Kultur und Tradition der Volksgruppe der Kinh

Lan Anh
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(VOVworld) – Vietnam hat eine einzigartige und vielfältige Kultur. In der Gemeinschaft der 54 Volksgruppen hat die Volksgruppe der Kinh, die als Vietnamesen bekannt ist, viele einzigartige Sitten und Bräuche, die seit vielen Generationen aufrechterhalten wurden. Die Vietnamesen haben zahlreiche Feste, die das Gemeinschaftslebens wiederspiegeln. Das geistige Leben der Vietnamesen ist ebenfalls durch verschiedene Religionsbereiche geprägt.

(VOVworld) – Vietnam hat eine einzigartige und vielfältige Kultur. In der Gemeinschaft der 54 Volksgruppen hat die Volksgruppe der Kinh, die als Vietnamesen bekannt ist, viele einzigartige Sitten und Bräuche, die seit vielen Generationen aufrechterhalten wurden. Die Vietnamesen haben zahlreiche Feste, die das Gemeinschaftslebens wiederspiegeln. Das geistige Leben der Vietnamesen ist ebenfalls durch verschiedene Religionsbereiche geprägt.

 

Kultur und Tradition der Volksgruppe der Kinh - ảnh 1
Eine Kinh-Frau mit dem typischen Strohhut. (Foto: diadanh.vn)

 

Im Museum der Ethnologie Vietnams ist der Raum für die Vorstellung der Volksgruppe der Kinh lediglich 20 Quadradmeter groß. In diesem kleinen Raum  können die Besucher aber durch das geschickte Arrangement alles über die Kinh-Gruppe, die größte Volksgruppe in Vietnam, erfahren. Durch die Präsentation von Hoang Minh Nguyet, einer Mitarbeiterin des Museums der Ethnologie Vietnams, können die Besucher mehr über die Kultur und die Tradition der Vietnamesen verstehen.

„Wenn von den Vietnamesen die Rede ist, denkt man an die so genannte Zivilisation des Naßreis und die Zivilisation der Dörfer. Für die Vietnamesen bedeuten Dörfer sowohl eine Verwaltungseinheit, als auch ein Zentrum für Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.“

Seit langem haben sich die Vietnamesen in Dörfern versammelt. Diese Dörfer befinden sich überwiegend auf flachem Gebiet, das nah an Flüssen oder Bächchen liegt. Daher seien die traditionellen Berufe der Vietnamesen der Anbau von Naßreis und Fischfang, erklärt Nguyet.

 

„Vietnam hat ein günstiges Terrain mit einer 3000 Kilometer langen Küste. Es gibt viele Kanäle und Flüsse, die den Fischfang begünstigen. Gleichzeitig hat sich auch die Produktion von Fischfanggeräten entwickelt, beispielsweise Angelgeräte sowie andere Geräte für den Aal- und Krabbenfang.“

Im Museum gibt es außerdem eine Ecke zur Ausstellung einiger traditionellen Handwerksberufe der Vietnamesen, beispielsweise die Herstellung von Strohhüten, Keramik und Lackbildern. Nguyet stellt vor.

„Dies ist die Herstellung von Strohhüten des Chuông-Dorfes. Man benutzt getrocknete Lụi-Blätter und näht sie mit kleinen Plastikfäden zusammen. Damit die Strohhüte schön und fest sind, hat man den Strohhut mit einer dünnen Öl-Schicht bestrichen. Die Strohhüte sind eng mit den vietnamesischen Frauen verbunden. Vor 300 Jahren wurden die Strohhüte in viel größer hergestellt, jetzt aber sind sie viel kleiner, um der Arbeit und den Naturbedingung gerecht zu werden.“

Die Häuser der Vietnamesen sind harmonisch in die Landschaft gebaut. Beim Bau achtet man auf einige Naturbedingungen wie die Position der Baubleche und die Ausrichtung des Hauses. Je nach Gebiet bauen die Vietnamesen ein entsprechendes Haus, sagt Vu Thi Thanh Tam aus der Kulturabteilung des Museums der Ethnologie Vietnams.

„Normalerweise besteht ein Haus der Vietnamesen aus einem Hauptzimmer, einer Küche, einem Viehstall, einem Garten und einem großen Hof. Das Haus im Museum symbolisiert eine reiche Familie, dessen großer Hof für das Trocknen des rohen Reis benutzt wurde. Im Garten haben viele Vietnamesen medizinische Kräuter angeplanzt, die sowohl für das alltägliche Essen, als auch für Heilungszwecke bemutzt wurden. Außerhalb des Hauses gab es damals einen Behälter, der Regenwasser für die alltägliche Nutzung auffing.“

 

Im Hauptzimmer des Hauses der Vietnamesen befindet sich ein Altar für den Ahnenkult der Vorfahren. Die alten Vietnamesen haben die Sitte, die Mutter zu verehren. Die Mutter habe eine äußerst wichtige Rolle in jeder Familie der Vietnamesen, sagt Nguyet.

„Die drei ausgestellten Statuen hier symbolisieren die drei Mütter, die drei verschiedene Regionen in Vietnam verwaltet haben. Nach vietnamesischer Auffassung verwaltet die Mutter in der Mitte den Himmel, die Mutter links das Wald- und Berggebiet und die Mutter rechts das Wasser- und Landgebiet.“

Im spirituellen Glauben glauben die Vietnamesen daran, dass sie einen Kontakt mit Heiligen durch einen Vermittler oder eine Vermittlerin haben, die so genannte Đồng-Mann oder Đồng-Frau. Diese Vermittler haben den einzigartigen Chầu Văn-Gesang geschaffen. Durch den Gesang wollen die Vietnamesen für ein glückliches und wohlhabendes Leben beten.  

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