Herausforderungen für Präsident Donald Trump nach 100 Tagen an der Macht

Quang Dung
Chia sẻ
(VOVWORLD) - Der 30. April markiert die ersten 100 Tage der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Beobachtern zufolge hatte die US-Regierung in den vergangenen 100 Tagen sowohl im Inland als auch auf internationaler Ebene bahnbrechende politische Veränderungen. Diese Veränderungen stellen auch den US-Präsidenten in der kommenden Zeit vor große Herausforderungen. 
Herausforderungen für Präsident Donald Trump nach 100 Tagen an der Macht - ảnh 1US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus am 28. Februar 2025. (Foto: Getty Images/ VNA)

Die Umfragen großer US-Medienanstalten haben gezeigt, dass die Zustimmungswerte für Donald Trump stark schwanken. Dies spiegelt die großen Herausforderungen wider, vor denen der US-Präsident bei der Umsetzung mutiger Reformen steht.

Herausforderungen im Inland

Die Ergebnisse einer Umfrage von NBC News Stay Tuned Poll am 27. April zeigten, dass 45 Prozent der befragten Amerikaner mit Trumps Arbeitsleistung zufrieden sind, während 55 Prozent sie ablehnen. Dennoch sagten 60 Prozent der Befragten, dass die USA auf dem richtigen Weg seien. Auch in Umfragen anderer großer Medienagenturen wie CNN, The New York Times, The Washington Post und ABC News ist die Zustimmungsrate für Donald Trump im Vergleich zum Beginn seiner zweiten Amtszeit tendenziell rückläufig.

Die Ergebnisse dieser Umfragen führen in den USA zu widersprüchlichen Meinungen. Anhänger von Donald Trump und der US-Präsident selbst sind der Meinung, dass viele Umfragen auf unzuverlässigen Methoden und Daten basieren. Die Opposition behauptete unterdessen, es handele sich hierbei um ehrlich gesammelte Meinungen. Beobachtern zufolge weist die aktuelle Kontroverse auf einen schwierigen Weg für die Regierung Donald Trump hin, da die politischen Maßnahmen noch nicht klar definiert seien. Laut der Expertin Carolyn Kissane vom Zentrum für globale Angelegenheitender New York University waren die ersten 100 Tage von Donald Trump von einem starken Bruch mit vielen traditionellen politischen Maßnahmen geprägt:

„Ich denke, wir werden uns an die ersten 100 Tage von Donald Trump als die stärkste Wende in der Geschichte der USA erinnern, und zwar sowohl in Bezug auf die Regierungsführung als auch auf die Position der USA auf globaler Ebene.“

Zu den innenpolitischen Themen, auf denen Donald Trump auf Widerstand gestoßen ist, zählen unter anderem das harte Vorgehen des "Department of Government Efficiency", das Hunderttausende von Mitarbeitern entlassen, Budgetkürzungen vorgenommen und sogar zahlreiche Bundesbehörden geschlossen hat. Beobachter meinen jedoch, dass die Trump-Regierung in einigen anderen Bereichen, insbesondere in den Bereichen Einwanderung und Bekämpfung der Kriminalität, in kurzer Zeit positive Ergebnisse erzielt habe. Dazu Danielle Pletka, eine Forscherin im US-amerikanischen Unternehmensinstitut:

„Er hatte bereits in den ersten Tagen seiner Amtszeit Erfolg damit, die Zahl der illegalen Einwanderer drastisch zu senken – und das ohne die vollen 100 Tage abzuwarten. Statt Zehntausende pro Tag waren es nur noch wenige Dutzend. Entscheidend dafür ist der Wille des Präsidenten. Und genau daran fehlt es Joe Biden.“

Herausforderungen für Präsident Donald Trump nach 100 Tagen an der Macht - ảnh 2Blick auf den Hafen in Bayonne, New Jersey, USA. (Foto: Xinhua/VNA)

Schwierigkeiten in der Außenpolitik

Im Bereich der Außenpolitik waren die ersten 100 Tage der Regierung Donald Trumps von historischen politischen Veränderungen der US-Regierung geprägt. Trumps Versprechen, den Russland-Ukraine-Konflikt „innerhalb von 24 Stunden“ und dann „innerhalb von 100 Tagen“ zu lösen, ist gescheitert. Trotz der seit Ende Februar von den USA geführten Vermittlungsbemühungen konnten die Konfliktparteien bisher keine großen Vereinbarungen erreichen, abgesehen von einigen vorübergehenden Waffenstillständen. Die 90-tägige Frist der USA, mit ihren Partnern neue Handelsabkommen auszuhandeln, um die Zollfrage zu lösen, zeigt auch Schwierigkeiten der USA bei der Durchsetzung neuer Spielregeln im Welthandel. 

Die Frage ist nun, ob diese außenpolitischen Schwierigkeiten US-Präsident Donald Trump in naher Zukunft zu größeren politischen Veränderungen zwingen werden? Matthew Dallek, Professor für Politik an der George Washington University, sagt:

„Aus politischer Sicht wird Trump meiner Meinung nach nun etwas vorsichtig agieren. Während seiner erstenAmtszeit änderte er angesichts politischen Drucks häufig seine Meinung. Das konnten wir auch beobachten, als er eine 90-tägige Pause für die Verhandlungen über Zölle anordnete. Ich denke jedoch, dass die Trump-Regierung jetzt entschlossener ist, wenn es darum geht, die politischen Maßnahmen umzusetzen, die sie schon seit langem anstrebt.“

Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die strategischen Ziele der US-Außenpolitik zwar reguliert werden könnten, aber es werde keine wesentliche Änderung geben. Und diese Politik werde auch in Zukunft weiterhin erheblichen Einfluss auf die internationalen Beziehungen haben.