Premierminister Nguyen Xuan Phuc. (Foto: VOV) |
Die Kulturschätze der vietnamesischen Volksgruppen sind vielfältig. Es gibt landesweit 10.000 Kulturschätze auf der Provinz- und Stadtebene, fast 3500 nationale kulturelle Gedenkstätten, 95 besondere nationale Gedenkstätten und 61.700 immaterielle Kulturschätze. Acht davon wurden von der UN-Kulturorganisation (UNESCO) als Weltkultur- und -Naturerbe anerkannt. UNESCO hat zudem zwölf immaterielle Kulturschätze und sieben Dokumentenschätze Vietnams in die Liste des Welterbes aufgenommen.
Die Halong-Bucht in Vietnam ist Unesco-Weltnaturerbe. (Foto: vietnamnet.vn) |
Ministerien und Behörden in Vietnam schenken der Bewahrung und Entfaltung der Werte des Kulturerbes große Aufmerksamkeit. Weil diese Kulturschätze einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Wirtschaft, der Gesellschaft und des Tourismus der Provinzen und Städte geleistet haben. 2017 besuchten mehr als 16 Millionen Touristen die acht Weltkultur- und -Naturerbe in Vietnam. Der Umsatz von Eintrittskarten und Gebühren der direkten Dienstleistungen betrug umgerechnet 94 Millionen Euro.
Die Bewahrung und Entfaltung der Werte vietnamesischer Kulturschätze sind allerdings noch beschränkt. Das Kulturministerium veranstaltete gerade eine Konferenz über dieses Thema, um Lösungen dafür zu finden. Premierminister Nguyen Xuan Phuc nahm daran teil und sendete wichtige Botschaften:
“Das Kulturerbe ist der Schatz der Natur oder tolle Einrichtungen unserer Vorfahren. Wir alle müssen klar verstehen, dass alles gebaut, produziert und komponiert werden kann. Das Erbe kann aber nicht erschaffen werden. Wir werden deshalb absolut das Erbe nicht zerstören, beschädigen oder es aus irgendeinem Grund opfern, um der Entwicklung zu dienen. Wenn wir sogar nur Teil unseres Erbe verlieren, werden wir also unsere Vergangenheit schießen und die Identität der Nation verlieren.”
Die Kaiserhof-Musik in Hue wurde 2003 von der UNESCO als das immaterielle Kulturerbe anerkannt. (Foto: vietnamnet.vn) |
Der Regierungschef forderte die Ministerien, Behörden und Provinzen dazu auf, kreativer und dynamischer zu sein, um die Werte der Kulturschätze im heutigen Leben zu fördern.
“Wir müssen der heutigen Generation verstärkt über das Erbe informieren, um ihr Nationalstolz zu wecken. Oder müssen wir entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Werte der Kulturschätze zu entfalten, die nationalen touristischen Marken zu schaffen und damit einen Beitrag zur Armutsminderung zu leisten. Es ist sogar notwendig und natürlich, wenn ein Teil der Bevölkerung vom Erbe profitiert und reicher wird. Das Erbe soll zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Wir haben die Verantwortung, das Erbe wieder zu beleben und es zu helfen, nützlich zu existieren.”
Laut dem Premierminister ist es notwendig, die Bewahrung sowie Entwicklung des Kulturerbes mit der Tourismusentwicklung zu harmonisieren. Das sei die Aufgabe nicht nur des Staates, sondern auch der Gemeinschaft. Die Bevölkerung spiele eine Schlüsselrolle beim Schutz, bei der Bewahrung sowie bei der Entfaltung der Werte der Kulturschätze, sagte Premierminister Nguyen Xuan Phuc. In dieser Sinne nannte er einige konkrete Maßnahmen, die die Ministerien und Provinzen umsetzen sollen. Dazu zählen unter anderem die Vervollkommnung des rechtlichen Rahmens, die verstärkte Aufsicht über den Schutz der von der UNESCO anerkannten Kulturschätze und Mobilisierung der Kräfte der ganzenGesellschaft in diesem Bereich.