2023: Jahr des Rückgangs des globalen Handels

Quang Dung
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(VOVWORLD) - Der Inflationsdruck, die hohen Zinsen, die langsame Erholung vieler großen Wirtschaftsnationen, die geopolitische Instabilität und die steigende Staatsverschuldung vieler Länder haben zum Rückgang des globalen Handels geführt. Experten zufolge können diese Schwierigkeiten kurzfristig nicht gelöst werden. Jedoch gibt es im globalen Handel einige Anzeichen für Hoffnungen. 
2023: Jahr des Rückgangs des globalen Handels - ảnh 1Warenzug im Containerdepot in der südkoreanischen Stadt Uiwang. (Foto: Yonhap/VNA)
Laut dem Chefökonom der Welthandelsorganisation (WTO), Ralph Ossa, wurde die Rezession des globalen Handels in diesem Jahr überwiegend von negativen Faktoren des ersten Halbjahres ausgewirkt. Dazu zählen unter anderem die lang andauernde Inflation, die hohen Zinsen in den USA und in der Europäischen Union und die Folgen der Konflikte in der Ukraine. Jedoch haben sich diese Faktoren in der zweiten Jahreshälfte verbessert. Die UNCTAD bestätigte in ihrem Bericht, dass trotz des Rückgangs des gesamten Transaktionswertes die Warenmenge des Welthandels in diesem Jahr noch leicht stieg und zwar um 0,8 Prozent. Dies spiegelt die solide Nachfrage nach weltweit importierten Waren wider.

Ferner warnte die Welthandels- und Entwicklungskonferenz davor, dass Länder mit freundschaftlichen Beziehungen den Handelsaustausch tendenziell stärken, während die Länder mit weniger Freundschaft den bilateralen Handel schwächer treiben. Dazu WTO-Chefökonom Ralph Ossa:

„Während sich der globale Handel auf verschiedene Art und Weise stark entwickelt, nehmen die Handelsspannungen zu und es zeichnen sich erste Anzeichen einer Fragmentierung ab.“

Instabile kurzfristige Perspektive

Hinsichtlich der Perspektive für das nächste Jahr ist die UNCTAD der Meinung, dass sich die Risiken bezüglich der geopolitischen Spannungen wie die Konflikte in der Ukraine und zwischen der Hamas und Israel, der steigende Protektionismus und die hohe Staatsverschuldung vieler Länder weiterhin auf den Welthandel auswirken könnten. Dies führt zur instabilen kurzfristigen Perspektive. Dazu der Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, Pierre-Olivier Gourinchas:

„Wir sehen eine Zunahme der Handelsbeschränkungen, die die Länder seit anderthalb Jahr einander auferlegen. Sie nehmen heute zu und können sich negativ auf den Handel auswirken. Es handelt sich hier um Exportbeschränkungen, Zollhürden oder andere Maßnahmen.“

Basierend auf den Lichtpunkten in diesem Jahr glauben viele Wirtschaftsexperten, dass die Tendenz im Welthandel trotz der Gefahr der Entstehung von Fragmentierung derzeit in der Stärkung der Zusammenarbeit und der Unterzeichnung von Freihandelsabkommen (FTA) liegt. Betroffen sind auch die Wirtschaftsnationen, die zuvor kaum Verbindungen hatten. Ein Beispiel dafür ist, dass die USA und die afrikanischen Länder in diesem Jahr 547 Handels- und Investitionsabkommen im Wert von mehr als 14 Milliarden US-Dollar abgeschlossen haben. Dies entspricht einer Steigerung von 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Gemeinsame Südamerikanische Markt (MERCOSUR) hat ein Freihandelsabkommen mit Singapur unterzeichnet. Er beschleunigt derzeit die FTA-Verhandlungen mit Südkorea und Indonesien.