(VOVworld) – 2015 ist für Europa das Jahr mit vielen Ereignissen. Der Kontinent steht vor Unruhen und vor Wirtschaftsstagnationen. Die Europäische Union, EU steht wegen der Migranten vor der Spaltung. Es sieht für Europa relativ düster aus.
|
Fassungslose Menschen nach j[ngstem Terroranschlag in Paris.(Foto: AP/ vietnamplus.vn) |
Europa steht in diesem Jahr vor mehreren Krisen, die den Kontinent in Unruhen führen könnten. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz gab zu, dass Europa dieses Jahr mit einer Abschreckung begann und am Ende dieses Jahres mit einer Abschreckung davon gekommen sei. Europa steckt tief in einer sozialen und wirtschaftlichen Krise. Die Spaltung zwischen den EU-Mitgliedsländern sei groß wie noch nie.
Terroranschlag und Flüchtlingskrise
Der Terror und die Flüchtlingskrise sind für Europa in diesem Jahr das größte Gespenst seit Ende des 2. Weltkrieges und die größte Bedrohung seit Jahrzehnten.
Die französische Trikolore steht für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Frankreich erlebte in diesem Jahr zwei Terroranschläge, Anfang des Jahres im Verlag der Zeitschrift Charlie Hebdo in Paris und Mitte November ebenfalls in Paris. Bei dem 2. Terroranschlag kamen mehr als 100 Menschen ums Leben. Mehrere Länder Europas verschärften danach ihre Sicherheitsvorkehrungen. Nun steht das Schengen-Abkommen, das für die Reisefreiheit der Europäer ist, zur Debatte. Das Schengen-Abkommen war für Europa ein großer Erfolg des Intergrationsprozesses und ein stolzes Symbol für die Reisefreiheit in Europa. Die EU einigte sich, trotz der Gefahr von Personaldatenlecks, nun auf den Fluggastdatensatz, PNR. Die innere Grenzsicherheit der EU wurde verschärft.
Die soziale Sicherheit ist eine große Voraussetzung für einen erfolgreichen und nachhaltigen Kampf gegen den Terror. Sie ist aber auf Grund der Flüchtlingskrise in großer Gefahr. Die Flüchtlingsströme kommen aus Syrien und Afghanistan. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migranten kamen in diesem Jahr mehr als eine Million Flüchtlinge nach Europa, viermal so viel wie im letzten Jahr. Die EU konnte sich bei ihrem jüngsten Gipfel vor einigen Tagen nicht zu einer Lösung für die Flüchtlingskrise einigen.
Europa vor der Spaltung
Die EU stand schon mit der Griechenland-Krise vor der Spaltung. Nun scheint die EU-Spaltung mit der Flüchtlingskrise unumkehrbar. Die EU steht vor einem heiklem Problem. Einige EU-Länder wie Polen, Ungarn und die Schlowakei lehnten bisher die Quote für die Verteilung der Flüchtlinge strikt ab. Deutschland nahm bisher die größte Anzahl auf, gab aber zu, dass die Flüchtlinge eine Last für das Land seien.
Noch keine Wiederbelebung der Wirtschaft in Sicht
Gründe für die aktuelle Wirtschaftsstagnation in Europa liegen einige Jahre zurück nämlich seit der Weltfinanzkrise 2008. Rettungspakete und Reformmaßnahmen scheinen bisher wirkungslos. Staatsschulden für die EU, vor allem für Griechenland und Italien sind das größte Problem. In einigen Ländern steht die Staatshaushaltsdisziplin wegen der Terrorgefahr nur nachrangig. Frankreich erklärte beispielsweise, dass der Sicherheitssektor bei der Staatshaushaltsverteilung Vorrang hat. Es gab auch an, dass das Staatshaushaltsdefizit im Jahr 2017 nicht wie mit der EU vereinbart, unter 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts BIP liegen kann. Die von der EU verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland und beeinträchtigten die Wirtschaft der EU-Mitgliedsländer ebenfalls negativ.
2016: ein weiteres schwieriges Jahr für Europa
Experten zufolge stehe Europa 2016 weiterhin vor vielen Herausforderungen und Krisen. Die Staatsschuldenkrise werde Italien erreichen. Europa stecke mit den Flüchtlingen und der Terrorgefahr weiterhin tief in einer Krise.
Politisch gesehen wird die EU schwächer. Der EC-Präsident Jean Claude Junker gab zu, er sei für 2016 nicht euphorisch.
Europa will das Jahr 2015 schnell vergessen, aber das Jahr 2016 wird für Europa nicht leichter.