Der Umzug der Heilige zum Tempel Tra Co. (Foto: VOV) |
Das Tra Co-Gemeindehaus wurde unter der Späteren Le-Dynastie vor fast 600 Jahren gebaut. Dort verehren die Einheimischen sechs Dorfheilige, die Verdienste bei der Gründung der früheren Gemeinde Tra Co hatten. Das Dach mit vier bögenförmigen Seiten wurden mit fischschuppenförmigen Ziegeln in Richtung Ostmeer gedeckt. In diesem Gemeindehaus sind wertvolle Dinge und zwölf Ernennungsurkunden aufbewahrt, die die Könige unter der Nguyen-Dynastie an die im Gemeindehaus verehrten Dorfheiligen überreichten. Die 87jährige Dorfeinwohnerin Doan Thi Cu stellt die Dorfheiligen vor:
“Wegen des Schiffbruches wurden sechs Männer ans Ufer getrieben. Sechs Männer kehrten danach nach Do Son zurück. Die restlichen blieben dort und gründete die Tra Co-Gemeinde.“
Das Fest ist eine Gelegenheit für Bewohner, an ihre Dorfgründer zu gedenken. (Foto: VOV) |
Das Fest im Tra Co-Gemeindehaus findet vom 29. Tag des fünften Monats bis zum 3. Tag des sechsten Monats nach dem Mondkalender statt. Am zweiten Festtag wird der Ong Voi-Wettbewerb veranstaltet. Das ist ein Wettbewerb zwischen zwölf Schweinen, die von zwölf Ong Dam, also Züchtern, herangezogen wurden. Ong Dam sind Männer im mittleren Alter, von guter Gesundheit und guter Moral, zudem sind sie erfolgreich bei der Produktion. Die Schweine, die den längsten Körper und das größte Halsmaß besitzen, werden als Opfergabe ausgewählt und geschlachtet. Mit dem Schwein, das 188 Kilogramm wog, gewann der Züchter Nguyen Tuan Tai den Sieg beim jüngsten Ong Voi-Wettbewerb. Er sagt:
„Ong Voi fressen nur frische Futtermittel. Die Schweinezucht ist für mich nicht so hart. Auf den Sieg bin ich sehr stolz.“
An den Festtagen finden Umzüge vom Tra Co-Gemeindehaus bis zum Doi-Tempel und zurück statt. An den beiden Seiten des Weges, auf dem Zuschauer gehen, arrangieren Haushalte Tabletts mit Obstsorten und Meeresfrüchte, wie Garnelen und Krabben. Sie zünden ebenfalls Räucherstäbchen an, um sich bei Erde und Himmel sowie bei den Göttern und Ahnen dafür zu bedanken, den Einwohnern Gesundheit, wohlhabendes Leben und guten Fischfang gebracht zu haben. Im Rahmen des Festes werden volkstümliche Spiele veranstaltet.
An dem diesjährigen Fest im Tra Co-Gemeindehaus nahmen neben den Einheimischen zahlreiche Touristen teil. Dazu der Einwohner Nguyen Dinh Cu aus der Stadt Mong Cai und die Touristin Dinh Thi Phuong aus der nordvietnamesischen Küstenstadt Haiphong:
„Dieses Fest ist von den Vorfahren an die nächste Generation weitergegeben worden. Die Einheimischen sollten dieses Kulturerbe bewahren.”
“Das diesjährige Fest ist stimmungsvoll und gut besucht. Schweine, die sich an dem Ong Voi-Wettbewerb beteiligen, sind größer und schöner als die des letzten Jahres. Das Fest zieht zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland an.”
Der Umzug der Heiligen wird durch die Straße zum Strand geführt und umgekehrt. (Foto: VOV) |
Gemeinsam mit dem Kap Sa Vi, dem Strand Tra Co und die Pagode Nam Tho ist das Tra Co-Gemeindehaus ein beliebtes Besuchsziel von Touristen. Dazu der Vorsitzende des Volkskomitees des Stadtviertels Tra Co, Nguyen Van Phuoc:
„Gemeinsam mit der Stadt Mong Cai wird die Behörde des Stadtviertels sich darauf konzentrieren, Werte dieser Sehenswürdigkeit zu bewahren und zu entfalten. Gleichzeitig wird das Gemeindehaus restauriert, damit es zu einem beliebten Besuchsziel im Grenzgebiet des Landes wird.“
Wenn man an dem Fest im Tra Co-Gemeindehaus teilnimmt, kann man den Raum traditioneller Feste mit einzigartigen Sitten und Bräuchen fühlen, der typisch für die Zivilisation von Nassreis am Roten Fluss ist.