Die Welt baut ein System für gerechtere und inklusivere Energiewende auf

Quang Dung
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(VOVWORLD) - Auf dem Weltenergiekongress (WEC), der vom 22. bis zum 25. April im niederländischen Rotterdam stattfand, haben die Delegierten über Lösungen zum Aufbau eines neuen globalen Systems für Energiewende diskutiert. Demnach wollen sie ein System für umweltfreundlichere, gerechtere und inklusivere Energiewende fördern. 
Die Welt baut ein System für gerechtere und inklusivere Energiewende auf - ảnh 1Die Generalsekretärin und CEO des Weltenergierates, Angela Wilkinson. (Foto: petrotimes.vn)
Der Weltenergiekongress ist das langjährigste Forum der Welt zum Thema Energie, das seit 100 Jahren vom Weltenergierat abgehalten wird. Der 26. WEC in diesem Jahr fand unter dem Motto „Redesigning Energy for People and Planet“ statt. Das heißt auf Deutsch in etwa „Neugestaltung der Energie für Menschen und Planet“.

Kein einziger Fahrplan für Energiewende

Mehr als 7000 internationale Energieakteure und führende Politiker der Welt nahmen an über 60 Diskussionen zu 5 Themen teil, die dem Aufbau eines Systems für globale Energiewende für die Zukunft dienen sollen. Es ging um die Verbindung der neu aufgetauchten Realitäten in der globalen Energiewende und die Förderung einer besseren Kombination zwischen Energiequellen, Lösungen und Dienstleistungen. Besprochen wurde außerdem die Verkürzung des Abstands für eine schnellere und gerechtere Energiewende. Laut der Generalsekretärin und Vorstandschefin des Weltenergierates Angela Wilkinson ist die Lage der Energiewende in der Welt kompliziert, weil die Länder, Organisationen und Unternehmen unterschiedliche Interessen hätten. Daher sei der WEC 26 ein wichtiges Forum, bei dem alle Seiten Herausforderungen verstehen und sich auf gemeinsame Wahrnehmungen einigen könnten, so Wilkinson weiter:

„Es gibt keine einzige Energiewende. Die Regionen und Länder haben unterschiedliche Ausgangspunkte, Interessen und Bedürfnisse. Deshalb gibt es keinen einzigen Weg der Energiewende. Alle sind in Schwierigkeiten geraten. Das ist keine einfache Herausforderung, sondern eine große Änderung.“

Bei Diskussionen betonten fast alle Redner die Dringlichkeit der Integration der aktuellsten technologischen Lösungen mit ehrgeizigen Finanzstrategien. Dies soll die globale Energiewende stärken. Außerdem forderten Vertreter vieler Energiekonzerne die Regierungen dazu auf, eine langfristigere Politik zur Investitionsförderung einzuführen, um private Investitionen in erneuerbare Energien zu ermöglichen. Auch die verstärkten Dialoge zwischen Energiekonzernen und Regierungen ist ein großes Thema beim WEC 26. Mit einer großen Mehrheit von Ja-Stimmen hat das EU-Parlament am 24. April für den Austritt aus dem Energiecharta-Vertrag gestimmt. Der Grund liegt darin, dass dieser Vertrag die Interessen vieler Energieunternehmen schützt und nicht mehr kompatibel mit den Klimaambitionen der EU ist. 

Politische Risiken und Energiewende

Viele Redner haben davor gewarnt, dass die Zusammenarbeit in der Energie weltweit politisiert wurde. 

Laut Energieökonomin und Exekutivdirektorin von Crystol Energy, Carole Nakhle, wurde die Energiesicherheit in Diskussionen über eine grüne Energiewende übersehen. Ihr zufolge gibt es zurzeit einen strategischen Wettbewerb zwischen den Ländern zur Kontrolle über die wichtigen Mineralreserven und notwendigen Mineralien für eine Energiewende.

Währenddessen war der Stratege für globale Energien und Ressourcen des Konzerns Ernst&Young, Andy Brogan, der Meinung, dass die Energieversorgungssicherheit die oberste Priorität aller Länder sei:

„Von den drei großen Energiefragen, nämlich Energiesicherheit, Energieversorgungssicherheit und Nachhaltigkeit, ist die Energieversorgungssicherheit das Wichtigste. Die Regierungen nehmen nun die Führungsrolle der Energieversorgungssicherheit zur Kenntnis.“

Auch der Exekutivsekretär der lateinamerikanischen Energieorganisation, Andres Rebolledo, äußerte seine Meinung, dass der geopolitische Wettbewerb weltweit die globale Mühe zur Energiewende beeinträchtigen könnte. Ihm zufolge macht Lateinamerika ein Viertel der Reserven an notwendigen Mineralien für Energiewende aus. Die Länder der Region nehmen derzeit den Druck des geopolitischen Wettbewerbs zwischen den Großmächten wahr. Dies führe zur Zurückhaltung bei der Umsetzung von umfangreichen Kooperationsprojekten mit den Ländern außerhalb der Region zur Beschleunigung der Energiewende, fügte Rebolledo hinzu.