(VOVworld) – Trotz der Reaktion der internationalen Gemeinschaft und der Sanktionen der Vereinten Nationen hat Nordkorea am vergangenen 9. September den 5. Atomwaffentest durchgeführt. Das war bislang der stärkste Atomwaffentest Nordkoreas, der die Spannungen in der Region in den vergangenen zehn Tagen verschärfte. Dies zeigt, dass die Maßnahmen zum Verbot der Entwicklung von Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel keinen gewünschten Erfolg erzielt haben. 

Nordkorea will trotz der Sanktionen sein Atomprogramm stärker entwickeln. (Foto: petrotimes.vn)

Der Atomwaffentest am 9. September war bislang der 5. Test Nordkoreas und der 2. Test seit Anfang dieses Jahres. Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA hatte berichtet, dass Nordkorea einen standardisierten Atomsprengsatz gezündet hat, der auf strategische Raketen montiert werden kann.

Nordkorea führt fortlaufend Raketen- und Atomwaffentests durch

Laut dem Vizedirektor des asiatischen Programms beim Europäischen Rat für internationale Beziehungen, Mathieu Duchatel, diskutieren die USA und Südkorea derzeit über ein Projekt zur Errichtung eines Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea. Dieses System solle die Atomanlagen in Nordkorea strikter überwachen. Dies ist einer der Gründe des 5. Atomwaffentests Nordkoreas. Außerdem soll der Test Druck auf die Länder, vor allem auf die USA, zur Änderung ihrer Standpunkte ausüben. Bislang führt Washington kein direktes Gespräch mit Pjöngjang, solange Nordkorea seinen atomaren Ehrgeiz nicht aufgibt. Der Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums verteidigte den Atomwaffentest als notwendige Reaktion auf die atomare Bedrohung durch die USA. Nordkorea werde sich anstrengen, die Atomstärke quantitativ und qualitativ zu verstärken. Das Atomprogramm von Pjöngjang werde eine äußerst wichtige Rolle in der nationalen Sicherheitsstrategie einnehmen. Nach dem Atomwaffentest hat Pjöngjang Washington dazu aufgefordert, Nordkorea als einen Atomwaffenstaat anzuerkennen.

Ein weiterer Grund für den 5. Atomwaffentest Nordkoreas liegt außerdem darin, dass Nordkorea die Sicherheit des Landes selbst gewährleisten muss, wenn China nicht, wie in der Vergangenheit, als Verbündeter an seiner Seite steht. Im UN-Sicherheitsrat hat China sein Vetorecht für die Verabschiedung der Sanktionen gegen Nordkorea eingesetzt.

Die Nachbarländer zeigten ihre Besorgnis über den 5. Atomwaffentest Nordkoreas und wollen in der Folge die Sicherheit verstärken. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete am 19. September, dass Südkorea und die USA eine Abschreckungsstrategie der drei Phasen ausarbeiten werden. Mit diesem Programm wollen sie bei einem bevorstehenden Sicherheitsgipfel im Oktober Nordkorea gegenüber treten. Demnach werden Militäraktionen eingeleitet, um auf die steigenden atomaren Bedrohungen Nordkoreas in drei Phasen zu reagieren. Diese drei Phasen sind: Gefahr des nuklearen Angriffs, baldige Nutzung von Atomwaffen und wirkliche nukleare Angriffe.

Internationale Gemeinschaft sucht weiterhin nach Maßnahmen zur Eindämmung der atomaren Ambition Nordkoreas

Der 5. Atomwaffentest Nordkoreas war Thema bei dem derzeitigen 17. Gipfel der UN-Vollversammlung in New York sowie bei zahlreichen bilateralen Treffen der Spitzenpolitiker am Rande des Gipfels. US-Präsident Barack Obama und Chinas Premierminister Li Keqiang verständigten sich auf die Verstärkung der Zusammenarbeit in vielen Bereichen, um das Ziel zur Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel zu erreichen. Außerdem haben die USA China dazu gedrängt, mehrere Aktionen umzusetzen, um das Atomprogramm Nordkoreas einzugrenzen. Die USA seien bereit, mit Nordkorea zu verhandeln, wenn Nordkorea sein Atomprogramm aufgibt. Darüber hinaus haben die USA und China Diskussionen begonnen, um eine UN-Resolution gegen den Atomwaffentest Nordkoreas abzugeben.

Die Sanktionen gegen oder die Isolierung von Nordkorea können wahrscheinlich nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, weil man tatsächlich seinen Ehrgeiz zur Entwicklung ballistischer Raketen und Atomwaffen nicht ändern kann. Analytikern zufolge sind die Sanktionen gegen Nordkorea noch nicht effektiv. Jedoch hat die internationale Gemeinschaft keine andere Wahl außer Umsetzung härterer Sanktionen. Nordkorea und die betroffenen Länder werden eine lange Zeit brauchen, in der sie sich zurückhalten, um Verhandlungen in der Atomfrage führen zu können.