IMF-Chefin Kristalina Georgieva. (Foto: VNA) |
In einem gemeinsamen Artikel in Foreign Policy am 9. September warnten sowohl die Generaldirektorin des Internationalen Währungsfonds (IMF) Kristalina Georgieva und die IMF-Chefökonomin Gita Gopinath davor, dass die globale Wirtschaftskrise noch lang dauere. Für das kommende Jahr sei wohl nur eine teilweise Erholung zu erwarten. Derzeit ist die Covid-19-Pandemie in der Welt noch kompliziert. Zahlreiche Länder müssen schärfere Maßnahmen umsetzen, wie beispielsweise Grenzschließung, Blockade des gesamten Territoriums oder eines Teils des Territoriums und Produktionsbeschränkung. Dies hat die globale Lieferkette beeinträchtigt.
Alarmzahlen
Wall-Street-Analytikern zufolge könne das globale Bruttoinlandsprodukt wegen der Covid-19-Pandemie 5000 Milliarden US-Dollar verlieren. Der IMF prognostizierte, dass das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 bei -4,9 Prozent liege, darunter das Wirtschaftswachstum der entwickelten Länder bei -8 Prozent und der Schwellenländer bei -3 Prozent.
Die USA, die weltweit größte Wirtschaft und das von der Covid-19-Pandemie am stärksten betroffene Land hatte im zweiten Quartal das Wachstum von -9,1 Prozent. Dem IMF zufolge kann das Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten in diesem Jahr voraussichtlich um 6,6 Prozent sinken.
In Deutschland, die führende Wirtschaft in Europa, brach die Wirtschaft im zweiten Quartal um 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal ein. Währenddessen ist die Wirtschaft der Eurozone um 12,1 Prozent gesunken.
Analytikern zufolge sind dies Alarmzahlen. Dies zeigt, dass die derzeitige globale Wirtschaftskrise schlimmer als die im Zeitraum von 2008 bis 2009 ist.
Erholungsmöglichkeit
In ihrem gemeinsamen Artikel in Foreign Policy sind die IMF-Chefin und die IMF-Chefökonomin der Meinung, dass es allerdings Signale dafür gebe, dass die Weltwirtschaft wieder wächst. Falls es in der Welt kein Covid-19-Impfstoff gebe, sei die komplette Erholung der Weltwirtschaft aber sehr niedrig. Dass Russland einen Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen hat und zahlreiche Länder die Entwicklung des Covid-19-Impfstoffes fördern, wird eine Möglichkeit der Weltwirtschaftserholung erwartet.
Darüber hinaus sind positive Signale für die Wirtschaftserholung Chinas, zu sehen. Ende Juli zitierte Bloomberg der schweizerischen Bank UBS Group AG, dass das Wirtschaftswachstum Chinas in diesem Jahr voraussichtlich 2,5 Prozent erreichen könne. Das Wachstum der weltweit zweitgrößten Wirtschaft könne im dritten Quartal bei 5,5 Prozent liegen und im letzten Quartal dieses Jahres auf 6 Prozent steigen.
Trotz der positiven Signale warnten Experten und Analytiker vor einer Weltrezession. Dazu zählen vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China, die rechte Verteilung eines möglichen Covid-19-Impfstoffes und geopolitische Spannungen in verschiedenen Regionen in der Welt. Deswegen sollte jedes Land und die Welt wachsam sein sowie die Anstrengungen zur Pandemie-Kontrolle parallel zur Wirtschaftserholung vorantreiben.