(VOVworld) – Mehr als 70 Fotos über die Arbeit und das Lernen der Schüler in Nordvietnam von 1964 bis 1972, der heftigen Phase während des Krieges in Vietnam sind auf einer Fotosausstellung in Hanoi präsentiert. Das ist eine Gelegenheit sowohl für Vietnamesen, als auch für ausländische Besucher, einen Blick auf das Leben während des Krieges vor 40 Jahren zu werfen. Organisatoren sind der Verlag Kim Dong und die vietnamesische Nachrichtenagentur.
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Fotos über den vietnamesischen Dichter Tran Dang Khoa, seine Mutter und seine Schwester in der Kriegszeit.(Foto:Vnexpress) |
Nguyen Cong Hung zeigt seinem Sohn Fotos auf der Ausstellung, auf denen das schwierige Leben der vietnamesischen Kinder während des Krieges gegen die US-Armee in Nordvietnam dargestellt wird. Sein Sohn schaut aufmerksam die Fotos an, auf denen Kinder beim Lernen oder unterwegs zur Schule zu sehen sind. Oder auf anderen Fotos ist die Feier zum Schuljahresbeginn der Kinder neben einem Bombentrichter zu sehen. Dabei tragen die barfüßigen Kinder Hüte aus Stroh, die sie vor Geschoss schützen sollen. Trotzdem ist die Feier feierlich mit Blumen, Nationalflagge und einem Bild des Präsidenten Ho Chi Minh geschmückt. Unter dem Hagel der Granaten und Bomben versteckten sich die Kinder in einem Tunnel, und in den Gesichtern ist noch ein Lächeln zu sehen. Besucher Nguyen Cong Hung sagt, wenn man das Foto von zwei Jungen vor dem Eingang des Tunnels sehe, komme man gar nicht auf die Idee, dass gerade Krieg herrsche.
“Ich habe zufällig von dieser Ausstellung gehört. Ich bringe meinen Sohn hierher, damit er etwas darüber erfährt, wie das Leben seiner Eltern früher war. Ich bin tief berührt von dem Foto, auf dem die Kinder im Tunnel lernen. Das Foto wurde spontan gemacht und deshalb sehen die Kinder sehr natürlich aus und denken nicht an Krieg.”
In der Mitte des Raums wurde ein Foto von zwei Mädchen gehängt, die unterwegs zur Schule sind. Die heftigen Bomben der Feinde konnten den Realitätssinn der Kinder nicht verhindern. Sie mussten damals selbst den Schutztunnel ausheben. Alle Kindergärten und Klassenräume lagen unter dem sicheren Tunnel. Hier lernten die Kinder selbst zu kochen, Brot zu backen und vor allem sich selbst zu bandagieren. In ihren Schultaschen gibt es außer Heften und Stiften auch Mittel zum Bandagieren und einen Hut aus Stroh. Manchmal wurde der Unterricht mehrmals wegen Bomben-Alarms unterbrochen. Der 70-jährige Nguyen Xuan Lien sagt, die Fotos erinnern ihn an die Zeit, in der er und seine Familie evakuiert wurde.
“Keine Angst war in den Gesichtern der Kinder zu sehen. Als die Flugzeuge kamen, brachten die Eltern die Kinder in den Tunnel. Aber sie sahen überhaupt nicht ängstlich aus. Das Leben der Kinder während des Krieges gehörte zum Alltag. Nur wenn das Flugzeug kam, mussten sie in den Tunnel.”
Der Hut aus Stroh war wichtig für die Kinder während des Krieges, der sie vor Geschosse schützen sollte. Dazu Xuan Lien:
“Der Hut aus Stroh war sehr kreativ. Damals hatten alle diese Dinger. Der Hut aus Stroh konnte eigentlich Menschen nicht vor abgefeuerten Patronen schützen, sondern nur vor herunterfallenden Kugeln. Die Hüte aus Stroh sahen unterschiedlich aus. Ihre Form hing ab von der Herkunft der Familien oder der Provinzen.”
Die Fotos zeigen ehrlich und lebhaft das schwierige Leben während des Krieges, in dem man unter ärmsten Bedingungen leben musste. Trotzdem war die Freude und der Lebenswille der Kinder sichtbar.