(VOVworld) – Bis Ende Juli hat das Kapital der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in Vietnam fast 13 Milliarden US-Dollar erreicht. Dies entspricht einer Steigerung von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies war ein günstiger Auftakt und prognostiziert ein erfolgreiches Jahr für Vietnam beim Anwerben der FDI. Es zeigt ebenfalls, dass Vietnam ein interessanter Investitionsstandort für ausländische Investoren ist. In der Zeit der Integration soll Vietnam eine neue Politik ergreifen, um umweltfreundliche und hochtechnologische Projekte anlocken zu können. Dies wird dazu beitragen, die Umwelt zu schützen und die Transparenz beim Geschäft zu gewährleisten.
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Unternehmen in Vietnam mit ausländischer Investition. |
Laut den Statistiken des Ministeriums für Planung und Investition gab es in den vergangenen sieben Monaten dieses Jahres im ganzen Land 2068 neue FDI-Projekte mit einem Wert von fast 13 Milliarden US-Dollar. Derzeit trägt der Anteil der FDI-Unternehmen 20 Prozent zum gesamten Staatshaushaltseinkommen und 20 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Vietnams bei. Dem Verband der FDI-Unternehmen zufolge sind FDI-Unternehmen ein Impuls für das starke Wachstum der Wirtschaft. Dies wird durch die bislang stärkste Steigerung der Kapitalauszahlung bestätigt. 2015 lag das Wachstum der FDI-Kapitalauszahlung bei mehr als zwölf Prozent, das höchste Niveau in den vergangenen 15 Jahren. Bis Ende Juli ist die FDI-Kapitalauszahlung auf 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Dazu Nguyen Van Toan, der Vizevorsitzende des Verbands der FDI-Unternehmen:
„Die Tendenz zum Anwerben von FDI dieses Jahres ist das positive Resultat der Integration. Die Steigerung der Kapitalauszahlung zeigt das Vertrauen ausländischer Investoren in die vietnamesische Wirtschaft. Das erfüllt unsere Vorstellungen.“
Neben den positiven Ergebnissen hat das Anwerben von FDI auch negative Auswirkungen auf die Umwelt. Nach der jüngsten Studie des Zentralinstituts für Wirtschaftsforschung und -verwaltung haben zahlreiche Unternehmen, die weniger entwickelte Technologien besitzen, einen höheren Energieverbrauch und verursachen mehr Emissionen, wie beispielsweise Textil-, Chemie-, Papier- und Stahlunternehmen, die von 2011 bis 2015 ihre Investitionen in Vietnam erweitert haben. Dazu Professor To Trung Thanh aus der Volkswirtschaftsuniversität in Hanoi:
„Nach Statistiken des Ministeriums für Planung und Investition sind 80 Prozent der Technologien der FDI-Unternehmen in Vietnam in den vergangenen 25 Jahren veraltete und weniger entwickelte Technologien. Der Anteil der Hochtechnologie beträgt nur sechs Prozent. FDI-Unternehmen investieren in Vietnam, um Naturbodenschätze auszunutzen und den Arbeitern lediglich niedrige Löhne zu zahlen.“
Um die Anforderungen der neuen Situation, vor allem der starken Eingliederung Vietnams in die Weltwirtschaft, erfüllen zu können, solle das Land laut dem Vertreter des Ministeriums für Planung und Investition Do Nhat Hoang, eine entsprechende Politik aufstellen. Damit werde die Effektivität dieses Kapitalstroms erhöht. Dazu der Leiter des Amtes für ausländische Investitionen im Ministerium für Planung und Investition, Do Nhat Hoang.
„Die Dezentalisierung der Verwaltung ist ein richtiges Vorhaben. Man soll allerdings Regelungen über die Dezentalisierung der Verwaltung überdenken und erneuern. Der jüngste Beschluss der Regierung beschäftigt sich mit der Anlockung ausländischer Investitionen, die nützlich für die nachhaltige Entwicklung Vietnams sind. Dazu zählen Umweltschutz, gesellschaftliche Verantwortung sowie die Behandlung gesetzwidriger Handlungen ausländischer Investoren.“
Damit der FDI-Kapitalstrom zum Impuls für die Wirtschaftsentwicklung Vietnams werden kann, sollen Politiken zum Anwerben ausländischer Investitionen Produktionstätigkeiten und Investitionsprojekte mit Hochtechnologien bevorzugen. Experten zufolge soll das Anwerben der ausländischen Direktinvestitionen ebenfalls jeder Branche und jeder Region angepasst sein. Darüber hinaus sollen die ausländischen Direktinvestitionen inländische Unternehmen ermutigen, sich an der globalen Wertkette zu beteiligen.