Rattan- und Bambusflechten im Bergdorf Ngoc Chien

Le Hanh
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(VOVWORLD) - Die Bewohner im Dorf Ngoc Chien in der Bergprovinz Son La besitzen eine große Kunstfertigkeit in Rattan- und Bambusflechten. Dieses Handwerk wurde von Einheimischen hier Generation zu Generation übertragen. Ngoc Chien ist heute eine Reiseattraktion in der Bergregion und die Handwerkprodukte aus Rattan und Bambus sind ebenfalls von Touristen sehr gefragt. 
Rattan- und Bambusflechten im Bergdorf Ngoc Chien - ảnh 1Schöne Produkte erfordern geschickte Hände.(Foto: VOV)

In den Dörfern im Berggegenden Ngoc Chien sind die Familienmitglieder zusammensitzend zu sehen, die  Waren aus Rattan und Bambus flechten. Durch geschickte Hände werden Körbe, Stühle und lebensnotwendige Dinge angefertigt. Die Produkte aus Rattan und Bambus sind nicht so bunt wie Brokat und nicht so strahlend wie Keramik. Aber Geduld, Tüchtigkeit und Fleiß sind von der Auswahl der Stoffe, Schneiden und Flechten erforderlich. So ist auch der Charakter der Bewohner in Ngoc Chien. Um einen Korb zu flechten, braucht man fast einen Tag und für einen Stuhl sogar vier Tage.

Lo Van Bao, ein Bewohner im Dorf Na Tau in der Gemeinde Ngoc Chien beschäftigt sich seit langem mit dem Bambus-Flechten. Er erzählt, dieses Handwerk habe seiner Familie ein ständiges Einkommen gebracht.

„Unsere Ehepaare flechten täglich Körbe und Stühle. Wir können rund 20 Stücke pro Monat flechten. Jedes Stück verkaufen wir für knapp sechs Euro. In der Erntezeit brauchen die Angehörigen der Mong viele Körbe und unsere Produkte sind deswegen sehr gefragt.“

Bambus- und Rattanflechten ist seit mehreren Generationen ein untrennbarer Teil im Leben der Bewohner in Ngoc Chien. Auch die Älteren fertigen täglich die Dinge aus Bambus und Rattan an. Die Kinder können mit zehn Jahren schon kleine Sachen flechten. Aus diesem Grund wird das Handwerk in Ngoc Chien bis heute gut aufbewahrt. Dazu sagte Lo Van Thu in der Gemeinde Ngoc Chien.

„Ich habe von meinen Vorfahren gelernt. Mit diesem Handwerk kann ich Geld für die Familie verdienen und auch unsere Kultur bewahren. Ich glaube, ich werde es an die nächste Generation in meiner Familie übertragen.“

In Ngoc Chien sind heute bis zu 300 Haushalte mit dem Bambus- und Rattanflechten tätig. Um dieses Handwerk zu verbreiten, hat die Behörde der Gemeinde Ngoc Chien die Älteren überzeugt, die Flechttechnik an junge Menschen zu übermitteln. Jede Gruppe mit zehn Haushalten wurde gegründet, um einander dabei zu helfen. Die Gemeinde habe außerdem vor, touristische Produkte durch dieses Handwerk zu entwickeln, sagte der Parteisekretär der Gemeinde Ngoc Chien, Bui Tien Sy.

„Bambus- und Rattanflechten ist ein besonderes Handwerk in Ngoc Chien. Wenn wir dieses Handwerk fortsetzen, können wir die Tradition des Vorfahrens bewahren und touristische Produkte herstellen. Die Gemeinde hat vor, die Genossenschaft für Bambus- und Rattanflechten im Gemeindehaus im Dorf Luot zu gründen. Danach können die Dorfbewohner direkt hier erlernen, wie man ein Produkt aus Bambus oder Rattan flechten kann. Dadurch können Touristen auch mitmachen. Wir können ihnen auch Produkte verkaufen und das Einkommen für Dorfbewohner erhöhen.“

Die Dinge aus Bambus und Rattan sind oft im Alltagsleben der Bewohner in Ngoc Chien zu sehen. Das ist ein Beweis für die Mühe der Bewohner, das traditionelle Handwerk zu bewahren. Für viele Touristen ist das Selbstflechten eine unvergessliche Erinnerung an den Besuch in Ngoc Chien.

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