US-Präsident Donald Trump zeigt seine Zufriedenheit beim Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un. (Foto: AP)
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Das Treffen zwischen den US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un begann um neun Uhr (Ortszeit). Nach dem historischen Händedruck führten sie ein geschlossenes Gespräch. Anschließend fanden die erweiterten bilateralen Gespräche statt, bevor die beiden Spitzenpolitiker gemeinsam zum Mittagessen gingen. US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim haben den Frieden und die Denuklearisierung auf der Koreanischen Halbinsel bei ihrem historischen Gipfeltreffen diskutiert.
Der Weg zum Gipfel war nicht einfach
Vor einem Jahr konnte man sich kaum vorstellen, dass sich die Lage auf der Koreanischen Halbinsel und insbesondere die Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA so entwickeln würden, wie es heute der Fall ist. In der zweiten Juniwoche des Jahres 2017 erklärte die nordkoreanische Zeitung Rodong Sinmun, dass Nordkorea sich dem Ziel der Herstellung der Interkontinentalraketen, die die USA erreichen können, angenähert habe. Einige Wochen später kündigte Pjöngjang zum Zeitpunkt des US-Nationalfeiertages den erfolgreichen Test der ersten Interkontinentalrakete an. In den Folgemonaten feuerte Nordkorea mehrere Raketen ab. Jeder Raketentest führte Pjöngjang näher an einem Krieg mit Washington heran. Im September 2017 führte Nordkorea den 6. Atomtest durch, der bis heute als der stärkste Atomtest des Landes anzusehen ist.
Diese Situation änderte sich grundlegend, als die Regierung in Pjöngjang in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 ihre freundliche Seite zeigte. Im Januar 2018 eröffnete sie erstmals nach zwei Jahren wieder die Hotline mit Südkorea. Im Februar 2018 nahm Kim Yo-jong, die jüngere Schwester von Machthaber Kim Jong-un, an den Winterspielen im südkoreanischen PyeongChang teil. Anschließend fanden zwei Gipfeltreffen zwischen den nordkoreanischen Machthabern Kim Jong-un und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in im April und Mai statt. Beide Seiten gaben die Panmunjom-Erklärung ab, die vorsieht, die koreanische Halbinsel zu denuklearisieren und eine offizielle Erklärung zum Stopp des Korea-Kriegs anzustreben. Das Gipfeltreffen zwischen den Staatschefs Nord- und Südkoreas hat auch den Weg für den USA-Nordkorea-Gipfel am 12. Juni geebnet.
Ein diplomatischer Sieg für alle Seiten
Damit das erste Gipfeltreffen zwischen den USA und Nordkorea stattfinden kann, haben sich die betroffenen Seiten große Mühe gegeben. Vor allem die positiven Entwicklungen in den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea haben eine mildere Atmosphäre in der Region geschaffen. Südkoreas Präsident Moon Jae-in, ein moderater Politiker, hat Pjöngjang die freundliche Hand gezeigt. Moon Jae-in spielte die Rolle als eine Brücke zwischen Nordkorea und den USA. Auch Kim Jong-un räumte ein, dass der Weg zum Gipfeltreffen zwischen ihm und dem US-Präsidenten Donald Trump gar nicht einfach gewesen sei.
Es gibt viele Gründe, dass sowohl Nordkorea als auch die USA den ersten direkten Dialog führen wollen. Beide Seiten betrachten dieses Treffen als ihren diplomatischen Sieg. Washington bekräftigte, dass Nordkorea das Zugeständnis für eine Verhandlung akzeptiert und die Atom- sowie Raketentests einstellt, sei der Erfolg einer Kampagne, durch welche maximaler Druck ausgeübt wurde. Für den Machthaber Kim Jong-un ist der Dialog mit den USA ein diplomatischer Sieg. Das Treffen zeigt die verbesserte Position Nordkoreas auf der Weltbühne und bringt für Pjöngjang zugleich die Chance, seine Wirtschaft wiederherzustellen.
US-Präsident Donald Trump brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass das Gipfeltreffen mit Kim Jong-un ein direkter Schritt zum Frieden sein werde. Die Zeitung der nordkoreanischen Arbeitspartei Rodong Sinmun erwähnte inzwischen die Möglichkeit, dass Pjöngjang eine neue Beziehung mit Washington aufnehmen wird.
Die Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und Nordkorea können sicher nicht im Rahmen eines Gipfeltreffens gelöst werden. Das Treffen ist allerdings ein großer Fortschritt und öffnet die Chance für den Frieden und die Stabilität auf der Koreanischen Halbinsel.