Wasserpuppentheater in der nordvietnamesischen Provinz Nam Dinh

To Tuan
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(VOVworld) – Die nordvietnamesische Provinz Nam Dinh ist unter anderem für ihr Wasserpuppentheater bekannt. In der Provinz gibt es viele Gemeinden, in denen die Menschen die langjährige Tradition des Wasserpuppentheaters bewahren, wie beispielsweise Rach, Chua oder Lieu De. In der Pagode Dai Bi in der Gemeinde Nam Giang wird eine Art von Wasserpuppentheater bewahrt. Das Besondere dabei ist, dass der Kopf der Marionettenfiguren aus Holz gemacht wird.


(VOVworld) – Die nordvietnamesische Provinz Nam Dinh ist unter anderem für ihr Wasserpuppentheater bekannt. In der Provinz gibt es viele Gemeinden, in denen die Menschen die langjährige Tradition des Wasserpuppentheaters bewahren, wie beispielsweise Rach, Chua oder Lieu De. In der Pagode Dai Bi in der Gemeinde Nam Giang wird eine Art von Wasserpuppentheater bewahrt. Das Besondere dabei ist, dass der Kopf der Marionettenfiguren aus Holz gemacht wird.



Wasserpuppentheater in der nordvietnamesischen Provinz Nam Dinh - ảnh 1
Ein Stück des Wasserpuppentheaters.


Das Wasserpuppentheater, in dem die Köpfe der Figuren aus Holz gemacht werden, heißt „Oi Loi“ und das bedeutet, dass man dabei den Heiligen ehren will. Seit wann es diese Art des Wasserpuppentheaters gibt, ist laut Mönch Thich Ban Thuc noch eine offene Frage. Er sagte, die Pagode Dai Bi wurde vom Heiligen Tu Dao Hanh vor fast 1000 Jahren erbaut. Der Geschichte zufolge hätte Tu Dao Hanh damals ein Paket im Fluss gefunden, in dem sechs Säulinge waren. Diese sechs Kinder spielten als sechs Figuren im Wasserpuppentheater, sagte Thich Ban Thuc.

„Beim Dorffest kommen die Einheimischen zusammen. Sie schauen sich das Wasserpuppentheater an und singen mit. Dies nennt man „den Heiligen ehren“. Diese Zeremonie findet immer am letzten Tag des Jahres statt. 50 Menschen singen gemeinsam bis um Mitternacht.“

Die Marionettenfiguren heißen „ Heilige“, nicht wie bei anderen Wasserpuppentheatern „Soldaten“. Die Marionettenfiguren haben einen Ehrenplatz mitten im Hauptgebäude der Pagode. Laut den Theaterkünstlern sind die Figuren mehr als 200 Jahre alt. Bevor die Figuren zur Aufführung eingesetzt werden, zünden die Künstler Räucherstäbchen an. Die Kleidung für die Marionettenfiguren ist relativ lang, um die Steuerhand der Künstler abzudecken. Die Gesichter der Heiligen werden lackiert. Im Nacken der Heiligen befindet sich ein Griff für die Künstler zum Halten. Diese sechs Heiligen werden in drei Paaren geordnet. Das Paar „Chua Long“ hat rote Gesichter, einen großen Mund und einen Vollbart. Dieses Paar symbolisiert den Charme der Männlichkeit. Das Gesicht des Paares „Coc Vang“ wird hell-rosarot lackiert. Es soll den Reisanbau darstellen. Das letzte Paar heißt „Tuy Trang“ und wird weiß lackiert. Es hat eine große Nase und einen großen Mund. Es symbolisiert die Fruchtbarkeit der Menschen. Ferner gibt es sechs kleinere Figuren, zwei Feen, einen Jungen, eine Dame und zwei Herren. Sie haben alle ein freundliches Gesicht. Zu den Musikinstrumenten gehören Trommeln, Gongs und Glocken. Insgesamt werden 26 Lieder und 32 Melodien bei der Ehrenzeremonie gespielt. Alle Musiker und Künstler seien Einheimische, sagt Nguyen Tien Dung, ein Mitglied des Ensembles.

„Wasserpuppenfiguren sind unser Hobby. Wir finanzieren uns selbst. Wir wollen das Wasserpuppentheater bewahren.“

Die Bühne ist einfach aufgestellt. Ein Vorhang aus Stoff trennt die Marionettenfiguren von den Musikern und Künstlern. Die Wasserpuppen werden per Hand gesteuert. Die Künstler arbeiten voller Leidenschaft, sagt Doan Huu Song, ein weiteres Mitglied des Ensembles.

„Die Texte der Lieder sind schwer. Das Singen muss mit dem Tanz und mit der Musik übereinstimmen. Sie müssen eine Harmonie bilden und einem Rhythmus folgen.“

Das Wasserpuppentheater in Dai Bi wurde weitgehend erforscht. Die Experten wollen es beim Kulturministerium als immaterielles Erbe anmelden.

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