Globale Wirtschaft: Lichtpunkte und Risiken

Quang Dung
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(VOVWORLD) - Laut den jüngst veröffentlichten Berichten über die Perspektive der Weltwirtschaft hat die Welt eine Rezession vermieden. Die Weltwirtschaft könne in diesem Jahr ein leichtes Wachstum erzielen. Jedoch sind die Risiken aus der Inflation und den geopolitischen Spannungen noch groß.
Globale Wirtschaft: Lichtpunkte und Risiken - ảnh 1IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas. (Foto: AFP)
Laut dem aktuellen Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigt die Weltwirtschaft eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit, mit einem anhaltend stabilen Wachstum.

Drei Lichtpunkte der globalen Wirtschaft

Der erste Lichtpunkt liegt darin, dass der IWF ein globales Wachstum von 3,2 Prozent in diesem Jahr in Aussicht stellt - 0,1 Prozentpunkte höher als die Prognose vom Januar. Im nächsten Jahr könnte das globale Wirtschaftswachstum ebenfalls 3,2 Prozent erreichen. Die sinkende Inflation ist der zweite Lichtpunkt im IWF-Bericht. Die globale Inflation dürfte in diesem Jahr noch 5,9 Prozent betragen und sich im kommenden Jahr auf 4,5 Prozent abschwächen. Der Großteil der Welt habe die größten Krisen der letzten Jahre überwunden, bestätigte IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas:

„Wir haben gesehen, dass der Großteil der Regionen weltweit weniger Sorge um die Krisen der letzten vier Jahre macht und zwar die Pandemie und die Lebenshaltungskosten. Diese Krisen haben das Wachstum der globalen Wirtschaft vor der Pandemie beendet. Die derzeitige Wachstumsrate ist niedriger als die damalige. Dennoch verkürzen viele Regionen derzeit den Entwicklungsabstand und halten einen Schritt mit dem früheren Wachstum.“
Die USA wachsen gemäß IWF 2024 mit 2,7 Prozent. Währenddessen liegt die Prognose für die Eurozone bei 0,8 Prozent. Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft verschlechtern sich dem IWF zufolge weiter. Für das laufende Jahr stellte der IWF ein deutsches Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent in Aussicht. Im Januar hatte der IWF noch ein Plus von 0,5 Prozent erwartet.

Im Gegenzug hob der IWF die Wachstumsprognose für Schwellenländer in diesem Jahr an, darunter Brasilien (2,2 %, plus 0,5 Prozentpunkte), Indien (6,8 %, plus 0,3 Prozentpunkte) und Russland (3,2 %, plus 0,6 Prozentpunkte).

Für China prognostiziert der IWF unverändert ein Wirtschaftswachstum von 4,6 Prozent in diesem Jahr. Die Organisation gab zugleich eine positive Vorhersage für andere Volkswirtschaften in Asien. Dies ist der Bestätigung des Generalsekretärs des Boao-Asienforums, Li Baodong, entsprechend.

„Es gibt in den Volkswirtschaften in Asien immer mehr Faktoren der Instabilität, die aber gute Erholungsfähigkeit zeigen. Der Bericht des Boao-Forums prognostiziert, dass das Wirtschaftswachstum und die regionale Wirtschaftsintegration in diesem Jahr eine hohe Dynamik aufrechterhalten werden. China, Indien, Indonesien, Saudi-Arabien und andere Entwicklungsländer in Asien verfügen über eine gute Wachstumsperspektive.“

Viele Risiken

Laut IWF ist die Inflation in fast allen Ländern tendenziell gesunken, deren Tempo im Vergleich zu der Prognose vorher aber viel langsamer. Dies hat die Zentralbanken dazu gezwungen, die hohen Zinsen länger beizubehalten, was sich mittelfristig auf das Wirtschaftswachstum auswirken wird.    

Die globale geopolitische Unruhe, die Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen sowie die Gefahr der Eskalation der Iran-Israel-Spannungen im Nahen Osten könnten der Weltwirtschaft kurzfristige und mittelfristige Risiken bringen. Laut IWF könnten sich die Ölpreise weltweit bei einer Unterbrechung der Ölversorgung im Nahen Osten um etwa 15 Prozent erhöhen, während die globale Inflation um 0,7 Prozent steigen.

Hinsichtlich der Fragmentierung der Wirtschaft hat die Welthandelsorganisation (WTO) in ihrem jüngsten Bericht bekannt gegeben, dass der Handel zwischen den USA und China seit 2018 30 Prozent langsamer als der Handel der beiden Länder mit anderen Ländern gewachsen ist. Dies könnte eine Besorgnis um die mögliche globale wirtschaftliche Spaltung erregen.