Donnergott - Das Tabu der roten Dao

Luong Hanh
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(VOVWORLD) - Jede Volksgruppe hat ihr eigenes Tabu. Die ethnische Minderheit „Rote Dao“ ist keine Ausnahme. Sie hat verschiedene Tage, an denen Tabus errichtet werden. Das Tabu des Donnergottes ist ein besonders interessanter und spiritueller Tag.
Donnergott - Das Tabu der roten Dao - ảnh 1 Die roten Dao bei einem Fest.

Am ersten Tag im dritten Monat nach dem Mondkalender führen die Mitglieder der roten Dao das Ritual für den Donnergott durch. Der Tag gilt für sie als ein Tabu-Tag. Wie andere Familien hören Trieu Thi Nai und ihre Familienmitglieder mit allen Arbeiten auf, um das Ritual für den Donnergott durchzuführen. Im Denken der Volksgruppe „Rote Dao“ ist der Donnergott der mächtigste Gott, der alle Dinge auf der Erde verwaltet. In der Trockenzeit schläft er und wenn die Regensaison kommt, steht er auf und besucht die Dörfer. Die Menschen, die tugendhaft sind und viele Gutes tun, werden von ihm gesegnet. Wer viel Böses macht, wird von ihm bestraft. Dazu erzählt Trieu Thi Nai aus dem Dorf Van in der Provinz Yen Bai.

„Die Volksgruppe Dao führt am ersten Tag des dritten Monats das Ritual für den Donnergott durch. An diesem Tag arbeiten wir nicht, sondern bleiben zu Hause. Die Frauen versammeln sich um zu sticken und zu nähen. An diesem Tag dürfen wir keine lauten Geräusche machen.“

An dem Tag, wenn die Volkgruppe „Rote Dao“ das Ritual für Donnergott durchführt, wird sie nicht arbeiten, nicht in den Wald gehen und abholzen. Der Donnergott könnte wegen der lauten Geräusche geweckt werden und die Dorfbewohner bestrafen. Deshalb dürfen sie kein lautes Geräusch machen. An diesem Tag kümmern sie sich nur den Haushalt, die Kinder und besuchen die Verwandten. In den vergangenen Jahren passierten oft Unwetter, die das Leben und die landwirtschaftliche Produktion der Bewohner erschwerten. Aus diesem Grund wird der Tabu-Tag des Donnergottes von der Dao in der Provinz Yen Bai besonders hervorgehoben. Dazu sagt Trieu Thi Tiep in der Gemeinde Phuc Loi in der Provinz Yen Bai.

„Der Tag, an dem wir das Gebetritual für Donnergott durchführen, ist für uns von großer Bedeutung. Zuerst wollen wir darum beten, dass der Donnergott uns nicht bestrafen wird und wir hoffen auf eine große Ernte sowie viel Glück für alle Dorfbewohner.“

Der Tabu-Tag des Donnergottes der roten Dao ist heilig. Und dadurch wollen sie ihren Wunsch zum Ausdruck bringen, dass sie von den Heiligen gesegnet werden. Nach ihrer Auffassung leben diese Heiligen im Wald, im Wasserfall und im Herzen jedes Bewohners. Niemand in der Volksgruppe Dao weiß, seit wann es diesen Tabu-Tag gibt. Aber dieses Tabu wird von Generation zu Generation der roten Dao übertragen. Es gilt als eine spirituelle Kulturidentität dieser Volksgruppe. 

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