Meilenstein in der Beziehung zwischen Frankreich und Kuba

Anh Huyen
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(VOVworld) – Der kubanische Staatspräsident Raul Castro ist derzeit auf offiziellem Besuch in Frankreich. Das ist der erste historische Besuch eines kubanischen Staatschefs in Frankreich seit 1995. Die zweitägige Reise von Raul Castro legt einen Grundstein, um die Beziehungen zwischen Kuba und Frankreich im Besonderen sowie zwischen Kuba und den führenden Ländern weltweit im Allgemeinen zu verbessern. 

(VOVworld) – Der kubanische Staatspräsident Raul Castro ist derzeit auf offiziellem Besuch in Frankreich. Das ist der erste historische Besuch eines kubanischen Staatschefs in Frankreich seit 1995. Die zweitägige Reise von Raul Castro legt einen Grundstein, um die Beziehungen zwischen Kuba und Frankreich im Besonderen sowie zwischen Kuba und den führenden Ländern weltweit im Allgemeinen zu verbessern.

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Kubas Staatspräsident Raul Castro nahm an einer Feier beim Arc de Triomphe in Paris am 1. Februar teil. (Foto: Reuters/vtv.vn)


Der Frankreich-Besuch des kubanischen Staatschefs folgt nach dem Kuba-Besuch des französischen Präsidenten Francois Hollande im Mai 2015. Es ist auch die erste offizielle Dienstreise eines kubanischen Staatsoberhaupts nach Frankreich seit 21 Jahren. Von dem Besuch wird erwartet, dass er eine neue Phase in den Beziehungen zwischen beiden Seiten in allen Bereichen eröffnet.

Verstärkung der bilateralen Wirtschaftszusammenarbeit

Während seines zweitägigen Aufenthaltes in Frankreich führt Raul Castro ein Gespräch mit dem Präsidenten des Gastgeberlandes Francois Hollande und trifft andere Spitzenpolitiker dieses Staates. Es geht bei dem Treffen vor allem um die Erweiterung der bilateralen Beziehungen in vielen Bereichen, von Politik, Wirtschaft, Handel, Finanzen bis zu Investitionen und Kultur. Beide Seiten unterzeichneten zehn Wirtschaftsverträge. Daneben wurde ein Wirtschaftsplan unterschrieben, der vorsieht, die bilaterale Beziehung sowie die Vereinbarungen in den Bereichen Verkehr, Tourismus und Handel zu fördern. Durch die unterzeichneten Vereinbarungen mit Kuba wird es den französischen Unternehmen ermöglicht, sich dem Markt dieses lateinamerikanischen Landes anzunähern.

Im Vorfeld des Besuches von Raul Castro betonte der Sonderbeauftragte des französischen Präsidenten, Jean-Pierre Bel, dass sich die Beziehung zwischen beiden Ländern in der bislang besten Phase befinde. Frankreich protestiere nach wie vor gegen das Embargo gegen Kuba, das von der Europäischen Union verhängt wurde, sagte Jean-Pierre Bel. Tatsächlich wurde die Präsenz Frankreichs in Kuba in den vergangenen Jahren als unscheinbar bezeichnet. Sie ist aber für diesen Inselstaat von großer Bedeutung. Frankreich ist einer der führenden Handelspartner Kubas. Das Handelsvolumen zwischen beiden Seiten liegt bei etwa 195 Millionen US-Dollar. Dieser Wert entspricht jedoch nicht dem Wunsch beider Länder. Frankreich setzt sich auch sehr für eine Vereinbarung mit dem Pariser Klub zum Erlass der Schulden im Wert von 8,5 Milliarden US-Dollar für Kuba ein. Damit soll für Kuba der Weg geebnet werden, um sich weiterhin dem internationalen Finanzmarkt anzunähern. Frankreich spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der Förderung der Beziehungen zwischen Kuba und Europa.

Eröffnung einer neuen Phase in den Beziehungen zwischen Frankreich und Kuba

Frankreich ist das erste Land der Europäischen Union, das die Beziehungen mit Kuba verstärkt, kurz nachdem die USA-Kuba-Beziehung verbessert wurde. Frankreich hat mehrmals geäußert, dass es Washington bei der Annäherung an Havanna unterstütze. Paris hat zugleich Schritte eingeleitet, um mit Washington hinsichtlich der Verstärkung der Wirtschafts- und Handelsbeziehung zu Havanna zu konkurrieren. Frankreichs Präsident ist auch das erste Staatsoberhaupt eines westlichen Landes, das Kuba seit mehreren Jahrzehnten besuchte. 30 Unternehmer haben Hollande bei diesem Besuch begleitet. Dies zeigte, dass Paris die Beziehung zu Kuba sowie die Präsenz französischer Unternehmen in diesem karibischen Inselstaat verstärken wolle.

Experten zufolge bekräftigt der diesmalige Frankreich-Besuch des kubanischen Staatspräsidenten eine neue Phase in den Beziehungen zwischen beiden Ländern. Viel wichtiger ist aber, dass er das Image Kubas auf der Weltbühne verbessern wird. Kuba will außerdem Zusammenarbeitsmöglichkeiten in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Investition finden, um dadurch das Land zu entwickeln und das Leben der Kubaner zu verbessern. Kuba hat derzeit großen Bedarf an der Entwicklung der Infrastruktur und Logistik, die als Stärke der französischen Unternehmen gelten.

Frankreich und Kuba haben bereits 1902 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Historisch und kulturell pflegen beide Länder eine enge Verbindung. Weltweit steht Frankreich an der 11. Stelle der größten Handelspartner Kubas. In Europa ist es der fünftgrößte Handelspartner. Der diesmalige Frankreich-Besuch des Staatspräsidenten Raul Castro legt nicht nur den Grundstein für die Verbesserung der Beziehung zwischen Kuba und den weltweit führenden Ländern, sondern bietet auch für Havanna Chancen, um neue Richtlinien zur Wirtschaftsentwicklung einzuführen.