(VOVworld) – Der Fang von Quallen im Umfeld der Co To-Insel in der nordvietnamesischen Provinz Quang Ninh läuft derzeit auf Hochtouren. Viele Menschen vergleichen die Quallen mit weißem Gold, da sie durch den Fang von Quallen ein gutes Einkommen haben. Der Quallenfang hat großen Einfluss auf die Wirtschaft und Umwelt von Co To.
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Die Arbeit im Betrieb zur Verarbeitung von Quallen läuft auch Hochtouren. (Foto: Truong Giang) |
Kurz vor Mitternacht beginnt Fischer Dinh Van Thuy auf der Insel Co To gemeinsam mit anderen Fischern die Fahrt zum Fang von Quallen. Zur Ausrüstung gehören das Fangnetz, eine etwa 1000 W Lampe und mehrere kleine Fangnetze. Die Arbeit ist nicht so schwer wie beim Fischfang. Man kann die Quallen einfach im Meer fangen. Saison ist meistens von Februar bis Mai. In den Gewässern der Co To-Insel gibt es überall Quallen in verschiedenen Farben und großen Mengen, sagte Fischer Dinh Van Thuy.
„Wir fangen die Quallen ganz einfach mit den Fangnetzen im Meer. Sie sind in unendlichen Mengen in den Gewässern rund um die Insel vorhanden. Wir nutzen von den großen Quallen nur die Tentakel. Am frühen Morgen kehren wir zurück auf die Insel und verkaufen die Quallen. Die Fangmenge hängt stark vom Wetter ab.“
Früher waren Quallen nicht das Ziel der Fischer. Sie wurden einfach weggeworfen, wenn die Fischer sie als Beifang im Netz hatten. Seit etwa zehn Jahren gelten Quallen jedoch als Delikatesse. Sie werden verarbeitet und exportiert. Viele Fischer aus der Umgebung fahren nach Co To, um Quallen zu fangen. Quallen bestehen zu einem Großteil aus Wasser. Sie wiegen oft bis zu 20 kg und manchmal 60 kg. Quallen sind giftig. Wenn man ihre Tentakel mit bloßen Händen anfasst, verursacht dies an den Händen Schwellungen. Eine Qualle kostet zwischen 50 Eurocent und 1,50 Euro. Ein Fischerboot kann bis zu 1000 Quallen fangen. Nach dem Fang werden die Quallen zum Verzehr weiterverarbeitet. Die Verarbeitungsbetriebe auf der Insel Co To arbeiten bei Tag und Nacht, sagt Nguyen Viet Ngoi, einer der Besitzer der Betriebe.
„Die Quallen müssen zuerst aussortiert werden. Es werden nur die Tentakel und der Schirm weiterverarbeitet. Anschließend werden sie bis zu 12 Stunden in einer Zentrifuge behandelt, um das Wasser und den Schlamm aus den Quallen zu entfernen. Dann werden sie für mehrere Tage oder monatelang in salzhaltigem Wasser gelagert. Die Quallen werden dadurch zäh und weiß und haben kein Wasser mehr in ihrem Körper.“
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Jedes Boot kann während der Saison bis zu 1000 Quallen pro Tag fangen. (Foto: Truong Giang) |
Die fertigen Quallen werden in Packungen von etwa 10 kg ausgeliefert. Jede Packung kostet umgerechnet etwa 50 Euro, rote Quallen sogar bis zu 500 Euro. Im vergangenen Jahr exportierte Nguyen Viet Ngoi mehr als 20.000 Packungen mit Quallen und erwirtschaftete rund 50.000 Euro. Viele Unternehmer auf Co To sind durch den Handel von Quallen reich geworden. Die Einheimische Mai Thi Thao sagt.
„Das Geschäft mit den Quallen läuft gut. Wir bekommen im Monat etwa 500 Euro Lohn, in der Hochsaison sogar bis zu 2.000 Euro.“
Außerhalb der Quallen-Saison fangen die Fischer wieder Fische oder beschäftigen sich mit dem Tourismus. Viele Bewohner der Insel nutzen den Gewinn aus dem Verkauf von Quallen und investieren in den Tourismus, beispielsweise in den Bau von Hotels oder Restaurants, sagte der Vorsitzende des Volkskomitees von Go To, Dao Van Vu.
„Die Verarbeitungsbetriebe von Quallen sind von den Küsten und Badeorten weit entfernt. Jeder Betrieb besitzt eine Kläranlage. Auf Co To haben wir etwa 28 solcher Betriebe.“
Die Fischer und die Besitzer der Betriebe erhielten bisher umfangreiche Unterstützung durch die Behörden und den Fischerverband, sagte Dao Van Vu.
„Wir wollen bald die 2. Phase des Ausbaus eines Zentrums für Fischereidienstleistungen auf der Insel abschließen. Wir unterstützen Investoren, die in die Verarbeitung von Meeresfrüchten und vor allem von Quallen investieren. Sie dienen zugleich dem Tourismus vor Ort.“
Die Behörden auf der Insel Co To planen langfristig mit der Produktion von Quallen. Sie soll den Tourismus auf Co To ankurbeln.