Neue Seite in den Beziehungen zwischen den USA und Kuba

Anh Huyen
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(VOVworld) – Vom 21. bis zum 24. Januar findet in der kubanischen Hauptstadt Havanna eine Verhandlung zwischen den USA und Kuba über die Normalisierung der Beziehungen beider Seiten statt.

(VOVworld) – Vom 21. bis zum 24. Januar findet in der kubanischen Hauptstadt Havanna eine Verhandlung zwischen den USA und Kuba über die Normalisierung der Beziehungen beider Seiten statt. Das diesmalige Gespräch wird als eine Wende betrachtet, um die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern völlig wiederherzustellen, die im vergangenen halben Jahrhundert unterbrochen wurden. 

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Blick auf die Verhandlung zwischen Vertretern der USA und Kubas in Havanna.
(Foto: Hoai Nam/VNA)

Geleitet wurde die Delegation der USA von der Vizeaußenministerin für die lateinamerikanische Region, Roberta Jacobson. Die kubanische Seite vertrat die Diplomatin Josefina Vidal. Es geht im Gespräch vor allem um Einwanderungsfragen und den Fahrplan zur Ernennung der Botschafter des jeweiligen Landes.

Zuvor hatten beide Länder zahlreiche Schritte zur Verstärkung der Beziehungen eingeleitet. Beispielsweise haben die USA teilweise das Einreise- und Handelsverbot gegen Kuba gelockert. Kuba hat 53 politische Gefangene freigelassen. Kurz vor der Verhandlung hat eine Gruppe der US-Abgeordneten, die die Aufnahme der Beziehung und den Aufhebung des Embargos gegen Kuba unterstützt, vom 16. bis zum 18. Januar Kuba besucht. Inhalte des Besuches waren Gespräche mit Vertretern der kubanischen Ministerien, bei denen über den zukünftigen Handelsaustausch diskutiert wurde.

Gegenseitiges Vertrauen schaffen

Nach der Erklärung und den Aktionen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba Ende 2014 wird die diesmalige Verhandlung als eine historische Chance betrachtet, bei der sich beide Länder annähern können. Obwohl die USA und Kuba in der jüngsten Zeit ihren Willen zur Beseitigung der Meinungsverschiedenheiten aus der Vergangenheit gezeigt haben, braucht diese Beziehung wegen der noch bestehenden Probleme  jedoch Zeit. Das erste Problem ist die Einwanderungspolitik, die seit vielen Jahrzehnten zu Meinungsverschiedenheiten geführt hat. Kuba hat die so genannte „Nasse-Füße-Trockene-Füße-Politik“ der USA stets zurückgewiesen. Diese Politik erlaubt denjenigen Kubanern, die es auf US-amerikanischen Boden schaffen, in den USA zu bleiben, diejenigen, die vor den Küsten der USA abgefangen werden, müssen nach Kuba zurückkehren. Kuba hat diese Politik kritisiert und ist davon ausgegangen, dass sie der Zusammenarbeit bei der Verhinderung der illegalen Flüchtlinge und dem Kampf gegen den Menschenhandel nicht entspricht. Im vergangenen Juli haben sich die Beamten beider Länder bereits zu einem Gespräch über diese Frage getroffen, ohne Ergebnis. Eine andere Sache auf der Tagesordnung der diesmaligen Verhandlung ist, dass Kuba die USA überzeugen will, das Land aus der Liste der Unterstützer des Terrorismus zu streichen. Dieses Problem hat Kuba den Zugang zu internationalen Finanzinstitutionen erschwert. Darüber hinaus soll es darum gehen, das Einreiseverbot Kubas gegen US-Diplomaten aufzuheben.

Mit einer großen Menge von Fragen gilt das diesmalige Treffen als der erste Schritt zur Schaffung von Vertrauen. Trotz vieler Bemühungen und guten Willen muss der Prozess zur Normalisierung der Beziehung noch Hürden überwinden.

Noch ein langer Weg

Wie lange könnte der Prozess zur Normalisierung der Beziehung zwischen den USA und Kuba dauern? Viele Menschen haben prognostiziert, dass die USA-Kuba-Beziehung positive Fortschritte machen wird. Der größte Vorteil ist der geografische Abstand, der lediglich 145 Kilometer beträgt. Der Verkehr und der Handelsaustausch sind sehr günstig. Wichtiger ist, dass beide Seiten kein Kriegserbe haben. In den jüngsten Jahren hat die kubanische Regierung schrittweise eine starke Politik zur Wirtschaftsreform eingeführt. Auch wenn Kuba die lateinamerikanische Gesellschaft aufrechterhält, wird die Zusammenarbeit nach der Normalisierung der Beziehung noch verstärkt.

Die USA-Kuba-Beziehung ist wegen der halbjahrhunderten Höhen und Tiefen eine der kompliziertesten Beziehungen in der Weltgeschichte. Um die Beziehung völlig zu normalisieren, sind besondere Anstrengungen beider Seiten erforderlich. Bislang haben beide Länder den wichtigsten und schwierigsten Schritt eingeleitet, und zwar die Vergangenheit abgeschlossen. Sie sind nun bereit für eine gemeinsame Beziehung auf Grundlage des gegenseitigen Respekts für ihre Differenzen. Die diesmalige Verhandlung gilt als der erste Schritt, mit dem beide Länder sich annähern und ein lang andauerndes Vertrauen entwickeln können.