Das israelische Siedlungsgebiet Maale Adumim in Ostjerusalem. (Foto: AFP/VNA) |
Am 6. Juni demonstrierten tausende Israelis auf dem Rabin-Platz in Tel Aviv, um gegen den Plan des Premierministers Benjamin Netanjahu zur Erweiterung des Territoriums bis zu Gebieten im Westjordanland zu protestieren. Sie trugen Plakate mit Parolen, welche gegen die Annexion und Besetzung sind und zu Frieden und Demokratie aufrufen. Analytikern zufolge tragen sich die Demonstrationen zu vielen Botschaften.
Wütende Reaktion des Palästinenser und der arabischen Welt
Nur einen Tag vor der Demonstration in Tel Aviv bekräftigte Riyad Mansour, der Sondergesandte Palästinas bei den Vereinten Nationen, die palästinensische Regierung werde den UN-Sicherheitsrat verstärkt dazu aufrufen, Israel bei der Umsetzung dieses Annexionsplans im Westjordanland zu verhindern. Er gab bekannt, er werde den Präsidenten des UN-Sicherheitsrats und die anderen Mitglieder treffen, um die schlimmen Folgen des Plans zu erklären.
Sabri Seidam, ein Mitglied der Zentralkommission der Fatah-Bewegung im Westjordanland, erklärte, palästinensische Spitzenpolitiker hätten entschieden, Sonderkonferenzen zu organisieren, um Vergeltungsmaßnahmen gegen den Annexionsplan Israels zu ergreifen. Auch der palästinensische Nationalrat teilte mit, die Entscheidung zur Einstellung aller Vereinbarungen mit den USA und Israel umzusetzen.
König Abdullah II von Jordanien warnte, falls Israel im kommenden Juli einige besetzten Gebiete im Westjordanland wirklich annektiert, werde es Instabilität und mehrere extremistische Handlungen in der Region geben. Dieser gefährliche Schritt werde zu einem großen Konflikt mit Jordanien führen und das Land werde keine Möglichkeiten ausschließen. Jordanien ist eines der zwei arabischen Länder, die bereits das Friedensabkommen mit Israel unterzeichnet haben. Das andere Land ist Ägypten. Die Warnung des Königs Abdullah II beinhaltet die Überprüfung des unterzeichneten Friedensabkommens.
Gefahr des Gewaltausbruches
Die Warnungen über Gewaltausbruch bezüglich des Annexionsplans Israels wurden schon früh gegeben, bereits im April, als die israelischen Spitzenpolitiker eine politische Vereinbarung erreichten. Die Sorgen sind größer geworden, nachdem die palästinensische Regierung in der zweiten Hälfte im Mai erklärte, alle Vereinbarungen zur Sicherheitszusammenarbeit mit Israel einzustellen, um gegen den Annexionsplan zu protestieren. Auch palästinensische Gruppen im Westjordanland und im Gazastreifen, besonders die Hamas und Dschihad, gaben harte Erklärungen gegen Israel ab. Sie seien bereit, alles zu tun, um gegen die Verschwörung Israels zu handeln. Auch bewaffnete Gruppen im Libanon, Syrien, im Irak und Libyen erklärten ihre Unterstützung für den Kampf der Palästinenser gegen die Besetzung Israels.
Die Öffentlichkeit in der Welt und in der Region sorgt sich darum, dass die Gefahr der Konfrontation sehr nah ist, denn der Annexionsplan Israels wird höchstwahrscheinlich durchgeführt, weil die USA den Plan unterstützen und die Weltgemeinschaft sich nicht genug für den Nahost-Friedensplan interessiert. Außerdem haben die Palästinenser keine andere Wahl, wie die Warnung des palästinensischen Nationalrats. Laut einem arabischen Analytiker müssen die Palästinenser kämpfen, damit der Nahost-Friedensprozess von der Welt nicht vergessen und ins Abseits geschoben wird.