Einzigartiges Friedensgebet der Volksgruppe der Bana

Tuyet Mai
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(VOVworld) - In der Sprache der Volksgruppe der Bana nennt man das Friedensgebet Puh Ho Drih. Es ist eines der langjährigen traditionellen Feste bezüglich der Menschen und der Ernte der Bana. 

(VOVworld) - In der Sprache der Volksgruppe der Bana nennt man das Friedensgebet Puh Ho Drih. Es ist eines der langjährigen traditionellen Feste bezüglich der Menschen und der Ernte der Bana. Dabei betet man für Wohlstand, Gesundheit, die Vermeidung von Krieg,  Epidemie, Unglück und Katastrophe für das Dorf.  

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Die Bana tanzen beim Friedensgebet. (Foto: Ha Thanh)

 

Vor kurzem wurde das Friedensgebet der Volksgruppe der Bana im Kultur-und Tourismusdorf der vietnamesischen Volksgruppen in der Kleinstadt Son Tay in Hanoi veranstaltet. Es hat im Rahmen der Tage “Solidarität der ASEAN: eine Vision, eine Identität, eine Gemeinschaft” stattgefunden, die vom Kulturministerium organisiert wurde. Lebendig und einzigartig finden es viele Besucher und Touristen. Normalerweise wird das Friedensgebet der Bana im November oder Dezember veranstaltet, nachdem die Bana mit der Feldarbeit fertig sind. Das Friedensgebet existiere seit langem, das die Bana an ihre nächste Generation weitergegeben hätten, sagt Künstler A Thut aus der Gemeinde Ho Moong des Kreises Sa Thay der zentralvietnamesischen Provinz Kon Tum. Das Gebet ist damals entstanden, als die Epidemien im Dorf der Bana sich stark verbreitet haben. Dabei sind viele Menschen gestorben. Deshalb veranstalteten die Dorfbewohner ein Friedensgebet, um die Heiligen darum zu bitten, die Epidemien zu vertreiben. Dazu sagt A Thut:

„Beim Friedensgebet haben wir die Heiligen darum gebeten, allen Bewohnern gute Gesundheit zu segnen und Krankheit sowie Unglück zu vertreiben. Wenn wir gesund sind, können wir die Feldarbeit und die Tierzucht übernehmen und dadurch ein glückliches wohlhabendes Leben führen.“

Vor dem Gebet hat der Dorfälteste die Bewohner angeordnet, die Wege, Pfahlhäuser und Wasserläufe aufzuräumen. Für die Veranstaltung werden vier Puppen vorbereitet, die aus vorkommenden Materialien in der Natur oder aus landwirtschaftlichen Produkten gemacht werden. Jenach wirtschaftlichen Bedingungen bereiten die Bewohner die passende Opfergabe vor, die normalerweise Tiere wie Rinder, Schweine, Ziegen und Hähne sind. In den jüngsten Jahren haben die Bana oft die Ziege als Opfergabe gewählt. Sie sind der Auffassung, dass die Ziege ein heiliges Tier ist.

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Eine Ziege wurde als Opfergabe geschlachtet. (Foto: Ha Thanh)

 
An Festtagen versammeln sich alle Dorfbewohner vor dem Pfahlhaus. Der Dorfälteste wird das Gebet führen. Er hält in der Hand einen Schild und ein Messer und führt den Umzug, daneben steht ein Junge, der eine Maske trägt und ein Schwert hält, gefolgt sind vier andere Jungen, die Puppen mitbringen. An dem Umzug gibt es auch zwei Mädchen, die jeweils Dot-Pflanze hält, sowie eine Gruppe von Menschen, die Gong mitbringen. Am Ende des Umzugs sind die Dorfbewohner. Der Höhepunkt des Gebets kommt, als der Dorfälteste und die Dorfbewohner die Heiligen in lebhaften Gong-Klängen rufen. Das Vertreiben gegen die bösen Geister findet im Zeitpunkt statt, als alle Menschen auf das Gebiet Ende des Dorfes strömen. In diesem Moment werden alle Gegenstände wie Puppen, Dot-Blätter oder Masken hinterlassen und die Bewohner versammeln sich wieder vor dem Pfahlhaus. Danach schlagen sie Gong, führen Auftritte über traditionelle Kostüme, trinken Can-Schnaps und singen Volkslieder. Ma Le ist ein Mitglied der Volksgruppe der Bana, der derzeit in Hanoi wohnt, äußert sein Gefühl:

„Ich habe meine Heimat verlassen, als ich noch ein Kind war. Deshalb war ich tief berührt, als ich die Tänze beim Friedensgebet angeschaut habe. Die Tänze, die Gong-Klänge und alle Rituale wurden wie früher wiederbelebt. Ich freue mich sehr darüber.“

Das Friedensgebet der Bana im Kultur- und Tourismusdorf der vietnamesischen Volksgruppen in Hanoi zeigt das vielfältige Kulturleben der Volksgruppe der Bana. Es hat einen guten Eindruck hinterlassen. Der Hanoier Nguyen Hong Viet äußert sein Gefühl:

„Ich bin von dem Gebet sehr beeindruckt. Wir leben im 21. Jahrhundert. Durch das Fest wird das ursprüngliche Leben der Bana im vergangenen Jahrhundert wieberbelebt und wir können viele Dinge kennen lernen, die wir in der Vergangenheit nicht wussten.“

Heute werden das Friedensgebet und das Erntegebet der Bana nicht einfach nur als traditionelle geistliche Aktivitäten betrachtet, bei denen man sich bei Heiligen für ertragsreiche Ernte bedankt. Sie sind außerdem die Gelegenheit, bei der die Bana den Zusammenhalt zeigen und ihre Kinder und Enkelkinder beibringen, wie sie die traditionelle Kultur und das geistige Leben der Bana heute weiter pflegen können. 

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