Frankreichs Präsident bricht das Eis zwischen dem Westen und Kuba

Thuy Van
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(VOVworld) – Frankreichs Präsident François Hollande besucht derzeit Kuba, um die bilateralen Beziehungen beider Länder zu vertiefen.  

(VOVworld) – Frankreichs Präsident François Hollande besucht derzeit Kuba, um die bilateralen Beziehungen beider Länder zu vertiefen. Seitdem die USA die Normalisierung der 
Beziehungen zu Kuba erklärt haben, versuchen viele Großmächte, ihren Einfluss zu verstärken sowie einen Anteil an der kubanischen Wirtschaft zu gewinnen. Der Kubabesuch von Hollande soll ebenfalls darauf abzielen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem  Kakibikstaat potentiell voranzutreiben. 


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Frankreichs Präsident François Hollande (l.) beim Treffen mit dem Kubas Staatspräsident Raul Castro am 11. Mai. (Foto: Reuters/ Vietnamnet.vn)


Der Kubabesuch des französischen Präsidenten François Hollande wird als ein historischer Besuch betrachtet. Denn Hollande ist als erster französischer Präsident sowie als erster westlicher Spitzenpolitiker zu Gast auf Kuba, nachdem Kuba und die USA vor ein paar Monaten den Prozess zur Normalisierung der Beziehungen angekündigt haben.

„Erfüllung einer historischen Geschichte“?

In der Geschichte nahm Kuba eine besondere Position bei den linken Parteien Frankreichs ein. Viele dieser Parteien, vor allem die regierende Sozialistische Partei von Präsident Hollande, interessierten sich für Fragen rund um Kuba. Deshalb bezeichnete ein französischer Diplomat den Kubabesuch des französischen Präsidenten als die „Erfüllung einer historischen Geschichte“. Innerhalb der westlichen Länder sprach sich Frankreich stets gegen die Sanktionen der USA gegen Kuba aus. Jahrelang erforschten viele französische Unternehmen den Markt in Kuba, um sich auf Investitionen in diesem Inselstaat vorzubereiten, wenn sich die Beziehungen zwischen Kuba und den USA verbessern sollten. Dies ist eines der Hauptziele des Kubabesuchs von François Hollande. Einige Großunternehmen Frankreichs, wie die Fluggesellschaft Air France oder die Hotelkette Accor, haben begonnen, auf Kuba zu investieren.

Erwärmung der Beziehungen zwischen Kuba und dem Westen

Auch Kuba erwartet viel von dem Besuch des französischen Präsidenten. Erstens soll dieser Besuch das Eis in den Beziehungen zwischen Kuba und dem Westen brechen. Innerhalb der westlichen Länder hat Kuba immer gute Beziehungen zu Frankreich gepflegt. Kubas Staatspräsident Fidel Castro hat im Jahr 1995 Frankreich besucht. Hinsichtlich der politischen und diplomatischen Aspekte soll der Kubabesuch von Hollande das Ansehen dieses Inselstaates verbessern. Auch die Wirtschaftsfragen sollen im Mittelpunkt der Gespräche stehen, vor allem soll über die Schulden Kubas gesprochen werden. Derzeit liegen die Schulden Kubas beim Pariser Klub bei etwa 15 Milliarden US-Dollar und bei Frankreich in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar. Kuba kann sich einige Verträge mit französischen Konzernen erhoffen, vor allem in den Bereichen Tourismus, Gesundheit und Landwirtschaft. Im vergangenen Jahr betrug das Exportvolumen Frankreichs nach Kuba lediglich 150 Millionen US-Dollar. Das bedeutet, dass die Möglichkeiten der Zusammenarbeit beider Seiten noch groß ist.

Frankreich will eine führende Rolle in der Außenpolitik innerhalb der EU spielen

Nach wie vor will Frankreich eine unabhängige Außenpolitik führen und sein Ansehen als Großmacht in den internationalen Beziehungen aufrechterhalten. Frankreich verfügt nach den USA über das zweitgrößte diplomatische Netz der Welt. In den Beziehungen zu Kuba zeigt Frankreich ebenfalls seine vorrangige Position. Präsident François Hollande konkretisierte die EU-Erklärung über den Prozess zur Normalisierung der Beziehungen zu Kuba, die im vergangenen Jahr abgegeben wurde. Darüber hinaus will er durch den Kubabesuch eine Botschaft an viele Stellen senden. Beispielsweise will Frankreich gegenüber den USA die Botschaft über gute Zusammenarbeit äußern. Dasselbe gilt für Länder wie China und Brasilien, die sich für Investitionen in Kuba interessieren.

Diplomatische Beziehungen gelten als Motivation für wirtschaftliche Entwicklung

In der Zeit der Globalisierung muss man auf dem Markt hart gegeneinander konkurrieren. Obwohl Frankreich gute Beziehungen zu Kuba hat, muss das Land der starken Konkurrenz mit anderen Wirtschaftspartners Kubas begegnen. Beispielsweise hat Brasilien vor kurzem eine Vereinbarung mit Kuba zur Gründung eines Joint-Venture geschlossen, das den Containerhafen von Mariel betreiben soll. Solche Vereinbarungen wünschen sich die  französische Unternehmen auch. Frankreich achtet besonders auf die Investition in die touristische und landwirtschaftliche Infrastruktur auf Kuba, die als Stärke Frankreichs betrachtet werden. Aus diesen Gründen soll der Kubabesuch des französischen Präsidenten diesmal eine neue Seite für die Zusammenarbeit zwischen Europa und Kuba im Allgemeinen und Frankreich und Kuba im Besonderen öffnen.