetzten Gebiete zurückgewonnen. Aber fast alle Infrastruktureinrichtungen wurden zerstört oder schwer beschädigt. Es braucht Milliarden US-Dollar für den Wiederaufbau. Währenddessen ist die Spaltung der Parteien und Gruppierungen noch deutlich und eine Versöhnung ist nicht in Sicht. Auf dem syrischen Territorium existieren neben dutzenden bewaffneten Gruppen, radikalen Organisationen und Terrorgruppen noch mehrere internationale Kräfte, nämlich unter verschiedenen Namen. Die internationalen Kräfte funktionieren einzeln und unabhängig. Sie dienen unterschiedlichen Interessen und arbeiten nicht völlig für die Wiederherstellung des Friedens und der Stabilität in Syrien. Die Fakten führen dazu, dass der Prozess zum Stopp des Krieges und zum Wiederaufbau Syriens auf zahlreiche schwierigen Herausforderungen stößt. 

Zehn Jahre Bürgerkrieg in Syrien: Fakten und Herausforderungen - ảnh 2Der IS hat Chaoten in Syrien und im Irak für eine lange Zeit verursacht. (Foto: Politico)

Noch kein Licht am Ende des Tunnels

Beobachtern zufolge ist die Spaltung zwischen den Ländern und internationalen Kräften das größte Hindernis für die Wiederherstellung des Friedens in Syrien. Denn die syrische Regierung und die Opposition sind noch schwach und von Hilfen äußerer Kräfte abhängig. 

Die beiden Großmächte Russland und die USA können für dieses Problem noch keine Gemeinsamkeit finden. Russland hilft der Regierung von Präsident Baschar al-Assad beim Kampf gegen Rebellen und Terrorgruppen. Umgekehrt sind die USA gegen die Regierung Assads und unterstützen einige aufständische Gruppen. Ein paar andere einflussreiche Länder in der Region wie der Iran und die Türkei mischen sich in den Bürgerkrieg mit unterschiedlichen Zielen ein.

Die Folge ist, dass sie alle noch keinen Frieden und keine Stabilität für Syrien bringen, obwohl zahlreiche Verhandlungsrunden unter internationale Vermittlung durchgeführt wurden. Bemerkenswert war der Astana-Verhandlungsprozess, der von Russland, dem Iran und der Türkei im Jahr 2017 gestartet wurde. Damit wurde die Gewalt reduziert aber noch keine Lösung gefunden. 

Der Bürgerkrieg in Syrien findet deshalb noch kein Ende und Millionen unschuldige Zivilisten leiden darunter.