(VOVworld) -
In Vietnam leben mehr als 50 verschiedene Volksgruppen
zusammen. Deshalb ist das Land reich an traditioneller Kunst. Diese traditionellen
Künste zu bewahren, ist aber keine leichte Aufgabe. Die Provinzverwaltung von
Quang Nam in Zentralvietnam ergreift deshalb einige Maßnahmen, um die Folklore
in der Region am Leben zu erhalten.
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Ein Auftritt für Bai Choi-Gesang in Quang Nam. (Foto: tuoitrequangnam.com.vn)
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Schon vor zehn Jahren
haben die Experten in Quang Nam mit der Bewahrung der Folklore in ihrer Region
begonnen. Denn es gab immer weniger Menschen, die die traditionellen Gesänge,
wie Bai Choi oder Ba Trao hören wollten. Auch folkloristische Spiele wie Cau
Bong oder Feiern wie das Ca Ong Opfergabe-Fest gerieten in Vergessenheit. Die
Kulturbehörde der Provinz veranstaltete mehrere Hilfsprogramme, um die
traditionellen Gesänge und Spiele wiederzubeleben, sagt der stellvertretende
Direktor des Kultur-und Sportzentrum von Hoi An, Vo Phung.
„Wir
organisieren seit den 80-er Jahren Veranstaltungen und Wettbewerbe, um die
Folklore in der Region zu bewahren. Vor fünf Jahren haben wir sie als Fach in
den Unterricht der Schulen eingeführt. Außerdem bilden wir Sänger und Künstler
aus. Wir unterstützen die Menschen, die in den Chören mitwirken. Die Menschen
haben mit Begeisterung an folkloristischen Spielen teilgenommen.“
Es sei schwierig
gewesen, den Bai Choi-Gesang wiederzubeleben, sagt Phung. Doch seit 15 Jahren werden
Bai Choi Konzerte in der Altstadt von Hoi An in Zentralvietnam für Touristen
angeboten.
„Am
Anfang war es schwer, für den Bai Choi-Gesang, unter den Einheimischen
Zuschauer zu finden. Deshalb haben wir Konzerte für Touristen in Hoi An
angeboten. Da kamen überraschend mehr Besucher als erwartet. Die Zuschauer
haben die Künstler sehr motiviert und der Bai Choi-Gesang ist bei Konzerten in
Hoi An nicht mehr wegzudenken. Wir singen auch in Hanoi und Ho Chi Minh Stadt.
Im vergangenen Jahr waren wir sogar in Italien zu Gast.“
Immer mehr Menschen
wollen den Bai Choi-Gesang lernen, darunter auch Ausländer. Phung sagt, dem
Jugendverband, dem Frauenverband und vor allem den Altkünstlern sei dank, dass
der Bai Choi-Gesang wiederbelebt wurde.
„Es
ist unser großer Erfolg, dass der Bai Choi-Gesang auch bei den Jugendlichen
herzlich aufgenommen wurde. Die Behörden haben dabei auch eine große Rolle
gespielt. Sie haben finanzielle Unterstützungen geleistet. Wir benutzen auch
moderne Techniken für unsere traditionelle Kunst, etwa die Ton-und Lichttechnik.
Wir verbessern die Texte des Gesangs, um sie verständlicher zu machen und
möglichst hautnah am Leben der Menschen in unserer Region zu bleiben.“
Derzeit ist der Bai
Choi-Geang bei jeder Veranstaltung in Hoi An unentbehrlich. Für die Touristen
sei er eine Delikatesse im Kulturleben, sagt der Direktor Din Hai von der Kultur-und
Sportbehörde aus Hoi An.
„Derzeit
ziehen die Konzerte und Feste die Menschen stark an. Wir wollen die Feste den
Lokalbehörden überlassen. Ich denke, es ist besser, wenn sich die Einheimischen
persönlich um ihre Feste kümmern. Die Regierung will dabei finanziell
unterstützen.“
Die Wiederbelebung der
Folklore ist keine leichte Aufgabe und geht nicht von heute auf morgen. Sie
verlangt Mitarbeit, Zusammenhalt und Engagement der Behörden und der
Bevölkerung. Dies haben die Behörden und Bürger in Quang Nam gut gemeistert.
Ein Erfolg der Menschen in Zentralvietnam!