(VOVworld) - Premierminister Nguyen Tan Dung hat einen Entwurf zur Förderung der sozialen Hilfe bis 2020 verabschiedet. Demnach soll es für die soziale Hilfe künftig ein eigenständiges Berufsbild mit entsprechender Ausbildung in Vietnam geben. Viele Experten im In- und Ausland gehen davon aus, dass die Entwicklung der sozialen Hilfe dringend notwendig ist, vor allem im Gesundheitswesen.
|
Pflege der Patienten im Bach Mai-Krankenhaus in Hanoi. (Foto: Duong Ngoc) |
Die Erfahrungen in den Industrieländern zeigen, welch bedeutende Rolle die soziale Hilfe bei der Pflege der Gesundheit und bei der Umsetzung der Sozialpolitik hat. Dies gilt besonders bei der psychologischen Behandlung von Patienten in einer seelischen Krise, von drogenabhängigen Menschen sowie von HIV-Patienten. In den vergangenen Jahren sind viele Arbeitsgruppen und Organisationen für die soziale Hilfe gebildet worden. Sie helfen den Ärzten dabei, die Patienten zu klassifizieren. Außerdem beraten sie Patienten, welche Behandlungsorte sowie welche medizinischen Dienstleistungen sie wählen sollten. Dennoch sei die soziale Hilfe im Gesundheitswesen noch zu gering, bestätigt Doktor Lam Tu Trung, Direktor des Krankenhauses für psychologische Krankheiten in der zentralvietnamesischen Stadt Da Nang, Sie basiere lediglich auf Erfahrungen und es mangele deshalb an Professionalität, fügte Trung hinzu:
“In unserem Krankenhaus sind bereits zahlreiche Hilfsprogramme durchgeführt worden, beispielsweise die Behandlung für Menschen mit Depressionen. Dabei haben wir mit Mitarbeitern der sozialen Hilfe kooperiert. Aber die Effektivität der Arbeit noch niedrig. Wenn die soziale Hilfe als ein eigenständiger Beruf betrachtet ist, wird sich dies ändern.”
Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Aktionen durchgeführt, um die soziale Hilfe im Gesundheitswesen zu verstärken. Etliche Konferenzen und Seminare wurden im ganzen Land abgehalten. Es ging darum, sich um die Genesung kranker Kinder, um die Bedürfnisse von Senioren und von Menschen mit Behinderung zu kümmern. Außerdem wurden im Zentralkrankenhaus für Kinder in Hanoi sowie im Volkskrankenhaus in Ho Chi Minh Stadt eigene Abteilungen für soziale Hilfe gegründet. Etwa 700 Beamte im Gesundheitswesen wurden für die soziale Hilfe fortgebildet, gab die Leiterin des Programms zum Kinderschutz des Kinderhilfswerks in Vietnam, Le Thi Hong Loan, bekannt:
“Die Nachfrage an sozialer Hilfe zu dieser Zeit sehr hoch, vor allem im Gesundheitswesen. Die Regierung, das Gesundheitsministerium sowie einige Hochschulen habensich zur Berufsausbildung verpflichtet. Dadurch soll die soziale Hilfe qualifizierter werden.”
In Vietnam gibt es heute mehr als 1100 Krankenhäuser. Vietnam setzt sich zum Ziel, die soziale Hilfe in zwei Dritteln aller Krankenhäuser zu verstärken. Dafür seien tausende professioneller Mitarbeiter in diesem Bereich nötig, teilt der Vorsitzende des medizinischen Verbandes Vietnams, Professor Pham Manh Hung, mit:
“Für die Patienten wird es viele Vorteile haben, wenn die soziale Hilfe ein eigenständiger Beruf wird. Sie werden besser beraten, wo und von welchen Ärzten sie sich behandeln lassen sollen. Auf dieser Grundlage soll die Gesundheitspflege der Bürger verbessert werden.”
Obwohl die soziale Hilfe ein relativ neuer Bereich in Vietnam ist, spielt sie schon eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben. Die Entwicklung der sozialen Hilfe im Gesundheitswesen soll dazu beitragen, die Gesundheit der Bürger besser zu erhalten. Wichtig ist außerdem, dass sie die Zufriedenheit der Bürger erhöht, wenn sie medizinische Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Mit dem Willen des Gesundheitsministeriums gemeinsam mit dem aktiven Einsatz der Krankenhauser und der medizinischen Zentren in den Provinzen, wird der Entwurf zur Förderung der sozialen Hilfe bis 2020 sein Ziel erreichen.