Syrien: Schwierigkeiten beim Wiederaufbau des Landes

Anh Huyen
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(VOVworld) – Es ist das erste Mal innerhalb von 50 Jahren, dass die syrischen Wahlberechtigten am Dienstag einen neuen Präsident gewählt haben. Obwohl es noch keine Endergebnisse gibt, wird der amtierende Präsident Baschar al-Assad mit absoluter Mehrheit den Sieg erringen und den Nahost-Staat für weitere sieben Jahre regieren. 

(VOVworld) – Es ist das erste Mal innerhalb von 50 Jahren, dass die syrischen Wahlberechtigten am Dienstag einen neuen Präsident gewählt haben. Obwohl es noch keine Endergebnisse gibt, wird der amtierende Präsident Baschar al-Assad mit absoluter Mehrheit den Sieg erringen und den Nahost-Staat für weitere sieben Jahre regieren. Aber um das Land im Zeitpunkt des Bürgerkrieges, der bereits 4 Jahre lang andauert, wiederaufzubauen, muss er vielen Schwierigkeiten gegenübertreten. 

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Zahlreiche Syrer wählen am Dienstag einen neuen Präsident. (Foto: AFP/VNA)


Kandidaten für die  Präsidentschaftswahl in Syrien sind Präsident Baschar al-Assad, Ex-Minister für administrative Entwicklung Hassan al-Nuri und der Abgeordnete Maher al-Hadschar. Präsident al-Assad steht bei der Wahl mit absoluter Mehrheit vorn.

Die wichtigsten günstigen Faktoren

Das syrische Parlament hat festgelegt, dass die Bewerber in den vergangenen zehn Jahren ununterbrochen in Syrien gelebt haben müssen und neben der syrischen keine andere Staatsangehörigkeit haben dürfen. Dies sollte die Mitglieder der Opposition, die im Exil im Ausland leben, an der Wahlteilnahme hindern und gleichzeitig steht Präsident al-Assad somit im Mittelpunkt. Außerdem leben 90 Prozent der syrischen Bevölkerung unter Kontrolle der syrischen Armee, die somit den Erfolg der Präsidentschaftswahl gewährleisten. Die Militärtruppen von Präsident al-Assad haben in der vergangenen Zeit die Kontrollmacht in vielen Städten und in strategischen Orten erlangt.

Momentan ereignen sich viele Geschehnisse, von denen die syrische Behörde profitiert. Die ersten Ergebnisse aus den Verhandlungsrunden über das iranische Atomprogramm und die Nachrichten aus dem Nachbarland Irak, die besagt, dass die regierende Allianz der Schiiten die Mehrheit der Stimmen bei den jüngsten Wahlen gewonnen haben, geben der Behörde von Präsident al-Assad mehr Macht, womit sie ihre Position befestigt und damit den Bürgerkrieg beendet haben.

Herausforderungen beim Aufbau des Landes        

Derzeit ist nicht zu verleugnen, dass der amtierende Präsident Baschar al-Assad mehrere Vorteile bei der Wahl genießt. Analytikern zufolge ist es zweifelhaft, ob er auf diese Vorteile sich lange beruhen könne. Mehr als drei Jahre seit der Unruhe befindet sich Syrien noch im Bürgerkrieg, der die soziale und wirtschaftliche Lage in diesem Land im schlechten Umstand hält. 160 Menschen kamen ums Leben, neun Millionen Menschen flüchten sich nach Nachbarländer. Mehr als 40 Prozent der Infrastruktur und Häuser wurden zerstört. Die Wirtschaft in Syrien ist rasant zerfallen. Schätzungsweise wird der Wiederaufbau des Landes etwa 165 Milliarden US-Dollar benötigen. Der Haushalt Syriens wäre für 18 Jahre ausgeglichen. Angesichts der komplizierten Lage der Region könnte die Behörde von Präsident al-Assad ohne Unterstützung von außen kaum existieren.

Darüber hinaus ist die Zahl der bewaffneten Kräfte beim Bürgerkrieg in Syrien nicht gesunken und wird sogar steigen. Die bewaffneten oppositionellen Kräfte in Syrien, die überwiegend im Zusammenhang mit der internationalen Terrorgruppe El Kaida stehen, haben ihre Aktivitäten erweitert und sind zunehmend gefährlich. Noch bedrohlicher ist, dass alle Kräfte jeweils ihre eigenen Truppen aufbauen und ihre Tätigkeiten verstärken. Obwohl die Behörde von Präsident al-Assad die Kontrollmacht vielerorts, die früher zur Opposition gehörten, zurück erlangte, hat sie die völlige Unterstützung der Bürger noch nicht bekommen. Die in den Kampfgebieten angewendeten Raketen und Bomben, haben das Leben zahlreicher Zivilisten gekostet und die Bürger sind darüber noch immer entrüstet. Es gibt noch kein Zeichen, dass die bewaffneten Kräfte die Kämpfe aufgeben werden. Die Meinungsverschiedenheiten und Konflikte über Interessen, Kultur und Loyalität sind weiterhin in der syrischen Gesellschaft vorhanden.

Angesichts dieser Situation erkennt man bei der diesmaligen Präsidentschaftswahl die Führungsrolle von Präsident al-Assad an, der das Land festigen soll und eine Lösung für die heutigen Konflikte finden soll. Wegen der Schwierigkeiten und die Meinungsverschiedenheiten wird die Behörde von Präsident al-Assad lange brauchen, um die Sicherheit und die Sozialordnung wiederherzustellen.   

Vor drei Jahren glaubten vielen Menschen, dass der Sturz von Präsident Baschar al-Assad unvermeidlich wäre. Daran denkt heute nun kaum jemand. Die Präsidentschaftswahl nach einem halben Jahrhundert mit dem möglicherweise sicherem Sieg von Baschar al-Assad ist ein Zeichen von der Dauerhaftigkeit Syriens angesichts des starken Druck von außen. Niemand kann über das Schicksal des Landes entscheiden, außer die Bürger selbst. Die Bürger in diesem Nahost-Staat nehmen dies zur Kenntnis und handeln, selbst wenn sie als Flüchtlinge noch vielen Schwierigkeiten begegnen.